Rabenballade: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf einem Baum 3 Raben stolz - Oh weh oh weh oh Leid oh weh
Auf einem Baum 3 Raben stolz
Sie warn so schwarz wie Ebenholz - Sie warn so schwarz wie Ebenholz
Der eine sprach: Gefährte mein - wo soll die nächste Mahlzeit sein
In jenem Au auf grünem Feld
Liegt unter seinem Schild ein Held - liegt unter seinem Schild ein Held
Sein' Hunde liegen auch nicht fern - sie halten Wacht bei ihrem Herrn
sein' Falken kreisen auf dem Plan
kein Vogel wagt es ihm zu nahn - Kein Vogel wagt es ihm zu nahn
Da kommt zu ihm ein zartes Reh - ach das ich meinen Liebsten seh
Sie hebt sein Haupt von Blut so rot
Der Liebste den sie küsst war tot - Der Liebste den sie küsst war tot
Sie gräbt sein Grab im Morgenrot - am Abend war sie selber tot
Ach großer Gott uns allen gib
solch Hund, solch Falken und solch Lieb -
solch Hund, solch Falken und solch Lieb -
</poem>
== Schottisches Original ==
<poem>
The Twa Corbies
(Trad. Scotland)
As I was walking all alane, I heard twa corbies makin' a mane
The tane untae the tither did say- where shall we gang and dine the day
In behint yon auld fell dyke I wat there lies a new slain knight
And naebody kens that he lies there- but his hawk and his hound and his lady fair-
His hound is tae the hunting gane his hawk tae fetch the wild-fowl hame
His lady's ta'en anither mate- so we maun make our dinner sweet-
Ye'll sit on his white hause-bane and I'll pike out his bonny blue een
Wi mony a lock o his gowden hair- we'll theek our nest when it grows bare-
Mony a one for him makes mane but nane shall ken where he is gane
O'er his white bones when they are bare- the wind shall blow for ever mair-
</poem>


== Die zwei Raben ==
== Die zwei Raben ==

Version vom 30. Juni 2018, 20:32 Uhr

Rabenballade

Datei:Rabenballade.jpg

Text & Melodie Volkslied
Urheberrecht
Melodie und Liedtext sind Gemeinfrei. Sie können beliebig vervielfältigt und weitergegeben werden.

Mehr dieser Lieder findest du in unserem JuLiBu.

Liederbücher
Codex x
Bulibu I x
Bulibu II x
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Zupfgeigenhansl x
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Das Lied wurde aus dem Altenglischen ins Deutsche übersetzt und stammt vermutlich aus der schottischen Folklore. Erstmals veröffentlicht wurde es 1611 von Thomas Ravenscroft im Buch "Melismata" (auf Englisch), aber es ist vermutlich älter.[1]

03.07.2018 Rabenballade

Auf einem Baum 3 Raben stolz - Oh weh oh weh oh Leid oh weh
Auf einem Baum 3 Raben stolz
Sie warn so schwarz wie Ebenholz - Sie warn so schwarz wie Ebenholz

Der eine sprach: Gefährte mein - wo soll die nächste Mahlzeit sein
In jenem Au auf grünem Feld
Liegt unter seinem Schild ein Held - liegt unter seinem Schild ein Held

Sein' Hunde liegen auch nicht fern - sie halten Wacht bei ihrem Herrn
sein' Falken kreisen auf dem Plan
kein Vogel wagt es ihm zu nahn - Kein Vogel wagt es ihm zu nahn

Da kommt zu ihm ein zartes Reh - ach das ich meinen Liebsten seh
Sie hebt sein Haupt von Blut so rot
Der Liebste den sie küsst war tot - Der Liebste den sie küsst war tot

Sie gräbt sein Grab im Morgenrot - am Abend war sie selber tot
Ach großer Gott uns allen gib
solch Hund, solch Falken und solch Lieb -
solch Hund, solch Falken und solch Lieb -

Schottisches Original

The Twa Corbies
(Trad. Scotland)

As I was walking all alane, I heard twa corbies makin' a mane
The tane untae the tither did say- where shall we gang and dine the day

In behint yon auld fell dyke I wat there lies a new slain knight
And naebody kens that he lies there- but his hawk and his hound and his lady fair-

His hound is tae the hunting gane his hawk tae fetch the wild-fowl hame
His lady's ta'en anither mate- so we maun make our dinner sweet-

Ye'll sit on his white hause-bane and I'll pike out his bonny blue een
Wi mony a lock o his gowden hair- we'll theek our nest when it grows bare-

Mony a one for him makes mane but nane shall ken where he is gane
O'er his white bones when they are bare- the wind shall blow for ever mair-

Die zwei Raben

Ich ging über's Heidemoor allein,
Da hört ich zwei Raben kreischen und schrein;
Der eine rief dem andern zu:
»Wo machen wir Mittag, ich und du?«

»Im Walde drüben liegt unbewacht
Ein erschlagener Ritter seit heute Nacht,
Und niemand sah ihn im Waldesgrund,
Als sein Lieb und sein Falke und sein Hund.

Sein Hund auf neue Fährte geht,
Sein Falk auf frische Beute späht,
Sein Lieb ist mit ihrem Buhlen fort, –
Wir können in Ruhe speisen dort.«

»Du setzest auf seinen Nacken dich,
Seine blauen Augen, die sind für mich,
Eine goldene Locke aus seinem Haar
Soll wärmen das Nest uns nächstes Jahr.«

»Manch einer wird sprechen: Ich hatt' ihn lieb!
Doch keiner wird wissen, wo er blieb,
Und hingehn über sein bleich Gebein
Wird Wind und Regen und Sonnenschein.«

Theodor Fontane (1855)