Kohte

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Eine Seltenheit: Weiße Kohten auf dem BdP Bundeslager 2009

Es ist das Jahr 1927, als Eberhard Köbel (tusk) durch Lappland zieht, dort einen Winter bei den Samen verbringt und die Kota zu schätzen lernt. Irgendwann schreibt er von dem Zelt der Samen "vom Himmel nicht durch ein Dach getrennt". Er begeistert sich für die Möglichkeit ein Feuer im Zelt zu machen und dennoch und gerade trotzdem vor dem eiskalten Winter geschützt zu sein.

Die Samen transportieren die schwere Zelthaut mit ihren Rentieren. Die Holzkonstruktionen verbleiben meist an Ort und Stelle. In tusk reift jedoch die Idee, diesen Zelttyp für die Wanderungen und Fahrten der deutschen Jungenschaften zu kopieren. Sein Ziel ist ein leichtes, transportables Zelt, welches sich auf mehrere Schultern verteilen lässt und vor allem die Möglichkeit lässt, darin ein Feuer zu machen.

Zur Zeit von tusk, sind Zelte eher Heeresmaterial und von dort kennt er euch die quadratische Heereszeltbahn, mit der Kantenlänge von 165 cm und Doppelknöpfe als Verbindungselemente.

Nach vielen Experimenten entsteht eine neue Planenform (eine Art Trapez), aus welcher sich ein pyramidenförmiges Zelt mit einem Feuerloch in der Spitze bauen lässt. Tusk nennt dieses Zelt eine Kohte und träumt davon, dass irgendwann ganze Zeltdörfer nur aus diesem Zelt bestehen und sieht schon die Rauchsäulen, welche über den Kohten emporsteigen.

Die Kohtenstücke sind kompatibel mit den Heereszeltbahnen und werden nur in schwarz gefertigt. Tusk spricht noch davon, dass jeder sich einen bunten Streifen auf die Kohte nähen solle.

Beschreibung

Die Kohtenblätter von heute sind noch sehr nah am original. Als die Planen 1952 in eine echte Serienproduktion gehen, werden die Kohtenblätter untereinander mittels Schlaufen und Ösen verbunden. Am Fuss der Plane bleibt jedoch das System mit Doppelknopf und Knopfloch erhalten. Die Kantenlänge entspricht weiterhin 165 cm (Kohte S00/52)

Lediglich folgen in den kommenden Jahren verschiedene Ergänzungen.

  • 1953 erhält das Kohtenblatt zur zusätzlichen Abdichtung einen Erdstreifen von 20 cm (Kohte S20/53)
  • 1959 kommt ein Seitenstreifen mit 45 cm hinzu, welcher es erlaubt die Kohte höher aufzubauen und damit mehr Raum zu gewinnen (Kohte S45/59)
  • 1999 erhält die Kohte einen Seitenstreifen mit 70 cm (Kohte S70/99)

Damit stehen heute vier unterschiedliche Kohtenblätter zu Verfügung, welche unterschiedlich genutzt werden. Detaillierte Zusammenstellungen der einzelnen Bestandteile findest du bei den Stücklisten.

Kohte S00/52

Kohte S00/52

Die Kohte S00/52 besteht aus vier Kohtenblättern, welche weder einen Erdstreifen, noch eine Seitenwand haben. Es ist die leichteste Variante, hat allerdings den Nachteil, dass es vor allem bei Bodenunebenheiten zu zugigen Spalten kommen kann.

Insbesondere eignet sich diese Variante mit fünf oder sechs Kohtenblättern auch zum Bau einer Jurte.

Mit einem separaten Seitenstreifen von 45 cm Höhe kann die gleiche Bauform, wie bei der Kohte S45/59 erreicht werden. Dieser wird einfach mittel der Knöpfleiste beider Planen verbunden.

Kohte S20/53

Kohte S20/53

Das Kohtenblatt S20/53 ist ergänzt um einen fest angenähten Erdstreifen von ca. 20 cm Breite. dieser dient vorwiegend dazu, die Kohte am Boden gegen Wind abzudichten. Bei der Verwendung zum Bau einer Jurte bietet dieser Stoffstreifen einen zusätzlichen Windschutz an der Verbindung Dach - Seitenwand. Auch diese Version kann mit dem Seitenstreifen von 45 cm ergänzt werden.

Kohte S45/59

Kohte S45/59

Die Kohte S45/59 wird auch Hochkohte (bei manchen Gruppierungen auch S-Kohte) genannt. Sie bietet mit der fest angenähten Seitenwand die Möglichkeit diese ca. 45 cm höher aufzustellen. Die Seitenwand steht dann senkrecht. Dadurch erhöht sich das Raumangebot in der Kohte deutlich. Es ist möglich näher am Rand der Kohte zu sitzen und zu liegen. Es ergibt sich kein toter Winkel, der kaum genutzt werden kann. Durch mehr Stoff sind die Planen jedoch auch deutlich schwerer. Zum einfacheren Aufbau bietet es sich an, Hochkohtenstäbe mit ca. 45 cm zu verwenden. Die Kohte kann jedoch auch ohne diese zusätzlichen Stäbe aufgespannt werden.

Die Seitenwand kann ebenfalls wie ein Erdstreifen zur Abdichtung am Boden genutzt werden, wenn die Kohte nicht erhöht aufgestellt wird.

Kohte S70/99

Kohte S70/99

Die Kohte S70/99 ist vergleichbar mit der Kohte S45/59, bietet mit einem höheren Seitenstreifen von 70 cm noch mehr Platz im Inneren. Hier kannst du bereits am Rand aufrecht sitzen. Eine seperate Seitenwand mit 70 cm ist nicht verfügbar.

Wanderkohte

Wanderkohte

Eine Ausnahme im System ist die Wanderkohte. Mit einem Durchmesser von ca. 500 cm ist sie deutlich größer als die normalen Kohten. Sie besteht ebenfalls aus vier Kohtenblättern, hat einen Erdstreifen von ca. 23 cm und schafft damit ein Optimum aus Transportgewicht und Raumangebot. Da die Wanderkohtenblätter über einen Taschenverschluss mit Schlaufen und Ösen verfügen sind sie mit dem herkömmlichen Verschluss mit Schlaufen und Ösen nicht kompatibel.

Kompatibilität

Die vier vorgenannten Modelle der Kohte S../.. können alle untereinander gemischt werden. Wenigstens in der Form der Kohte S00/52 oder S20/59 können sie dennoch aufgestellt werden. Lediglich die Wanderkohte unterscheidet sich im Verbindungssystem und kann nicht mit den gewöhnlichen Kohten der Serie S genutzt werden. Ebenfalls können an die Kohte S../.. an der Unterkante jeweils die Seitenplanen (Viereckzeltbahn, Doppelviereckzeltbahn unsw. angeknüpft werden. Ausnahme ist auch hier die Wanderkohte, welche keine Knöpfleiste hat.