Häufig gestellt Fragen zu einer Floßfahrt: Unterschied zwischen den Versionen

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Entlang der Loire finden sich immer wieder kleine Städtchen mit Anlegemöglichkeiten. Hier gibt es in aller Regel auch ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Um hier flexibel für viele Menschen einkaufen zu können hatten wir ein Klapprad mit Fahrradanhänger auf dem Floß. So waren auch weiter entfernte Einkaufsläden zu erreichen. Erleichtert hat uns dies auch die Beschaffung von Trinkwasser.
Entlang der Loire finden sich immer wieder kleine Städtchen mit Anlegemöglichkeiten. Hier gibt es in aller Regel auch ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Um hier flexibel für viele Menschen einkaufen zu können hatten wir ein Klapprad mit Fahrradanhänger auf dem Floß. So waren auch weiter entfernte Einkaufsläden zu erreichen. Erleichtert hat uns dies auch die Beschaffung von Trinkwasser.


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Version vom 21. Oktober 2016, 10:12 Uhr

Wie groß waren die Floße?

Unser Floß hat die Größe von 5 x 3,5 Meter, die beiden anderen Floße eine Größe von ca. 4 x 3,5 Meter. Die Floße konnten wir zu einem großen Floß zusammenfügen mit den Gesamtmaßen 13 x 3,5 Meter.

Drei Floße verbunden

Welche Strecken können befahren werden?

Während fast die komplette Loire mit Kanu und Kajak befahrbar ist, eignet sich zum Floßfahren nur ein kurzer Abschnitt. Ab dem AKW in Neuvy-sur-Loire ist die Loire für Floße schiffbar. Ausser einer Floßgasse bei einem weiteren AKW in Dampierre (unterhalb von Gien) und mehreren Brückendurchfahrten in Orleans gibt es keine nennenswerten Hindernisse. In St. Laurent kommt dann das nächste nicht schiffbare Wehr eines AKW. Die weitere Strecke flußabwärts von Blois ist in der Theorie mit Floßen zu befahren. Es kommt dann jedoch recht viel Sportschifffahrt hinzu und die Loire wird immer breiter.

zuwenig Wasser ist auch nicht gut, wenn das Floß über die Rutsche muss

Unsere Erfahrungen beziehen sich auf die Strecken

  • Sully-sur-Loire - Orleans - Beaugency (1997)
  • Châtillon-sur-Loire - Sully-sur-Loire - Jargeau (2012)
  • Châtillon-sur-Loire - Sully-sur-Loire - Chateauneuf-sur-Loire (2014)
Von Chatillon bis Orleans

Quelle: OpenStreetMap. Die von OpenStreetMap zur Verfügung gestellten Daten sind unter der Open Data Commons Open Database Lizenz (ODbL) lizenziert.

Mit dem Kanu haben wir Loire in mehreren Abschnitten, in verschiedenen Jahren und in verschiedenen Jahreszeiten ebenfalls bereist. Hier kennen wir die Loire von Roanne bis Blois.

Einen guten Überblick über die Loire bietet der Kanuführer vom DKV.

Welche Pegelstände eignen sich für eine Floßfahrt?

Für die Pegelstände der Loire gibt es eine gute Vorhersage. Wir haben uns an dem Pegelstand in Gien orientiert. Bei einem Pegel von -0,5 (absolutes Niedrigwasser) bis 0,5 ist die Loire gut mit einem Floß zu befahren.

Pegelstände und Vorhersage für die kommenden Tage

Quelle: SPC LCI http://www3.centre.developpement-durable.gouv.fr/spc-lci/index.php?page=previsions-details&station=K418001010

2014 waren wir auf dem Fluss bis Pegel 1,0 unterwegs. Zeitweise hatten wir Pegelstände bis 1,5. Während dieser Zeiten haben wir pausiert und waren nicht auf dem Wasser. Die Strömungsgeschwindigkeit der Loire erscheint uns zu hoch. Das Floß ist nicht mehr sicher zu manovieren, während Kanufahrten auch bei diesem Pegelstand problemlos möglich sind.

Bei einem Pegel ab 1,0 werden auch die Sandbänke rar, die zum Anlegen einladen.

Wie sicher ist eine Floßfahrt?

Bei Reisen auf dem Wasser ist es immer wichtig, die eigenen Fähigkeiten zu kennen. So lange wir für Teilnehmer oder die eigenen Kinder verantwortlich sind, empfehlen wir Schwimmwesten. Die Loire selbst ist zwar nur an wenigen Stellen tiefer als Brusthöhe, gilt jedoch als sehr gefährliches Terrain auch für geübte Schwimmer. Grund sind dafür Treib- und Schwemmsandfelder, die sich ständig verlagern, sowie mache Strömungen, die nur schwer einzuschätzen sind.

Erste Hilfe für den Notfall

An der Loire bist du nie weit vom nächsten Arzt oder Krankenhaus entfernt. Allerdings bist du mit deinem Floß in sehr unwegsamen Gelände unterwege. Die nächsten Fahrwege sind weit vom Ufer entfernt. Hecken und Auwälder können sehr undurchdringlich sein. Es ist also gut, selbst für verschiedene Notfälle gewappnet zu sein. Das Leben in der freien Natur bringt oftmals auch kleinere Verletzungen mit sich.

Ansonsten braucht es im Sommer einen guten Kopf- und Sonnenschutz. Die Schattenplätze sind manchmal rar.

Wie weit kommt man mit einem Floß?

Unsere Tagesdistanzen lagen zwischen 2 und 11 km. Je nach Fließgeschwindigkeit, Gegenwind, Seitenwind ist die tägliche Etappe schwer hervorzusehen. Oft bieten sich auch einfach schöne Plätze an und es lohnt sich schon früh am Tage wieder anzulegen.

Es sind aber auch längere Distanzen möglich, wenn man früh aufbricht und sich den Tag über stetig treiben lässt.

1997 haben wir die Erfahrung gemacht, dass trotz sehr unterschiedlicher Floße, Besatzungen und Gepflogenheiten, alle neun Gruppen ähnliche Distanzen bewältigt haben.

Wie steuert man sein Floß?

Die Loire ist meist nur hüfttief (bei den genannten Pegelständen) und so kann ein Floß sehr gut mit Stakstangen gesteuert werden. Ruder und Paddel haben sich nur bei größeren Gruppen bewährt, wenn alle gemeinsam paddeln können. Schwierig wird das Vorankommen bei den häufigen Gegen- und Seitenwinden im Loiretal. Hier hilft es vor allem, dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, z.B. Sonnensegel abzubauen.

Stakstangen haben sich auf der Loire gut bewährt

Gut möglich ist es auch, sein Floß zu treideln. Dazu kann man gut neben dem Floß im Wasser laufen oder auch mit längeren Seilen von Land aus ziehen.

Wir hatten jedoch auch schon Wettersituationen, in denen es am besten war, einfach anzulegen und zu warten, bis der starke Wind sich legt.

Kann man am Flussufer ohne weiteres nächtigen?

Offizielle Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf den Campingplätzen entlang der Loire.

Viele Sandbänke laden zur Rast ein

Geeignete Plätze sind z.B. in

  • Chatillon-sur-Loire
  • Sully
  • Chateauneuf-sur-Loire
  • Jargeau

Wildcampen geht in Frankreich offiziell nicht. Es gibt an der Loire immer mehr ausgewiesene Vogelschutzgebiete, die nicht betreten werden sollen. Die Loire ist jedoch von Auwäldern gesäumt, wo kein Mensch hinkommt und die kein Schutzgebiet sind. Wir haben uns dort immer auf den Sandbänken aufgehalten, diese verändern sich jedoch von Jahr zu Jahr und bei unterschiedlichen Wasserständen.

Mit wie viel Personen war ihr unterwegs?

1997 waren wir mit neun Floßen und ca. 50 Personen unterwegs. 2012 und 2014 mit zwei bzw. drei Floßen und insgesamt 14 Personen.

In welcher Zeitperiode wart ihr unterwegs?

Wir waren jeweils in den Sommerferien (August) unterwegs. 2012 hatten wir schönstes Badewetter und sind mehr neben dem Floß hergeschwommen, als auf ihn zu sitzen.

Abendstimmung kurz vor Gien an der Loire

Freunde von uns waren im Mai/Juni auf der gleichen Strecke unterwegs. Auch hier ist es einfach von den Pegelständen und dem Wetter abhängig, wie eine Floßfahrt verlaufen kann.

Wie war das Wetter?

2012 hatten wir drei Wochen land 35 Grad im Schatten und kaum Wasser im Fluss. Pegelstand -0,2. Die Loire hatte zu dem Zeitpunkt glasklares Wasser und war an den meisten Stellen gut zum Baden geeignet.

2014 hatten wir Schwierigkeiten mit Hochwasser und häufigen Sommergewittern mit Starkregen. Da haben wir viel Zeit am Ufer verbracht und darauf gewartet, dass der Pegel wieder fällt. Teilweise stieg der Pegel über 1,5. Die Loire hat dann richtig Tempo. Dennoch hatten wir recht heiße Temperaturen und nach jedem Regenguss war sofort wieder Badewetter. Das Wasser war durch die vielen Regenfälle allerdings sehr trübe.

2014 war das Wetter an der Loire sehr wechselhaft

Obwohl wir sowohl am Start, als auch während der Tour 2014 mehrere Tage an Land fest hingen, haben wir aufgrund der höheren Fließgeschwindigkeit die gleiche Strecke, wie im trockenen Sommer 2012 bewältigt.

Gibt es unterwegs Hindernisse?

Auf der von uns gefahrenen Strecke gibt ausser einer Flossrutsche bei einem AKW in Dampierre unterhalb von Gien keine Hindernisse... ausser du kommst bei Niedrigwasser in den falschen Flusslauf, der dann trocken ausläuft .

Floßrutsche am AKW

Vor Jargeau ist noch eine Brückendurchfahrt, die nicht ganz einfach ist.

Wie tief darf das Floß im Wasser liegen?

Liegt das Floß tiefer im Wasser, so wird es von der Strömung besser vorangetrieben, auch ist es weniger anfällig für Wind. Bei Pegelständen unter 0,0 haben manche Wasserarme auf der Loire teils nur 20 cm Tiefe. Von Vorteil ist ein Floß mit möglichst geringem Tiefgang, das jedoch auchnur flach über die Wasseröberfläche aufragt.

Oft ist die Loire breit und flach und mancher Wasserarm wird zu seicht für die Floße

Wird die Loire von anderen Schiffen befahren?

Im Bereich unserer Strecken gibt es nur auf kurzen Distanzen Anbieter von Ausflugsfahrten. Diese sind mit den klassischen flachen Kähnen der Loire unterwegs. Die meisten Bereiche des Flusses sind aber heute auch für diese Boote ungeeignet und so teilt man sich die Loire fast nur mit Kanufahrern und Anglern. Sportschiffahrt findet meist erst unterhalb von Blois statt.

Ein Ausflugskahn auf der Loire

Wie habt ihr euch auf der Floßfahrt verpflegt?

Entlang der Loire finden sich immer wieder kleine Städtchen mit Anlegemöglichkeiten. Hier gibt es in aller Regel auch ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Um hier flexibel für viele Menschen einkaufen zu können hatten wir ein Klapprad mit Fahrradanhänger auf dem Floß. So waren auch weiter entfernte Einkaufsläden zu erreichen. Erleichtert hat uns dies auch die Beschaffung von Trinkwasser.

Kochen am Lagerfeuer

Einkaufsmöglichkeiten gibt unter es anderem in:

  • Bonny
  • Chatillon
  • Briare
  • Gien (Supermarkt direkt am Fluß)
  • Sully-sur-Loire
  • Chateauneuf-sur-Loire
  • Jargeau
  • Orleans

Wie kommt man wieder zum Ausgangspunkt?

Mit einem Floß geht die Reise immer nur weiter flußabwärts. Um zum Ausgangspunkt zurück zu kehren hatten wir einfach ein Taxi benutzt. Die Kosten sind in Frankreich einigermaßen moderat und wenn man sich als Gruppe die Fahrt teilen kann geht dies nicht zu sehr auf den Geldbeutel. Eine Alternative ist das Trampen, dies ist allerdings etwas aufwendiger, weil die Orte an der Loire meist etwas abseits der Durchgangsrouten liegen.

Öffentliche Verkehrsmittel sind schwierig. Busse fahren oft nur zu Schulzeiten und Bahnverbindungen sind nur über große Umwege machbar.

Wer Zeit hat, kann vielleicht versuchen, auf einem Hausboot anzuheuern, welche sich parallel zur Loire auf den Kanälen bewegen.

Welche Bestimmungen sind zu beachten?

Im Bereich unserer Strecken gibt es für Wasserfahrzeuge ohne eigenen Antrieb (Kanu, Kajak, Floße) unseres Wissens nach keine besonderen Bestimmungen, die gegen eine Floßfahrt sprechen würden. Schifffahrt findet in dem Bereich nur sehr begrenzt statt (ausflugsfahrten auf typischen Loire-Kähnen), die eigentlichen Schifffahrtswege führen über den Canal latéral à la Loire parallel zum Fluß. Von Kanufahrern wird die Loire rege benutzt, viele davon übernachten wild am Flußufer. Bisher wird dies toleriert, obwohl Wildcampen wie auch Feuermachen in ganz Frankreich verboten ist.