Wenn das aufgebaute Zelt schimmelt

Aus Jurtenland-Wiki
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Ob Jurte oder jedes andere Zelt, du baust dies auf eine Wiese aus und schon ein paar Tage später stellst du Schimmel oder Stockflecken an der Zelthaut oder der Einrichtung fest. Dabei hat dir der Hersteller doch fest versichert, dass dessen Stoffe sowohl wasserabweisend und auch fäulnishemmend imprägniert sind. Woran liegt das also nun, dass selbst neue Zelte schimmeln oder fleckig werden und wie lässt sich das vermeiden?

Ursachen

Schimmel benötigt zum Leben Wärme und Feuchtigkeit. Beides hat es in einem Zelt recht schnell. Die geschlossene Zelthülle wärmt die Luft selbst an kalten Tagen schnell auf, wenn kurz die Sonne vorbei scheint. Die Feuchtigkeit kommt vom Schlafen, vom Kochen oder einfach über einen feuchten Boden oder Regen ins Zelt.

Maßnahmen

Standortwahl

Sicher den meisten Einfluss auf die Feuchtigkeit im Zelt hat der Standort des Zeltes. Eine feuchte Wiese kann im Boden sehr viel Wasser speichern, welches durch das Zelt darüber wie im Treibhaus aus dem Boden in den Raum darüber steigt. Aber auch ein scheinbar trockener Boden hat immer noch genug Feuchtigkeit gespeichert, die sich im Zelt ansammeln kann. Bäume in der Nähe halten ein feuchtes Microklima (eigentlich gesund für den Mensch). Offene Flächen lüften dagegen gut ab.

Boden

Je nach Art des Bodens trocknet dieser im Laufe der Zeit ab und speichert immer weniger Feuchtigkeit direkt unter dem Zelt. Der nächste Regen kann das aber schon wieder ändern. Bei länger aufgebauten Zelten haben wir gute Erfahrungen mit einer durchlässigen Mulchfolie aus dem Gartencenter. welche mit Rindenmulch oder Hackschnitzel abgedeckt wird. So hast du recht schnell einen trockenen Boden im Zelt, der die darunter aufsteigende Feuchtigkeit etwas regulieren kann.

Je nach Anwendung des Zeltes kannst du auch einen geschlossenen Boden verwenden, aber das birgt die Gefahr, dass sich der Schimmel nun unter der Bodendecke bildet. Oft in reichlichen Mengen, wenn einfach die Wise überdeckt wird. Ob das gesund ist, musst du selbst beurteilen.

Aufwendig gestaltet ist ein unterlüfteter Boden aus Holz, ähnlich einer Terasse. Das hält den Boden trocken, feuchte Luft kann abziehen.

Lüften

Feuchtigkeit lässt sich am besten durch Lüften ausd dem Zelt bringen. Bei einer Jurte ist das sehr einfach. Oben machst du das Rauchloch auf und unten stellst du möglichs alle Seitenwände einen Spalt auf. Dazu kannst du beim Aufbau bereits die Aufstellstäbe etwas länger machen, es bleibt rundum ein Luftspalt, oder du stellst, z.B. mit kleinen Astgabeln die Planen nach Bedarf am Boden etwas auf.

So kann ein Luftzug entstehen, der die stetig die feuchte Luft aus dem inneren des Zeltes abzieht.

Heizen

Ein Feuer im Zelt wirkt auch Wunder. Egal ob Lagerfeuer oder Zeltofen, eine solche Feuerstelle sorgt für den Abtransport von unglaublich viel Wasser aus der Luft und der Umgebung. Gerade am Anfang, wenn das Zelt aufgebaut wird,kann es nützlich sein, drei Tage ordentlich durchzuheizen, um den Boden (z.B. den Rindenmulch) ordentlich durchzutrocknen. Klar geht das besser in einer Jurte, als in einem klassischen Gerüstzelt oder Rundzelt.

Schimmel in der mongolischen Jurte

So eine original mongolische Jurte bringt meist viele Filzauflagen und einfache Baumwollstoffe mit sich, manchmal dazu noch eine wasserdichte Aussenhaut aus PVC. Diese Art Zelt ist für ein trockenes kontinentales Klima optimiert. Bei uns sind Sommer und Winter für diese Materialien eindeutig zu feucht.

Egal, was in der mongolischen Jurte passiert, in deren Isolierung kommt die Bauphisik zum tragen, dass innerhalt der Konstruktion ein Taupunkt liegt. Das bedeutet vereinfacht gesagt, innen ist es warm, außen ist es kalt, irgendwo dazwischen, meist in der Isolierung liegt der Taupunkt. Dort wird aus Wasserdampf in der Luft dann Tau, also flüssiges Wasser.

Bei Häusern versucht man dies mit dichten Dampfbremsen oder Dampfsperren zu verhindern. Die mongolische Jurte hat sowas nicht, sondern sammelt den Tau im Filz und dieser fängt binnen kurzer Zeit an zu verrotten. Maßnahmen dagegen können den Prozess vielleicht verlangsamen, aber nicht verhindern. Letztendlich müssen hier in aller Regel die verwendetetn Materialien auf die hiessigen Wetterverhältnisse angepasst werden.

Siehe auch