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Kopie aus Fernost

Kohte Fernost

Es ist letztendlich nur eine Frage der Zeit, bis gute Produkte billige Nachahmer finden. Vor kurzem hat es nun die Kohte erwischt. In einem bekannten Auktionshaus tauchen Kohten ab 1 Euro auf. Viele ahnen ein Schnäppchen und bieten zwischen 80 und 200 Euro für eine solche Kohte aus vier Blättern und einer Abdeckplane.

Einer der Käufer hat uns freundlicherweise seine frisch ersteigerte Kohte zum Test zu Verfügung gestellt. Gleich beim ersten Griff spürt man auch den Unterschied. Wo die bekannten Kohten aus dem Stoff der Firma TenCate in den Niederlanden sich bockig, hart und schwer anfühlt, fällt die Kopie aus Fernost sehr locker und auch das Gewicht scheint deutlich leichter.

Deswegen greifen wir erstmal zum Maßband und vergleichen die Größe der Kohtenblätter. Bei gleicher Basis ist die Kohte aus Fernost um etwa 30 cm kürzer und nach oben hin auch deutlich schmäler. Aber nicht nur das wirkt sich auf das Gewicht des Kohtenblattes aus. Der Stoff wurde beworben als 100% Baumwolle mit mindestens 300 g/m². Wir wiegen jedoch lediglich 270 g/m².

Gegen das Licht wirkt der leichte Stoff auch recht durchlässig. Bei Regen muss das erstmal nicht von Nachteil sein, denn Baumwolle quillt bei Feuchtigkeit und schliesst die Poren. Aber der deutsche Lieferant spricht in der Artikelbeschreibung ausdrücklich schon davon, dass es beim ersten Regen hereinsprühen könnte.

Einfache Verarbeitung

Ein weiterer Grund, warum die Plane leichter ist, liegt daran, dass ausser den Säumen kaum Verstärkungen eingenäht sind. Beim Vergleichsblatt von Tortuga sind die beanspruchten Ecken mit zusätzlichen Stofflagen verstärkt und ausgesteift. Die Kohte aus Fernost verzichtet völlig auf diese Details.

Unterschiede im Detail

Große Unterschiede finden sich schliesslich, wenn wir beide Kohten im Detail vergleichen. Die graue (oliv, militärgrün) Kohte ist in allem etwas einfacher gehalten, die Nähte sind nicht immer gerade, die Schlaufen eher billige Schnürsenkel und nicht immer gleich lang. aber auch der Stoff ist im Gegensatz zu dem Gewebe von TenCate sehr groß gewebt. Auch das ist auf dem Bild deutlich zu sehen.

Knebel und Ösen

Welten liegen zwischen den Knebeln, welche die Regenleiste dicht halten sollen. Bei Tortuga ist es ein handfesten Holzknebel an einer UV-beständigen Polypropylen-Flechtschnur. Bei der billigeren Variante ein Miniteil aus Plastik, an einer sehr lockeren und einfach angenähten Flechtschnur (woraus auch immer).

Hosenknöpfe

Noch kann der potentielle Käufer allerdings vermuten, dass die Kohte in ihrer grundsätzlichen Funktion ihrem Vorbild entspricht, wenn da nicht die Hosenknöpfe wären, die statt der Doppelknöpfe aus Aluminium angebracht sind. Hier steht nun wirklich nur die Dekoration im Vordergrund und nicht der Nutzen. Die Knöpfe sind aus leichtem Plastik, Knopflöcher für das passende Gegenstück gibt es schlicht nicht.

Nun könnte man sich denken, es reicht ja, wenn die nächste Plane Knopflöcher hat, aber die müsste dann aussen angebracht werden, womit die Wasserströme des Daches fleissig nach innen geleitet werden, weil die Planen somit falsch übereinander liegen.

Knöpfe nur für die Optik

Und so sieht der Vergleich dann auf der Innenseite aus. Ausser weißen Fäden nichts mehr. Sehr schön zu erkennen sind hier auch die symetrischen Unstimmigkeiten bei den Ösen. Deutlich wird dies natürlich auch bei den Knöpfen, aber da die keine Funktion haben ist das auch nicht so wichtig.

Große Unterschiede

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die billige Kohte aus Fernost vielleicht nicht die günstigste Wahl ist. In der Form kommt die Kopie dem Orginal vielleicht nahe, aber in der Verarbeitung zeigen sich dann sehr gravierende Unterschiede. Sehr schön sehen wir dies an der Verarbeitung der unteren Ecken. Viele Nähte und Verstärkungen machen eine Kohte erst zu einem fahrtentauglichen Zelt. Langlebige Elemente kosten Geld, sichern aber auf Dauer die Funktion der Kohte. Diese jedoch vermissen wir an der Kohte des Powersellers.

Wie sich die Kohte aufstellen lässt werden wir noch testen, ebenso die Wassersäule des Stoffes. Jedoch würden wir heute schon vom Kauf eines solchen Plagiats abraten, da selbst ein Preis unter 100 Euro noch deutlich überteuert ist, im Vergleich zur Qualität, die man dafür erhält.