Konstruktionen mit Kohten und Jurten

Die Evolution im Schwarzeltbau

Aus den wenigen verschiedenen, schwarzen Planen kannst du eine unendliche Fülle von unterschiedlichen Zelten entwerfen und aufbauen. Wir wollen dir hier sowohl die Grundlagen von einfachen Jurten und Kohten, als auch komplexe Jurtenburgen vorstellen.

Die Kröte

Kröte

Die Kröte ist das einfachste Gebilde aus einer Kohtenbahn und somit wohl auch das kleinste aller Schwarzzelte

Die Lok

Lok

Zwei Kröten gegeneinander gestellt ergeben eine Lok (manche sagen auch Boot). Damit hast du bereits ein wetterfestes Zelt für zwei Personen.

Die Kohte

Kohte

Die Kohte ist der Ursprung und der Klassiker unter den Schwarzzelten. Sie kann deiner kleinen Gruppe Schutz und Heimat bieten. 

Die Jurte

Jurte

Die Jurte ist ein komfortable Gruppenzelt. In ihr kannst du ohne weiteres ein Feuer entzünden und dadurch in der Jurte Kochen, Essen, Schlafen, Leben... 

Die Barbarossa-Jurte

barbarossa

Das Barbarossa ist eine Jurte die mittelalterlichen Zelten nachempfunden ist. Auch erinnert sie mehr an die nomadischen Zelte. 

Die Dreier-Jurte

Dreier Jurte

Bereits mit drei Jurten kannst du deine erste kleine Burg bauen. Du gewinnst Höhe und Raum und hast so ein großes Aufenthaltszelt.

Das Gigaset

Gigaset

Das Gigaset ist die Pagode unter den Jurten. Mit Theaterplanen kannst du das Gigaset fast in beliebigen Dimensionen bauen. 

Der Jurtendom

Jurtendom

Der Jurtendom ist eine Konstruktion aus sieben einzelnen Jurten. Darin kannst du bereist mit 100 bis 150 Menschen feiern. 

Die Sakralbauten

Jurtenkathedrale

Mit viel Phantasie und längjährigem Können gelingen die wunderbarsten Bauten. Das sind keine kleinen Zelte mehr, sondern bereits große Ingenieursleistungen. 

Die Großartigen

Großartiges mit Jurten

Es geht immer noch ein wenig größer und toller und weiter. Black Castle hat sich hier ein Martkenzeichen erworben, wenn es darum geht mit vielen Jurten zu bauen. 

Das Kuriose

kuriose Jurten

Auch die Kleinigkeiten haben es manchmal in sich. Schwarzzelte sich oft auch Selbstzweck und regen zum Experimentieren an. 

Die Rainbow-Kohte

Rainbow Kohte

Die Rainbow-Kohten und Jurten sind ein völlig eigenständiges System. Sie sind modern und funktional und gut zu kombinieren. 

 Die Viereckigen

Bauen mit Vierecken

Lange waren sie fast ausgemustert und dienen nur noch als Seitenplanen für Jurten. Aber es geht noch vieles mehr.

 Die Rainbow-Jurte

Rainbow-Jurte

Wie die herkömmlichen Systeme lassen sich auch die Planen der Rainbows zu Jurten verbinden, Mit speziellen Dachplanen sogar zur Satteljurte.

 

Die hier vorgestellten Konstruktionen sind die meist verbreiteten Ansätze, mit dem Material von Kohte und Jurte zu bauen und zu experimentieren. Die Auflistung ist deswegen auch nicht vollständig, sondern nur eine Auswahl.

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Basics

Jurte im Gegenlicht

Foto: Gregor Lichtfuss , Stamm Cosuaneten  

Egal ob Jurte, Kohte oder gar eine ganze Burg aus Schwarzzelten, wenn du mit Kohtenblättern und Viereckzeltbahnen etwas konstruieren willst, dann gibt es ein paar wenige wichtige Grundlagen, die du beherrschen solltest. Wir denken in dem Fall zum Beispiel an das Knüpfen und Schlaufen der Planen, an die richtigen Bünde und Knoten beim Verbinden der Stangen und auch an das Einschlagen von passenden Heringen, damit diese später auch ihre Last halten können.
Dies alles findest du in unserer Rubrik Technik für Kohten und Jurten

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Kröte

Kröte am Turm

Die Kröte am Turm wurde fotografiert von Disturbed Reality


Die Kröte ist die einfachste aller Zeltformen mit Scharzzeltmaterial. Du brauchst nur ein Kohtenblatt, eine kurze Stange (ca. 80 cm), ein Seil und fünf Heringe (selbst geschnitzte selbstverständlich).

Die Spitze des Kohtenblattes befestigt du mit zwei Heringen am Boden. Die Mitte der Unterkante spannst du mit Hilfe von Stange, Seil und Hering in die andere Richtung ab. Nun brauchst du nur noch die beiden Ecken des Kohtenblattes links und rechts abspannen und fertig ist dein kleines Notbiwack.

Wenn dein Kohtenblatt einen Erdstreifen hat, dann kannst du diesen als zusätzlichen Schutz vor Regen verwenden. Besser ist es trotzdem, von vorneherein auf die Windrichtung zu achten, wenn du deine Kröte aufstellst.

Du hast unter deinem Kohtenblatt ausreichend Platz für dich und dein Gepäck. Wölflinge, Wichtel und ähnliches finden auch gut zu zweit Platz. 

Kröte mit Verlängerung

Kröte mit zwei Rechteckplanen

Foto: Lars 

Kohtenbahnen und Recheckplanen lassen sich bereits sehr schön zu kleinen Zelten kombinieren. Hier auf dem Bild siehst du eine Kröte, die um zwei Rechteckplanen verlängert ist. Damit hast du bereits gut Platz für drei Personen mit Gepäck. Bei sehr windigem Wetter lässt sich der Eingang noch durch einen Poncho verschliessen.

Zum Aufbau benötigst du lediglich noch 3 kurze Stangen, mindestens 9 Heringe und ein Stück Schnur. Die Variante geht natürlich auch in kurz mit nur einer Rechteckplane. Dies ergibt ein gutes Zelt für zwei Personen.

Wie stelle ich eine Kröte auf?

Die Kröte ist das kleinste aller praktischen Schwarzzelte. Für sie benötigst du:

  • 1 x Kohtenblatt
  • 1 x Stange, ca 80 cm
  • 5 x Heringe
  • 1 x Schnur

Statt Stange und Heringe tun es auch ein paar Äste aus dem Wald. Im Grunde brauchst du also nichts, außer dem Kontenblatt und ein bisschen Schnur.

Als Kohtenblatt nimmst du am besten eines ohne (oder schmalem) Erdstreifen. Am besten das Kohtenblatt S00/52 oder Kohtenblatt S20/53. Es geht auch mit den breiteren Seitenstreifen, ab die hängen dir immer vor die Nase. Können jedoch auch noch etwas zusätzlichen Schutz bieten.

Leg dein Kohtenblatt an deinen ausgewählten Zeltplatz. Die Spitze richtest du gegen den Wind und befestigst beide Ösen im Boden. Nimm deine Stange (oder deinen Stecken) und hebe damit die mittlere Öse an der Unterkante des Kohtenblatt an.

Straffe das Kohtenblatt und spanne die Stange mit Schnurr und Hering im Boden ab. Als letztes kannst du nun die beiden seitlichen Ösen gleichmäßig nach links und rechts abspannen. Und schön steht deine Kröte als einfacher Unterschlupf.

Lok

Lok oder Boot

Die Lok, oder wie manche auch sagen, das Boot, gibt zwei Menschen Heimat. Du hast darin genug Platz, um auch dein Gepäck unter zu bringen. Zwei Kohtenbahnen werden mit den Knopfleisten verbunden und mit sechs Heringen flach abgespannt. Für die Mitte brauchst du nur eine Stange mit einer Länge von ca. 100 cm. Damit hat dein Zelt die Grundmaße von etwa 460 cm Länge und 240 cm Breite.

die lange Lok

Foto: LoupGris

Dazu kannst du in der Mitte eine Doppelplane einsetzen und es entsteht ein noch bequemeres kleines Zelt mit Eingang und Vordach. Genau das richtige für vier Menschen auf Fahrt, die abends auch ein wenig Platz mögen. Durch den Aufbau mit zwei kleinen Zweibeinen kannst du dir auch schön den Platz im Inneren frei halten.

Das Foto zeigt übrigens drei Planen der Marke Troll. Alle drei Planen stammen aus verschiedenen Produktionsjahren und sind dennoch maßgenau zueinander passend gefertigt. Das war z.B. bei Stromeyer nicht immer selbstverständlich.

Kohte

Kohte mit Eingangsplane

Aus vier Planen wird ein Zelt. Das gängigste Modell aus Kohtenbahnen ist natürlich die Kohte. Dazu brauchst du lediglich vier Planen, die aneinander geknüpft und mittels ein, zwei oder drei Stangen und einem Kohtenkreuz aufgestellt werden.

Alles wichtige über die Kohte erfährst du auch in unserem Wiki und wenn du eine Kohte kaufen willst, dann schaust du gleich in unseren Shop

Die Grundform ähnelt einer Pyramide, auch wenn die Grundfläche duch das Ausspannen der jeweiligen Mitte der vier Grundseiten zu einem Achteck wird. Die Kohte gibt einer kleinen Gruppe Platz und erlaubt durch das kleine Rauchloch ein Feuer im Inneren. Bei schlechtem Wetter brauchst du lediglich noch eine Abdeckung für das Rauchloch, um dich vor dem Regen zu schützen.

Die Abbildung zeigt eine Kohte mit einer speziellen Eingangsplane, welche einen bequemen Zugang ermöglicht und den Regen vom offenen Zelteingang abhält. Dies ist für die Nutzung einer Kohte nicht erforderlich. Normalerweise steigst du einfach zwischen zwei Kohtenblättern durch.

Hier findest du entsprechende Angebote, die sich vorwiegend durch die Seitenhöhe der Kohte unterscheiden:

  • Kohte S00/52 zum direkten Aufbau auf dem Boden
  • Kohte S20/53 mit einem Erdstreifen zur besseren Abdichtung
  • Kohte S45/59 mit der Möglichkeit, die Kohte mit einem Seitenstreifen von 45 cm aufzubauen
  • Kohte S70/99 mit der Möglichkeit, die Kohte mit einem Seitenstreifen von 70 cm aufzubauen

Tusk, der als Erfinder der Kohte gilt, schreibt über seine Intention folgendes:

Wir wollen uns die Welt der Kohte rein halten. Nicht vom gerechten Schmutz des Waldes, von Sand, Lehm und Asche, sondern von der Zivilisation. Euer ganzes Denken muß auf Kohtenfahrt der Natur zugewandt sein. Ein in der Kohte liegendes Fahrrad ist ebenso stillos wie eine Kohte, die auf einem Kasernenhof aufgestellt ist.

So wollen wir auch die Inneneinrichtung nach bestimmten Gesichtspunkten gestalten und nicht immer das Praktische und Vernünftige dem Schönen und Ästhetischen voranstellen. In der Mitte wird ein Herd angelegt. Das ist nur ein Kreis von Steinen, der das Überwandern des Feuers verhindern oder erschweren soll. Er ist höchstens so groß, wie das Rauchloch, das senkrecht über ihm liegt. [...]

Tee sollte immer verfügbar sein in der Kohte. Der Eingangsschlitz wird natürlich nicht dem Wind entgegen angelegt. Gegenüber dem Eingang wird auch oft ein kleiner Schlitz aufgeknöpft und auseinandergespannt, damit das Feuer besser zieht. Der Platz zwischen Eingang und Kohtentuch der Tür gegenüber heißt „Puaschu“. Dort werden die Vorräte, Kochgeschirre, Pötte, Pfannen zum backen usw. aufbewahrt. [...]

Wache darüber, dass die Kohte ihre eigne Welt behält! Suche den schönsten Platz! An ihm soll sie sich harmonisch in die Landschaft fügen. Dulde weder Radio noch blöde Gesinnung in ihr. Die Kohte soll euch hinausführen in die echtesten und tiefsten Gebiete und Stunden der Heimat. [...]

Aus tusk-Gesammelte Schriften und Dichtungen , Hrsg Werner Helwig, Südmarkverlag Fritsch KG S. 314 ff

Aufbau der Kohte in vier einfachen Schritten

Aufbau Kohte

Den Aufbau einer Kohte haben wir hier schon ausführlich beschrieben, möchten dies jedoch in vier kurzen Schritten mit vier Skizzen wiederholen. Diese vier Schritte lassen sich gut und eingängig merken und wenn du den Arbeitsablauf einmal verinnerlicht hast, dann ergeben sich die Details von selbst.

Schritt 1: Alles bereitlegen

Aufbau Kohte

Leg alle benötigten Teile bereit, knüpfe die Kohtenplanen zusammen und lege sie als Quadrat mit der Aussenseite der Planen auf den Boden. Dieses Quadrat spannst du mit vier Heringen schön regelmässig aus. Mach es nicht zu straff, sonst bekommst du später deine Kohte nicht ordentlich in die Höhe.

Schritt 2: Kohtenkreuz und Stangen

Aufbau Kohte

Binde das Kohtenkreuz und die Stangen. Befestige das Kohtenkreuz an den Kohtenbahnen. Binde Kreuz und Stangen mit etwa einen halben Meter Abstand zusammen, so dass alles mitenander verbunden ist.

Schritt 3: Aufstellen der Kohte

Aufbau Kohte

Wenn du nun mit einer Helferin, einem Helfer die beiden Stangen wie im Bild zusammenschiebst und dadurch auch nach oben drückst, richtet sich die Kohte wie von selbst auf. Schiebe die beiden Stangen soweit zur Kohte hin, bis du die richtige Spannung erreichst. Bleibt deine Kohte zu lummerig, dann sind vielleicht die Stangen zu kurz, oder das Seil zum Kohtenkreuz ist zu lang.

Schritt 4: Spann den Rest der Kohte ab

Aufbau Kohte

Mit vier weiteren Heringen kannst du die Mittelpunkte der Kohtenplanen nun ebenfalls nach aussen abspannen. Wenn du alles richtig gemacht hast, dann steht die Kohte gleichmässig und stabil. Es ist nicht notwendig, die Kohtenstangen zusätzlich abzuspannen, die Kohte trägt sich durch ihre eigene Spannung. Je nach Boden kannst du jedoch die beiden Füsse der Stangen gegen Wegrutschen sichern.

Um in deine Kohte nun hinein zu gelangen machst du einfach ein paar Schlaufen wieder auf und hast so einen Eingang geschaffen. 

 

Anleitung zur Kohte als PDF

Aufbau der Kohte

Was nutzen schon viele Informationen im Internet, wenn du draußen auf der Wiese stehst und zum ersten Mal deine Kohte aufstellen möchtest? Deswegen bieten wir dir unsere einfache Übersicht zum aufbau der Kohte auch als PDF an. Das kannst du ausdrucken, in die Hosentasche stecken und auch mal nachschauen.

AnhangGröße
PDF Icon kohte2.pdf70.06 KB

Die Kohte - eine ausführliche Anleitung

Wie stellst du deine Kohte auf? Hier gibt es für das eine und selbe Ziel sehr unterschiedliche Wege. Einen davon möchten wir dir recht ausführlich zeigen. Eine kurze übersichtliche Version in vier Schritten findest du hier.

Diese Anleitung beschreibt den Aufbau einer Kohte ohne (aufgestellte) Seitenwand. Zum Aufstellen verwenden wir ein Außenzweibein ohne zusätzliche Abspannung

Für eine Kohte benötigst du

4 Kohtenblätter
1 Abdeckplane
8 stabile Heringe
2 Seile zu 300 cm
1 Kohtenkreuz
2 Kohtenstangen zu 390 cm
und etwas Bindeschnur

Statt der fertigen Heringen, des Kohtenkreuzes und der Kohtenstangen kannst du auch passende Hölzer im Wald sammeln. Insbesondere, wenn du mit der Kohte wanderst ist dies eine deutliche Ersparnis an Gewicht. Dafür macht es abends beim Aufbau natürlich etwas mehr Arbeit, bis die Heringe geschnitzt sind.

Die Kohtenblätter verbinden

Dem Einsteiger raten wir, die Kohtenblätter am Boden liegend miteinander zu verbinden. Notwendig ist es jedoch zu Beginn nicht und gerade bei Regen empfiehlt es sich, die Kohtenblätter erst im aufgebauten Zustand mit den Schlaufen zu verbinden.

Das Verbindungssystem der Kohtenblätter untereinander besteht aus Schlaufen und Ösen, sowie einer Regenabdeckleiste mit Holzknebeln. Zum Verbinden nimmst du die erste Schlaufe, ob oben an der stumpfen Spitze des Kohtenblattes oder unten am Fuß, ist für die Funktion unwichtig. Diese erste Schlaufe steckst du durch das Loch der ersten Öse im benachbarten Kohtenblatt.

Die zweite Schlaufe kommt durch die zweite Öse. Und zudem noch durch die erste Schlaufe. Diese legt sich damit flach und wird durch die folgende Schlaufe gehalten. Weiter geht es mit der dritten Schlaufe durch die dritte Öse und durch die vorhergehende Schlaufe.

So fährst du fort, bis du am Ende angelangt bist. Es bleibt die Frage, was mache ich mit der letzten Schlaufe. Am einfachsten ist es einen Knoten um die vorletzte Schlaufe herum zu machen. Bei modernen Kohtenblätter ist am unteren Ende ein Holzknebel angebracht und die letzte Schlaufe etwas kürzer. Hier kannst du (wenn du von oben nach unten schlaufst) einfach die letzte Schlaufe mit dem Knebel sichern. Dies hat den Vorteil dass du es leichter wieder lösen kannst. Gerade bei kaltem Wetter, oder gar in Schnee und Eis hat schon mancher nach dem Messer gegriffen, weil der Knoten nicht mehr zu lösen war.

Nach vier Verbindungen zwischen vier Kohtenblättern bist du fertig und hast nun auch genügend Übung und Fertigkeit im Schlaufen von Kohtenblättern.
Am besten schließt du beim Schlaufen auch gleich die Knebel und Schlaufen der Regenabdeckleiste. Dies kannst du mit langen Armen aber auch noch nachholen, wenn die Kohte aufgebaut ist.

Das Schlaufen geht am besten, wenn die Außenseiten der Kohtenblätter auf dem Boden liegen. Außen ist übrigens die Seite, auf der die Regenleiste angebracht ist, bzw. innen ist dort, wo die Ösen sitzen und die Schlaufen angenäht sind. Am Saum der Kohtenblätter kannst du innen und außen ebenfalls unterscheiden.

Bei Regen macht es vielleicht auch Sinn, die Außenseite oben zu lassen, damit die Innenseite möglichst trocken bleibt. Das Schlaufen geht ebenso, wie vorher beschrieben, es ist nur ein ganz klein wenig umständlicher, dafür kannst du ganz bequem gleich die Regenleiste schließen.

Die Kohte als Viereck aufspannen

Zum weiteren Aufbau soll deine Kohte jetzt auf jeden Fall so liegen, dass die Innenseite auf dem Boden liegt. Jetzt nimmst ein paar kurze Seile und bindest die Ösen in den vier Ecken zusammen. Durch diese Seile kommen dann auch die Heringe. Dafür sind an den Kohtenblättern zwar auch Schnüre vorhanden, die du verwenden könntest, aber schonender für die Kohte ist es mit den kurzen Seilen zu arbeiten.

Nun legst du die Kohte als gleichmäßiges Viereck (Quadrat) auf dem Boden aus. In jede Ecke kommt ein Hering. Und dies möglichst so, dass das Quadrat straff aber nicht zu sehr aufgespannt ist. Spannst du hier zu stark, dann kommt deine Kohte später nicht richtig hoch und bietet dir viel zu wenig platz im Inneren. Ist es zu locker, dann steht die Kohte nicht stabil genug. Das richtige Maß findest du durch Übung und Erfahrung.

Das Kohtenkreuz binden und einhängen

Fertige Kohtenkreuze bestehen aus zwei Kanthölzern und haben an den kleine Riegel und Ketten aus Metall. Die zwei Hölzer des Kohtenkreuz verbindest du mit einem Kreuzbund. Lass aber etwa 50 bis 70 cm des Seil inklusive einer Schlaufe darin übrig. Damit wird später das Kohtenkreuz an den Kohtenstangen eingehängt. Die Riegel kommen jeweils an der Verbindung von zwei Kohtenblättern durch beide, übereinanderliegende Ösen. Dadurch werden die Ösen zusätzlich zusammen gehalten und das Kohtenkreuz hält das Rauchloch der Kohte in der richtigen Form. Achte darauf, das Kohtenkreuz richtig zusammen zu setzen. Die Ketten bei den Riegeln sind unterschiedlich lang. Das Holz mit den langen Ketten gehört nach oben, jenes mit den Kurzen nach unten.

Wenn du dir selbst ein Kreuz fertigst, dann nimmst du Hölzer, die mindestens 90 cm lang und ausreichend stabil sind. Statt der Riegel und Ketten tun es auch Schlaufen aus Bindeschnur, die du im richtigen Abstand zwischen Öse und Kohtenkreuz zusammen bindest. Ideal sind 10 bis 15 cm.

Die Kohtenstangen binden

Die Kohtenstangen für das Außenzweibein sollten knapp vier Meter lang sein. Als fertige Komponenten gibt es die dreiteiligen Kohtenstangen aus Buche mit 40 mm Durchmesser und einer Länge von 390 cm. Ebenfalls gibt es steckbare Stangen aus Fichte mit Durchmessern von 50 und 67 mm sowie einer Gesamtlänge von 420 cm.

Zwei dieser Stangen reichen für deinen Aufbau aus und es sind auch keine zusätzlichen Abspannungen nötig. Die Kohte selbst hält das Zweibein später in der Balance. Die Stangen werden etwa bei der Länge von 360 cm zusammen gebunden. Dazu verwendest du den Zweibeinbund (eine Abwandlung des Dreibeinbunds) oder einen anderen Bund, der es dir erlaubt den Winkel der Stangen zueinander zu verändern.

Das Kohtenkreuz mit den Stangen verbinden

Die Stangen breitest du nun aus und legst sie diagonal über das Quadrat deiner Kohte am Boden. Der Bund der Stangen kommt etwa auf dem Kohtenkreuz zu liegen. Hier kannst du nun die vorbereitete Schlaufe vom Seil des Kohtenkreuzes über eine Stangenspitze stülpen. Der mögliche Abstand zwischen Kohtenkreuz und dem Bund der Kohtenstangen sollte zwischen 50 und 70 cm betragen.

Die Kohte aufstellen

Bis hierher kannst du gut alles alleine bewältigen. Zum Aufstellen der Kohte ist jedoch eine zweite Person sehr hilfreich. Jeder von euch nimmt sich das Ende einer Stange und während ihr beide die Spitze der Kohtenstangen anhebt und das Ende am Boden zur Kohte hin schiebt stellt sich die Kohte auf.

Je nachdem wie weit die Stangen zusammen rücken ändert sich die Spannung in der aufgestellten Kohte. Reicht der Abstand nicht aus, um die Kohte völlig aufzustellen, dann sind die Kohtenstangen zu weit unten gebunden (oder gar zu kurz), oder das Seil des Kohtenkreuzes ist zu lang. Beides ist schnell verändert, wenn du die Kohte nochmal zu Boden lässt.

Die richtige Spannung hast du, wenn die vier Kanten der Kohtenblätter gerade aufgespannt sind und die Stangen etwa 20 bis 30 cm seitlich neben einer der Ecken stehen. Größer sollte der Abstand zur Kohte nicht sein, sonst stehen die Stangen zu flach und sie können weniger Belastung aufnehmen.

Die Kohte zum Achteck aufspannen

Jeweils in der Mitte der Kohtenblätter hast du eine weitere Öse und kleine Schnüre. Auch hier empfiehlt es sich kurze Schnüre in die Ösen einzubinden, durch die nun die Heringe zum Spannen der Kohtenblätter geführt werden. Auch diese Kanten, welche die Kohte nun mit einem Achteck als Grundfläche entstehen lassen, sollten ohne Durchhänger abzuspanen sein. Geht dies nicht, dann hast du die vier Ecken zu Beginn zu sehr auseinander gezogen.
Ist alles richtig, dann steht deine Kohte als straffe, achteckige Pyramide mit stumpfer Spitze da. Etwas nachbessern kannst du immer noch, in dem du die Kohtenstangen im Abstand zur Kohte leicht verschiebst.

Auf zu festem Boden kannst du die Kohtenstangen mit einem Hering gegen Verrutschen sichern. Auf einer Wiese ist es meist ausreichend, dass die Stangen sich etwas in den Untergrund drücken. Wenn du nun an den Stangen wackelst, dann kann die Spitze sich um etwa 20 cm hin und her bewegen. Weiter geht nicht, dann hält die straffer werdende Kohte dagegen. Bei stürmischem Wetter kann dies sogar zum Vorteil sein, da sich das Gebilde der Kohte so ähnlich wie ein nachgiebiger Baum verhalten kann.

Lediglich bei dem Einsatz der Kohte mit Kindern ist zu überlegen, die Kohtenstangen zusätzlich gegen das Umkippen zu sichern. Dazu bringst du vorher am Bund der Stangen zwei Seile mit etwa 600 cm Länge an. Diese kannst du nun quer zu den Kohtenstangen abspannen.

Eine standsichere Alternative wäre natürlich auch ein Dreibein, aber hier musst du mit sehr exakten Maßen arbeiten, denn wenn der Bindepunkt des Dreibeins nicht genau über dem Kreuzungspunkt des Kohtenkreuzes liegt, dann wird deine Kohte nie sauber und ordentlich stehen können.

Wie kommst du nun in die Kohte?

Um in die Kohte hinein zu schlüpfen machst du an einer Verbindung zwischen den Kohtenblätter die Schlaufen wieder auf. Ein gutes Maß ist etwa bis in zwei Drittel der Höhe, das ist etwa beim dritten der vier Knebel der Regenleiste.

Ob du dein Kohtenblatt etwas zu Seite schlägst oder einfach durch den Spalt in die Kohte eintauchst hängt nur von deinen Vorlieben und dem Wetter um dich herum ab.

Brauchst du eine Kohtenabdeckplane?

Im Grunde bist du nun fertig. Die Kohte ist, das, was sie sein soll. Ein Feuerzelt mit offenem Rauchloch. Die Nomadenzelte der Samen waren nichts anderes, ein leidlicher Schutz vor Regen und Schnee mit einem Feuer in der Mitte, welches nicht nur zum Wärmen und Kochen nutze, sondern ganz einfach ein Stück Heimat bot.

Bei Regen hat es also einfach ins Zelt geregnet. Was nass wurde, wurde eben nass, es wurde ja auch wieder trocken mit der Zeit. Die Kohtenabdeckplane gegen den Regen ist eher eine Erfindung von uns modernen Menschen, die es nicht mehr gewohnt sind, mit den ‚Elementen zu leben.

Wie wird die Kohtenabdeckplane befestigt?

Wenn du eine Tischdecke ordentlich über die Ecken eines Tisches legen kannst, dann kannst du auch eine Kohtenabdeckplane anbringen. Die Ecken deines Kohtenkreuzes entsprechen sozusagen dem Tisch. Damit du um das Seil herum kommst, ist die Kohtenabdeckplane geschlitzt und überlappt in einem Viertel der Plane. Dieses extra Viertel sollte dann so zu liegen kommen, dass es ordentlich übereinander liegt.

Jede Ecke der Kohtenabdeckplane hat eine Öse, mit den Ösen in dem überlappenden Element sind es sechs Ösen. An jede Öse bindest du etwas Bindeschnur und damit kannst du die Plane nach unten zu den Heringen abspannen, bzw. wieder leicht beiseite ziehen, wenn du für ein Feuer das Rauchloch öffnen willst.

Die Kohtenabdeckplane mit einem Maß von 120 mal 120 cm kannst du wie die Tischdecke an den Ecken umschlagen, damit wird es besonders wind- und regendicht. Bei der alten Variante Kohtenabdeckplane mit nur 90 mal 90 cm, liegt diese eher nur auf dem Kohtenkreuz auf. Ist der Spalt zur Kohte groß genug und das Feuer entsprechend rauchlos, so kannst du die Plane dauerhaft auf dem Rauchloch lassen.

Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß bei deinen ersten Erfahrungen mit der Kohte. Du wirst sehen, dass die Tricks und Kniffe mit der Zeit und deiner wachsenden Erfahrung ganz von alleine kommen. Sei mutig und probier einfach deinen eigenen Umgang mit der Kohte aus.

Eine kurze Übersicht zum Aufbau einer Kohte findest du hier.

Die Kohte und ihre Einzelteile


Die Kohte besteht aus einigen wenigen wesentlichen Teilen, die du auf Fahrt oder Lager mitnimmst, oder dir zum Teil sogar unterwegs besorgen kannst.
Du brauchst:

  • 4 Kohtenblätter
  • 1 Rauchlochabdeckung
  • 2 Stangen von ca. 4 Meter
  • 1 Kohtenkreuz
  • 3 Seile
  • 8 Heringe
  • Schnur (ohne Abbildung)

Die zwei Stangen kannst du bestimmt direkt vor Ort von einem freundlichen Förster oder Bauern bekommen. Ebenso kannst du dir das Kohtenkreuz selbst unterwegs basteln.
Mit etwas Geschick reichen dir auch zwei Seile. Eines, um die beiden Stangen mit einem Kreuzbund zu verbinden und eines, um das Kohtenkreuz zu verbinden und gleichzeitig ein Ende (mit der richtigen Länge) mit Schlaufe über die Stangen zu legen.

Die angehobene Hochkohte

Hochkohte S-Kohte

Bei der Kohte S45/59 (Hochkohte, S-Kohte) und der Kohte S70/99 von Tortuga, bzw. den Varianten SL und SX von Troll, sorgt eine zusätzliche Seitenwand für mehr Freiheit und Raum in der Kohte. So kannst du weiter am Rand sitzen und die gesamte Grundfläche zum Liegen ausnutzen.

Aufstellstab Hochkohte

Für den Aufbau benötigst du zusätzlich acht kleine Stangen für die Seitenwände und die passenden Abspannseile. Für die Kohte S45/99 sollten die Stangen etwa 45 cm lang sein. Das geht natürlich auch mit den passenden Ästen aus dem Wald.

Der Aufbau der Hochkohte erfolg im Grunde genau so, wie bei der normalen Kohte auch. Lediglich empfehlen wir dir, die Seitenwand vorab aufzustellen, damit die Kohte später schön in Form steht.

Seitenwand Hochkohte S45/59

Die für die Stangen des Aussenzweibeins kannst du ebenfalls die normalen Kohtenstangen verwenden, oder deinen zuständigen Förster um Rat fragen. 390 cm sind wie bei einer normalen Kohte ausreichend. Die Stangen sollten jedoch recht weit oben gebunden werden.

Und so schwebt der Troll

Trollkohte in der Luft

Foto: LoupGris

Es ist alles eine Frage der Geometrie. Die stimmt bei Troll bis ins letzte Detail. Hier siehst du dies schön am Beispiel einer Hochkohte ohne Seitenwände. Die Kohte ist sauber abgespannt, schlägt keine Falten und Beulen. Und das sogar ohne zusätzliche Seitenstangen. Auf diese kannst du ohne weiteres verzichten, wenn du die Kunst beherschst die richtigen Abspannpunkte zu finden(und natürlich auch die richtigen Planen dazu hast).

Die leichtgewichtige Elbe-Kohte

Elbekohte

Foto: Volker Gevers

Die Kohte ist besonders leicht, modern und vor allem auch kontrovers diskutiert. Wie kann man bloß eine Kohte aus Nylon statt Baumwolle machen fragen die Puristen. Andere sagen, die Elbe-Kohte ist eine feine Idee, die einen klassischen Zelttyp mit ganz neuen Möglichkeiten ausstattet.

Die Elbe-Kohte wurde vom Stamm Elbe entwickelt, hat normale Kohtenmaße mit einer 70 cm hohen Seitenwand, wodurch eine gute Raumausnutzung entsteht. Zur Minimierung von Schwitzwasser und zur besseren Belüftung sind zwei abdeckbare Moskito-Fenster in die Seitenwand eingearbeitet.

Das Material ist PU-beschichtetes Polyamidgewebe. Die komplette Elbekohte hat ein Gewicht von ca. 4 kg. Die Farbe ist schwarz.

Wir finden das neue Konzept in alter Form sehr interessant und möchten dir gerne darüber berichten. Der folgende Text hat uns freundlicherweise Helmut Völskow von Freizeit & Fahrtenbedarf zu Verfügung gestellt. Er stammt aus anp 01|09

Das Elbe-Team schreibt dazu:

Seit 1959 haben wir durchgehend PTA-Arbeit (Arbeit mit behinderten Pfadfinderinnen und Pfadfindern) in Hamburg-Othmarschen. In dieser langen Zeit haben Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter immer wieder überlegt, wie sie Fahrten mit behinderten Kindern machen oder sich selbst das Leben erleichtern können. So hatten wir auf Wanderungen mit Rollstuhlfahrenden im Schwarzwald Kohten dabei. Die Leiterinnen und Leiter mussten ihren eigenen Rucksack und den der Rollis tragen, außerdem komplette Kohten und die Lebensmittel.

2001 hatten wir bei einer 14-tägigen Wanderung auf Korsika erstmals leichte Wanderzelte mit. Oft schliefen wir einfach draußen und alle fanden es schade, dass man nichts „aufbauen“ konnte. Gerade auf langen Sommerfahrten macht es immer Spaß, neue Konstruktionen auszuprobieren.

Hier kam uns die Idee: Warum gibt es eigentlich Kohten nicht aus dem leichten Wanderzeltstoff? Sie müssten schon wie Baumwollplanen aussehen, verknüpfbar sein, wasserdicht, windstabil - und Feuer sollte man auch darin machen können ... Die Suche dauerte drei Jahre. Alle Zelthersteller, die wir anschrieben, hatten kein Interesse oder wollten mindestens 5.000 Euro pro Kohte. 2004 bin ich bei einer Drachenbaufirma im Ruhrgebiet fündig geworden. Die vielen Details erspare ich euch jetzt ...

Beim Pfingstlager 2005 hatten wir unsere erste Nylonkohte dabei. Doch der Erdstreifen riss und das Schwitzwasser tropfte, dass man das Gefühl hatte, man liegt mit seinem Schlafsack im warmen Sommerregen.

Zum Sommer 2005 hatten wir dann schon vier dieser verbesserten Nylonkohten und wanderten mit zwei PTA-Gruppen durch das Naheland. Die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, auch die Skeptikerinnen und Skeptiker („ist ja unkultig“) waren begeistert. Die Kohte wog statt 12,5 kg nur noch 4,5 kg – und die kann man auch noch aufteilen. Man kann alles mit ihr machen, wie bei einer Baumwollkohte. Nur auf Winterfahrten sind Baumwollkohten besser.

Nun rissen sich die Gruppen um diese vier Kohten. Wir haben 15 Gruppen in unserem Stamm – davon drei PTA-Gruppen. Und auch Nachbarstämme fragten, ob sie sich die Elbe-Kohte leihen könnten. Das brachte uns erneut auf die Idee, sie produzieren zu lassen. Wir fragten bei F&F, unserem verbandseigenen Ausrüster, an. So könnten alle Pfadis an diese Kohte kommen. Helmut Völskow von F&F war Feuer und Flamme. Bei F&F wurde eine unserer Kohten analysiert: Wie kann man sie maschinell herstellen, damit sie auch bezahlbar sind? Unsere einzige Bedingung für die Weitergabe der Idee: Das Nylonzelt muss Elbe-Kohte heißen – nach unserem Stamm!

Dann kam der Test: Zwei PTA-Gruppen fuhren nach Schweden, um Flöße zu bauen und die Nylonkohten zu testen. Es lief wunderbar. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Zwei Kleinigkeiten müssen allerdings noch bei den Serienprodukten verbessert werden: Die Klettverschlüsse öffneten sich bei Sturm, da es keine Holzknebel gibt. Außerdem hatten wir bei den Prototypen am Erdstreifen innen Taschen für Brillen und Kleinkram angenäht. Die fehlen uns jetzt. Trotzdem: empfehlenswert!

Im Anhang siehst du den Text und zwei weitere Fotos, wie er in der anp erschienen ist. Die Elbe-Kohte ist zu erwerben bei Freizeit & Fahrtenbedarf.

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Die ovale Kohte

Ovalkohte

Die Ovaljurte oder Theaterjurte ist recht breit bekannt. Aber wer denkt schon daran, dass er auch seine Kohte mit nur zwei Zwischendachplanen deutlich vergrößern kann? Wie hier im Bild weiß dargestellt können die Theaterplanen, wie die Zwischendächer im Original genannt werden, auch bei einer Kohte eingesetzt werden.

Die zwei Kohtenkreuze sollten durch ein Stück Holz fest mitenander verbunden werden. Dadurch wird das Gebilde wesentlich stabiler. Auch empfiehlt es sich, die Kohtenstangen mit einer Schnur zu verbinden und nach aussen abzuspannen. So kannst du die Konstruktion ordentlich gerade abspannen.

Es entsteht ein großes Rauchloch, welches du am besten zusätzlich zu den beiden Kohtenabdeckplanen mit einer Viereckzeltbahn verschließt. Du kannst jedoch auch die spezielle Ovaljurtenabdeckplane verwenden. Diese passt auch hier.

Die Ovalkohte hat eine Grundfläche von etwa 4,10 Meter x 5,70 Meter und bietet damit mindestens vier oder gar sechs weiteren Personen Platz.

Ein fünftes Kohtenblatt als Eingang

Ein Vorbau für die Jurte mit einem zusätzlichen Kohtenblatt

Foto: Moritz Keppel, Woodbadge Training der CP

Zwar gibt es spezielle Eingangsplanen für die Kohte, doch wer ein fünftes Kohtenblatt sein zu Verfügung hat, der kann auch seine ganz normale Kohte im Handumdrehen mit einem überdachten Eingang versehen.

Gerade wenn es regnet und die Kohte voll belegt ist, so dass auch der Platz am Eingang gut genutzt  werden soll, dann bietet sich eine solche Lösung an, damit es nicht in den Eingang regnet.

Diese Variante schafft also ein wenig Komfort, oder lässt die experimentierfreudigen Menschen unter euch ein wenig basteln.

Grundriss einer Kohte

Grundriss Kohte

Der Grundriss einer Kohte ist im Idealfall ein regelmässiges Achteck. Das stimmt leider nur in der Theorie, da unterschiedliche Maße bei Seitenkante und Mittellinie dies nicht ganz zulassen, aber in grober Näherung können wir von dem Idealfall ausgehen.

An den gezeigten Bemassungen ändert sich auf jeden Fall im Rahmen der Toleranzen (z.B. der natürlichen Schwankungen bei Baumwolle) nichts wesentliches.

Die Kohtenblätter haben ein Grundmaß von 157 cm. Das ist die wirksame Seitenlänge, wenn Planen mitenander verbunden werden und die Überlappungen schon herausgrechnet sind.

Dadurch ergibt sich nun bei dem Achteck ein äusserer Radius (über die Ecken) von 410 cm und ein innerer Radius (tangential zu den Seiten) von 379 cm.

Statt Kohtenkreuz und Kohtenstange

statt Kohtenkreuz

Fotos: -ky

Wer mit der Kohte auf Fahrt geht sucht oft leichte Alternativen zu Kohtenkreuz und Holzstangen. Die Heliand Pfadfinderschaft nutzt bereits seit vielen Jahren ein System aus Alustangen und Zeltschnüren als Kohtenmast und Kohtenspinne.

leichtes Zubehör zur Kohte

Die Teile sind etwas über 80 cm lang, lassen sich gut transportieren. Die drei längeren Stangen ergeben einen Mast für die Kohte S00/52, das kurze Stück ergänzt den Mast für die Kohte S45/59 mit 45 cm Seitenwand.

als Kohtenspinne dienen leichte Zeltschnüre

Die Kohte wird damit ganz normal aufgestellt. Die Karabiner werden dazu einfach in die Ösen eingehakt. Als Abdeckplane wird statt der Kohtenabdeckplane eine Jurtenabdeckplane verwendet.

sosteht die fertige Kohte

Material:

  • Alu-Rohr 30 mm Durchmesser, 2 mm Wandstärke
  • Holzdübel aus Ramin, auf 26 mm Durchmesser gehobelt, leinölgetränkt.

Die Dübel sind mit Splinten befestigt, dadurch lassen sie sich mit Bordmitteln austauschen (was allerdings noch nie notwendig war).

-ky schreibt dazu: "In Irland haben wir das Unterteil auf dem Flug verloren, das haben wir dann behelfsmäßig durch einen Besenstiel, an einem Ende entsprechend verjüngt, ersetzt."

Das Alu-Rohr lässt sich gut mit einem passend dimensionierten Rädchenschneider ablängen. Das gibt gerade Kanten, nur der Grat innen muß ausgefeilt werden.

Walter Scherf über die Kohte

In dem schon etwas betagteren Büchlein "Neue Fährte" von Walter Scherf findet sich folgender Text über die Kohte. Er entsteht zu einer Zeit, als die Kohte noch nicht weitläufig bekannt war und ebenso noch nicht der Inbegriff aller Pfadfinderzelte war.

[quote]Mancher wird schon beim Lesen gefragt haben: was ist eigentlich eine Kohte? Die einfachste Antwort lautet: ein Zelt in dem man Feuer machen kann. Deutsche Fahrtengruppen brachten die Idee aus Lappland mit. Dort hausten die Leute in rundlichen Zelten mit einem Feuerloch. Ähnlich machen es die Indianer. Sie bauen kegelförmig ein Stangengrüst auf und behängen es mit Tierhäuten. Oben seitlich bleibt ein Loch als Rauchabzug. Ein solches Zelt nennt man Tipi. Die Verbindung beider Formen ist unsere Kohte, mit der wir sogar prächtige Lager im Schnee aufziehen.

Die Kohte wird aus vier fünfeckigen Blättern aufgebaut. Jedes Blatt ist schwerer als eine gewöhnliche Zeltbahn, denn die Fläche ist größer und der Stoff stärker. Verbunden werden die vier Blätter durch doppelte Knopfreihen wie bei der Zeltbahn oder durch Schnüre und Ösen, die mit klammen Fingern viel leichter zu bedienen sind.

Sind alle Blätter verschnürt, wird das Rauchloch mit einem Kreuz aus starken Ästen aufgespannt. Dann wählt man zwei lange Stangen, an denen der Wimpel befestigt wird, verschnürt sie über Kreuz, legt das Kohtenkreuz darüber und richtet die ganz Kohte auf. Esgibt auch noch eine andere Art, das Kohtenkreuz mit den Stangen zu verbinden. Dann wird die Kohte erst auf der Erde kreisförmig ausgespannt und mit allen Heringen befestigt.

Von oben wird die erste Kohtenstange eingeschoben und mit einem Kreuzende verbunden. Die zweite Stange folgt nach und wird mit dem gegenüberliegenden Kreuzende verbunden. Schließlich werden auch die Stangen noch hoch über der Kohte miteinander verschnürt.

Die einfachste Art jedoch ist das Aufhängen. Ein 20 m langes Seil wird unter dem Kreuz hergeführt und an zwei Bäumen befestigt. Auf diese Weise können in einer Baumzeile mehrere Kohten oder Zelte nebeneinander aufgehängt werden.[/quote]

Quelle: Neue Fährte, Walter Scherf, Südmarkverlag Fritsch KG, Heidenheim, 1979

Der Text selbst stammt aus den Vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Vermutlich also aus der Zeit nach dem Krieg. Ein kleines Detail zeigt, dass zu dieser Zeit der Umbruch zwischen geknöpften und geschlauften Kohten stattgefunden hat, da zu der Zeit Walter Scherfs wohl beide Varianten gebräuchlich waren.

Wie hoch ist eine Kohte

Höhe Kohte

Kannst du in einer Kohte stehen? Wie hoch ist das Rauchloch über dem Boden? Das sind häufige Fragen, die an uns herangetragen werden. Die wichtigsten Maße wollen wir anhand der oberen Skizze kurz erläutern. Bei einem rechnerischen Seitenmaß von 157 cm entsteht ein Achteck mit einem Aussenradius von 410 cm. Das ist der Durchmesser am Boden der Kohte.

Als Maß für die Länge eines Kohtenblattes gibt Tortuga 254 cm an. Das Rauchloch hat etwa 60 cm Durchmesser. Das Trapez, welches wir aus diesen Maßen konstruieren können hat aufgrund dieser theoretischen Werte eine Höhe von 184 cm.

Wenn wir nun aber alle Toleranzen im Naturprodukt Baumwolle, den nicht symetrischen Schnitt der Kohtenblätter und auch ein leichtes Durchhängen der Planen berücksichtigen, dann hat eine Kohte eher eine Innenhöhe von 170 bis 180 cm bis zum Rauchloch.

Bei Kohten mit Seitenstreifen lässt sich die Innenhöhe natürlich sehr leicht erweitern. So hat eine Kohte mit 45 cm Seitenwand gleich ein Maß von 225 in der Mitte. Die vergrößert natürlich den Bereich der Stehhöhe enorm. 

Wie wird die Kohte aufgebaut?

Die Kohte auf der Wiese

Foto von Benjamin Lang unterliegt folgender Lizenz

Abgesehen davon, dass jeder Stamm seine eigene Variante hat, mit der er am Besten zurechtkommt zeigen wir dir hier eine Methode, von der wir glauben, dass es leicht zu machen ist und die Kohte hinterher gut steht.
Wir nehmen hier eine Kohte ohne Seitenstreifen und für den Aufbau nach dieser Anleitung brauchst du zwei Personen.

  • Vorbereitung
    Such dir einen guten Lagerplatz und lege deine benötigten Teile für die Kohte bereit. Denke auch an das Werkzeug, wie den Hammer für die Heringe und die Säge, falls du noch keine fertigen Stangen hast.
  • Stangen binden
    Binde die beiden Stangen zum Aufstellen kurz unterhalb der Spitze (bei etwa 3,50 Meter) mit einem Kreuzbund zusammen.
  • Kohtenkreuz binden
    Binde ebenfalls die beiden kleinen Stangen für das Kohtenkreuz in einem rechten Winkel zusammen. Von dem Seil lässt du ein Ende übrig und machst eine Schlaufe ins Ende.
    Der Abstand von der Schlaufe zum Kohtenkreuz soll etwa 60 cm betragen.
  • Kohtenbahnen knüpfen
    Die vier Kohtenbahnen legst du mit der Aussenseite auf den Boden (bei Regen lieber andersrum) und knüpfst von oben nach unten (vom Rauchloch zum Boden) alle vier Kohtenblätter aneinander.
  • Grundfläche spannen
    Dreh die so entstandene Zelthaut auf die richtige Seite und spann mit vier Heringen in den vier Ecken (da wo die Blätter geknüpft sind) ein Quadrat ab. Mach es recht straff, aber auch nicht zu sehr, da kommt nachher noch ein wenig Zug drauf.
    Achte darauf, dass der Hering nicht durch die Öse, sondern durch alle Schlaufen an einer Ecke gestekt wird.
  • Kohtenkreuz befestigen
    Je nachdem, welche Art von Kohtenkreuz du verwendest, binde es in das Rauchloch oder hänge die entsprechenden Haken ein. Beide Ösen jeweils müssen dadurch verbunden werden.
  • Stangen einhängen
    Lege die beiden Aufstellstangen mit dem Kreuzbund über das Kohtenkreuz und hänge die Schlaufe (die von vorhin) über eine der Spitzen.
  • Aufstellen
    Wenn du nun die beiden Enden der Stangen zur Kohte hin drückst und dabei gleichzeitig die Spitzen anhebst, dann stellt sich die Kohte automatisch aus. Schiebe die Füsse der Stangen so nah an die Kohte heran, dass sie ordentlich gespannt ist, aber auch nicht so stark, dass du deine Heringe aus dem Boden reisst.
  • Abspannen
    Mit den restlichen vier Heringen spannst du jeweils die Mitten der Planen am Boden noch ab. Dadurch wird aus dem Quadrat ein Achteck.
  • Eingang festlegen
    Mach auf der windabgewandten Seite der Kohte eine geknüpfte Naht wieder ein Stück auf. so kannst du nun in die Kohte schlupfen und hinter dir wieder zu knöpfen.
  • Rauchloch abdecken
    Bei einer unsicheren Wetterlage lohnt es sich, dass Rauchloch noch abzudecken. Je akkurater du die Plane legst (wie eine Tischdecke an den Ecken einfalten), umso dichter ist es später. Die Ecken kannst du mit etwas Schnur zu den Heringen verspannen, dann bleibt die Abdeckung auch bei Wind liegen.

Mit etwas Übung und Teamgeist schaffst du das alles in etwa 20 Minuten. Bei Weltrekordversuchen sind bestimmt auch mal 15 Minuten drin, aber dann muss alles stimmen und parat liegen. Lass dir Zeit, je exakter du arbeitest, umso schöner und auch dichter steht die Kohte später. Und vergiss nicht am Schluss die ganzen Knebel der Regenleisten einzuhängen. Das kannst du zwar auch schon machen, wenn die Kohte noch auf dem Boden liegt, aber meist gehen sie beim Aufbauen doch wieder auf.
Irgendwann bekommst du für den Aufbau bestimmt auch noch eine bebilderte Anleitung von uns.

Jurte

Jurte

Foto von Michael Beat

 

Das Grundmodell der Jurte besteht aus sechs Kohtenblätter und zwölf Viereckzeltbahnen als Seitenwand. Damit hast du ein Aufenthaltszelt für etwa 20 Personen, die sich gemütlich um ein großes, wärmendes Lagerfeuer setzen können.

Die Jurte selbst wiederum ist auch Grundbestandteil vieler weiterer Konstruktionen. Durch ihre Grundform können die Jurten wabenförmig aneinander gebaut werden. Dieses Spiel lässt sich theortisch bis ins unendliche treiben.

Aber auch Varianten der Grundform bieten experimentierfreudigen Menschen sehr viel Potential um immer wieder neues auszuprobieren. Die gängigsten Aufbauten möchten wir euch hier zeigen und damit auch zu eigenen Schwarzzelt-Entwürfen anregen. 

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Antirotations-Abspannung an der Jurte

Fotos und Zeichnungen: Stefan Darmstädter, Abseits der Stadt

Nachdem Stefan neulich auf seiner Seite einige Bilder seiner neuen Jurte eingestellt hatte, war er recht überrascht über die Reaktionen aus dem Netz. Ihn erreichten so einige Nachfragen und Kommentare dazu.

Stefan schreibt dazu folgendes:

Nach all diesen Erfahrungen möchte ich doch einfach mal diese Sachen hier mit Euch teilen. Vielleicht habt Ihr auch einmal dann einen Nutzen und Anregung daran gefunden. Bestimmt gibt es viele, die sowieso genauso verfahren. Für die ist das alles nicht neu. Jedoch habe ich auf vielen überbündischen Events bisher eigentlich nie ein zweites Zelt so abgespannt gesehen. Womöglich ist das doch vielen neu... Kommentiert doch mal was Ihr davon haltet...

Die meisten spannen ihre Jurte sternförmig nach aussen ab. Das scheint logisch, wird von Jurtenland auch so in den Anleitungen beschrieben und hat sich irgendwo durchgesetzt.

Der Stefan spannt seine Jurte so ab. Dies sieht auf den ersten Blick etwas aufwendiger aus, hat aber duchaus seinen Charme.

Hier ist die Variante sogar noch etwas komplexer, wenn die Traufkante an dem kleinen D-Ring der Kompelttdächer nach unten gespannt werden soll (grüne Schnur).

Mit sechs Meter Seil lässt sich so ein Spanner bauen. Bei Dächern ohne Regenleiste lässt man den oberen Karabiner einfach weg und legt die Schlaufe über die Stangenspitze oben auf dem Dach über der Öse. Bei Seitenwänden mit 209 cm brauchst du eine Seillänge von acht bis neun Meter.

Was sind die Vorteile einer solchen Abspannung? Stefan schreibt dazu folgende Antwort:

Das hat meiner Meinung nach ganz viele sehr gute Gründe. Zunächst ist es grundlegend so viel leichter die Jurte aufzustellen, denn das ganze ist nach zwei Stangen direkt völlig verdrehstabil. Man kann mit weniger Leuten arbeiten. Wenn beim Aufbau 3 Stangen stehen muss keiner mehr festhalten. Diese Leute können sofort woanders arbeiten... Bei schlechtem Wetter geht alles viel schneller. Das fertige Zelt ist viel sturmsicherer. Wenn Heringe einmal gesetzt sind brauchen sie niemals korrigiert werden. Das geht simpel über die Spanner. Die Kraftverteilung ist besser und die Heringe bleiben sitzen selbst in weicher Wiese, oder sandigem Boden... Es reißen seltener Knöpfe ab, weil die Planenspannung besser verteilt ist. Die Eckpunkte des Daches lassen sich sehr präzise auf jeden Punkt spannen ohne die Heringe umzusetzen, da jede Öse bzw. Ring in zwei Richtungen einstellbar ist. Für Regenleinen gegen Wassersäcke steht der Hering gleich passend in der Mitte zwischen 2 Stangen. Es muss nur noch eine hurze Spannleine vom Mittelpunkt zwischen zwei Ösen im Dach und dann zum Hering gespannt werden. Dadurch bekommt das Dach eine Form ähnlich wie eine Krone und es gibt nie Wassersäcke.

An dieser Stelle würden wir übrigens empfehlen, für jede Schnur einen eigenen Hering zu verwenden und diese mit ca. 20 cm Abstand einzuschlagen. So hast du gleich eine wunderbare Sturmverspannung, die auch hohen Windgeschwindigkeiten standhält.

Die Ringe an den Sicherheitsheringen schonen das Seil und verhindern das Einklemmen zwischen T-Profil und aufgeschweißtem Bügel. Auch kann der Hering wirklich komplett eingeschlagen werden und muss nicht mehr gelöst werden, um an den Abspannungen zu arbeiten.

Sicher erfordert die Methode von Stefan die doppelte Menge Abspannseile (und besser auch die doppelte Menge an Heringen), aber der Nutzen ist doch enorm.

Was meinst du zu dieser Methode? Wie spannst du deine Jurte ab?

Aubau einer Jurte in fünf einfachen Schritten

Aufbau einer Jurte in fünf einfachen Schritten

Eine Jurte aufzustellen ist nicht schwer und es dauert auch nicht allzulange. Vorausgesetzt, du weißt, was du tun musst. Die Pfadfinder lernen dies vermutlich von klein auf. Aber was machst du, wenn du Quereinsteiger bist, oder die Jurte für einen Marktstand oder ein Theaterprojekt brauchst? Und du zudem vielleicht nie bei den Pfadfindern warst?

Wir möchten dir den Aufbau einer Jurte in fünf einfachen Schritten mit fünf kleinen Bildern beschreiben. Danach wirst du immer noch ein wenig experimentieren müssen, bis du deinen Weg gefunden hast, aber es wird dir schon sehr viel leichter von der Hand gehen. Und eins gleich vorne Weg. Es gibt den einen gültigen Weg nicht. Viele Wege führen nach Rom, bzw. zur fertigen Jurte. Unser Weg hier ist nur einer, aber wir meinen es ist einer ohne Dornen und Stolperfallen :-)

Schritt 1: Alles bereit legen

Aufbau Jurte alles bereitlegen

Lege alle benötigten Teile auf der Wiese aus. Das Dach so, wie die Jurte später stehen sollm die Heringe, Seile, Aufstellstangen aussen herum, entsprechend an jede Ecke. Die Heringe kannst du in ca. zwei Meter Abstand zu den Ecken gleich einschlagen. Achte dabei auf die Flucht der Linien, so dass später das Seil die gerade Verlängerung der Naht im Dach darstellt.

Schritt 2: Die Stangen aufstellen

Aufbau Jurte Stangen aufstellen

Binde alle Abspannschnüre schon am Dach und am entsprechenden Hering fest (bei einem Dach ohne D-Ringe jedoch nur am Hering). Lass das Seil jedoch recht locker. Nun kannst du die erste Stange aufstellen, dann die zweite gegenüber. Mit der dritten und der vierten Stange sieht deine Jurte dann bereits so ungefähr wie im Bild oben aus. Im Grunde geht das alles fast alleine, aber du tust dir gutes, wenn zumindest ein, zwei helfende Menschen dabei sind, welche dir in dem Stadium die Stange(n) halten.

Schritt 3: Das Dach wird gespannt

Aufbau Jurte Dach spannen

Du hast nun alle Stangen entsprechend aufgestellt und kannst das Dach schon ordentlich abspannen. Die Mitte hängt weiterhin nach unten durch, aber das ändert sich gleich im nächsten Schritt. Vorher bringst du nun die Kette oder das Kreuz in der Mitte an und befestigst daran das Seil zum hochziehen des Dachs.

Schritt 4: Das Dach in die Höhe ziehen

Aufbau Jurte Dach hochziehen

Mit einer, zwei oder drei Mittelstangen ziehst du nun über eine kleine Rolle und ein langes Seil dein Jurtendach nach oben, bis es straff gespannt ist und das Wasser bei Regen ohne Säcke zu bilden ablaufen kann. An den äusseren Abspannungen brauchst du in aller Regel nichts mehr zu korrigieren. Es lohnt sich jedoch die Abspannschnüre zu kontrollieren, bzw. zu überprüfen, ob die Nähte des Dachs und die Schnüre zu den Heringen eine gerade gedachte Linie bilden.

Schritt 5: Seitenplanen einhängen

Aufbau Jurte Seitenplanen einhängen

Schon steht deine Jurte soweit, dass du die Seitenplanen anbringen kannst. Je nach Modell musst du dazu nochmal eine nach der anderen Stange herausnehmen und die Ösen der Seitenplanen einhängen, aber dies geht ohne die Schnüre zu lockern, wenn du die Stange schräg nach innen anhebst.

Zu guter letzt kannst du dein Rauchloch noch mit einer Abdeckplane verschliessen, aber wir machen lieber ein nettes Feuerchen im Inneren... 

 

 

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Aufbauanleitung für eine Person bei einer 6m-Jurte

6mjurte

Der Standard unter den Jurten ist die 6m Jurte. Die Konstruktion einer normalen 6m Jurte ist sehr leicht. Am leichtesten geht es mit 3 Leuten. So kann einer mit einem Hammer die Heringe einhauen und die anderen beiden können die jeweils gegenüber liegenden Seiten spannen. Man Baut solch eine Jurte am Einfachsten auf indem man 6 Kohtenbahnen zusammenknöpft oder ein Komplettdach nimmt.

Dieses wird auf dem Boden ausbreitet. Und an den Ösen jeweils eine Schnur, Teleskopstange und einen Hering hinlegt. So hat man nachher alles Griffbereit. Jetzt fängt man an zwei gegenüberliegenden Seiten an und spannt die Seile mit der Flucht zur Mitte hin ab. Aber das ganze ist noch etwas besser beschrieben in der Aufbauanleitung für eine Person.

Aufbauanleitung einer Jurte mit einer Person

Es ist möglich eine Jurte auch alleine aufzubauen. Man braucht zwar länger und es ist mehr Arbeit. Aber es ist möglich. Ich habe hier für euch mal eine alleine aufgebaut. Und die Schritte festgehalten. Es läuft alles genauso ab wie man sie sonst aufbaut. Nur der Anfang ist etwas anders...

Das Wichtigste, wenn man alleine aufbaut ist, das die erste Stange durch drei Seile gesichert wird, so dass sie von alleine steht. Weil ja die Person zum Festhalten fehlt. Das Ganze habe ich auch auf den Gegenüberliegenden Seiten gemacht.

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Dann wurden jeweils die anderen Viertel abgespannt.

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Wenn man merkt, die Jurte möchte sich trotzdem noch drehen, dann sollte entgegen der Drehrichtung noch ein Seil gespannt werden. Welches dieses Verwinden verhindert.

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Jetzt heißt es nach und nach die Anderen Ecken zu spannen.

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Nachspannen. Die Seile in die Flucht stellen. Seiten dran....

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Jetzt noch das Kondom auf das dach und mit Seilen abspannen. Oder mit der Dachlatten-Konstuktion fürs Kondom

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Fertig! Es steht die Jurte ohne Fremde Hilfe.

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Montage de la Jurte

Etape 1: Tout déposer au sol, prêt à monter

Dépose toutes les pièces dont tu as besoin sur le sol, là où la Jurte doit se tenir. Les maquereaux, cordes et mats en métal à l’extérieur, à chaque coin.
Tu peux planter les maquereaux à une distance de 2 m de chaque coin, dans l’axe du centre.
Suivant la hauteur des murs, régler les mats en métal :

  • 1,65 m : mur simple toile noire
  • 2,05 m: mur simple + fenêtres 35 cm

Etape 2: Monter les mats en métal

Accroche les cordes des coins à chaque maquereau. Laisse du jeu. Monte le premier mat, ensuite celui diamétralement opposée en 2e. La 3e et la 4e à angle droit pour former un carré, comme sur l’image ci contre. Et ensuite les mats restants. A plusieurs ça va plus vite et c’est plus facile.

Etape 3: Tendre le toit

Tous les mats sont en place! Tu peux tendre le toit et serrer les cordes. Le milieu pend vers le bas, mais ça va changer à la prochaine étape.
Si l’araignée de chaîne ou la croix en bois n’est pas encore accrochée au milieu, il faut le faire maintenant. Accrocher la corde qui servira à hisser le milieu.

Etape 4: Monter le milieu du toit

Avec 1, 2 ou 3 mats en bois, tu vas hisser le centre du toit à l’aide de la corde et de la poulie, jusqu’à ce qu’il soit bien tendu afin d’empêcher les poches d’eau.
Monter le trépied au centre, en ayant fixé la poulie à la croisée et passé la corde qui va hisser.
Le trépied est très haut, 4,50 monter étape par étape. Avant de monter l’ensemble : attacher le chapeau de toit au trépied, dérouler les cordes pour pouvoir le tendre, fermer, ouvrir.
Normalement il n’y a plus rien à corriger aux cordages extérieur, mais il est bon de vérifier que tout est bien aligné et tendu.

Etape 5: Accrocher les murs

La jurte est presque terminée, il n’y a plus qu’à fixer les murs en les boutonnant.
Il faudra retirer chaque mat, en l’inclinant, l’un après l’autre pour y faire passer l’oeillet de coin des 2 murs à y fixer, pas besoin d’enlever les maquereaux et cordages.

Traduction: Jean-Gérard Jung

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Aufbauanleitung für eine 8m Doppelstock Jurte

Nachdem der Aufbau einer normalen Jurte langsam echt langweilig wird, wagt man sich an neue Dinge. Denn nur mit Herausforderungen kann man wachsen.

8m Komplettdach

 

Ich hatte dieses Jahr Pfingsten wieder die Möglichkeit. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, auch wenn wir nur 14 Personen waren, ein Doppelstock aufzubauen. Gesagt getan. Da ich keine 9m (GigaSet) aufbauen wollte, sondern nur ein 8m Dach. Da habe ich, bei einem befreundeten Stamm ein 8m Komplettdach geliehen.

Die Herausforderung bestand aber nicht darin das Zelt aufzubauen, denn wir haben ja schon größere Dinge aufgebaut. Das Highlight war, der Aufbau mit dem Vortrupp von 4 Personen, wovon 2 noch nie eine Doppelstock aufgebaut haben. Aber wir haben uns rangewagt und in gut 2h auch wunderbar den Doppelstock aufgestellt.

 

Ich habe das Ganze mal schrittweise festgehalten und so eine Aufbauanleitung (wie man es machen könnte) erstellt. Aber seht selber. Man muss dazu aber auch sagen, dass wir bedingt durch unsere Jubiläums-Jurte noch Dachlatten in entsprechender Länge hatten und das Holz suchen somit weggefallen ist.

Aufbau:

Am Anfang steht bei jedem Zelt erst einmal das Knüpfen. Wärend Nicole, Benny und Manuel schon mal die Seiten angeknüpft haben, da wir da später nur noch mit Leitern dran kommen habe ich das Zelt ausgebreitet und an jede Stelle, wo später eine Stange steht einen Hering in den Boden gehauen.

8m Kpmlettdach

Da wir nun allerdings nicht den Luxus haben, an jede Stange eine Person zum Halten zu setzen, haben wir kurzerhand Schnüre diese Arbeit verrichten lassen. Wir haben 4 Masten, welche jeweils gegenüber aufgestellt waren, so dass sie von alleine stehen konnten.

8m Komplettdach

Als 3 Masten standen, haben wir das Dach angehoben und einer hat es in der Stange eingehangen, was sich als wesentlich schwerer als erwartet herausgestellt hat. Aufgrund des Gewichtes wollte es alles wieder nach unten. Wir hatten zum Glück eine stabile Alu-Leiter mit. Auf Biertischen oder ähnlichem ist davon abzusehen.

8m Komplettdach

Jetzt ist eine Person bei dieser Stange geblieben, wo wir das Dach eingehangen haben. Da im Moment noch extrem viel Zug von der Mitte her drauf war. Wir haben um das ganze zu entlasten, jetzt auf der gegenüber liegenden Seite weiter gemacht

8m Komplettdach

Zwischendurch müssen wir Gestehen, ist uns das ganze einmal umgekippt da wir einfach die Kraft des Windes unterschätzt haben. Als aber die 4 Stangen standen, war das Gewicht schon recht gut verteilt. Jetzt haben wir nach und nach die weiteren Stangen der Reihe nach aufgestellt und abgespannt.

8m Komplettdach

Bei der Höhe ist es für das Zelt recht einfach sich ineinander zu verdrehen. Da haben wir gegengelenkt, indem wir eine Stange mit drei Seilen abgespannt haben. Eins nach außen und zwei entgegengesetzt. So konnte es sich nicht mehr verwinden.

8m Komplettdach

Nachdem die Stangen Perfekt Standen, war die halbe Abreit schon vorbei. Aber leider erst die Halbe. Das Problem ist: Es muss nun der 8m lange Mittelmaßt durch das Rauchloch aufgestellt werden.

8m Komplettdach

Während einer den Mittelmast vorbereitet hat, haben die anderen drei, weiter Seiten Bahnen angeknüpft.

8m Komplettdach8m Komplettdach

Dann haben wir zuerst das Kondom (Rauchlochabdeckung) auf unseren Holzrahmen gespannt und durch die Dachöffnung geschoben. Es soll später mit einem Seilzug hoch gezogen werden.

8m Komplettdach

Am Mittelmast haben wir Zwei Seilrollen montiert: Eine für das Dach und eine für das Kondom. P.s. die Umlenkrollen müssen bei 2 Seiten und einer Fensterbahn (3,6m Seitenhöhe) bei 7m sein. wenn es weniger ist, bekommt ihr das Dach nicht richtig gespannt und das Kondom nicht hoch genug!!!

8m Komplettdach

Nun hieß es nur noch den langen und sperrigen Maßt durch das Loch Aufzustellen. Leider konnte ich vom Akt selber kein Bild machen :-), dann hätten die anderen drei mich getötet :-)! Aber nachher noch schnell eins geschossen. Damit wir den Mast überhaut anheben konnten, haben wir uns wie folgt aufgeteilt:
Der Größte geht an die Öffnung im Dach. Das Mädel hat eine Leiter bekommen, mit der es den Balken stützen konnte. Einer hat noch dafür gesorgt, dass das Mastende nie den Boden verlassen hat (wegen dem Kipppunkt) Der Letzte konnte mit aufrichten. So ging es so gerade hoch. Würde das aber, wenn es geht mit mehr Leuten machen. Weil der Kipppunkt beim Aufrichten einfach extrem ist, da der Mast noch ca.4m waagerecht über dem Zelt schwebt, ehe man beginnen kann das Ganze aufzurichten.

8m Komplettdach

Aber wir haben es schließlich in knapp 2 Stunden geschafft zu 4t eine 8m Doppelstock Jurte aufzubauen. Und jetzt könnt ihr das auch :-) !

8m Komplettdach

Das Kondom hing zu dem Zeitpunkt noch zu tief, aber dank der Seilrolle haben wir es einfach höher gezogen...

 

Grüße Markus

Aus der 6er eine 8er machen

Grundrisse 6er und 8er Jurte

 Wenn du weißt, dass das Dach einer normalen 6er-Jurte auch aus sechs einzelnen Kohtenblättern zusammengesetzt werden kann, dann liegt zugegeben, die Vermutung nahe, dass die 8er-Jurte (besser Großjurte) aus acht einzelnen Kohtenblätter zusammengesetzt werden könnte.

Die Frage bekommen wir häufiger gestellt, aber leider ist dem nicht so. Hier liegt ein klassicher Denkfehler zugrunde.

Warum dies nicht geht ist eigentlich ganz einfach: Stell dir vor, du hast einen Kuchen und schneidest ihn in sechs gleich große Stücke. Damit hast du nun sozusagen deine Kohtenblätter, auf der Wiese (oder der Kuchenplatte) ausgebreitet bilden Sie eine ebene Fläche.

Jetzt nimmst du vom zweiten Kuchen auf dem Tisch zwei weitere Stücke und versuchst sie auf der Kuchenplatte des ersten Kuchens mit den sechs Stücken unterzubringen. Du merkst schon, Kuchenstücke essen geht, aber Kuchenstücke dazupacken geht irgendwie nicht.

Also geht es auch nicht aus der normalen Jurte mit zwei weiteren Kohtenblättern eine Großjurte zu machen.

Kohtenblatt

Auf diesem Bild siehst du die unterschiedliche Geometrie der beiden Dächer am besten. Die normale Jurte mit sechs Meter Durchmesser besteht in der Tat aus sechs Kohtenblättern. Das ist der rote Umriss. Für die Großjurte mit acht Meter Durchmesser sind die beiden Grundseiten zwar gleich, aber die Höhe der Plane müßte deutlich größer sein.

So kannst du aus Kohtenblättern nun eben Kohten, Jurten mit fünf Blättern und Jurten mit sechs Blättern machen, aber eben nicht mehr. Für größere Durchmesser braucht es ganz eigene Konstruktionen. Und das ist die Großjurte...

Das Flaggschiff der kompletten Jurtendächer

Giga-Großjurte und Gigaset

Mit dem Giga-Großjurtendach kommt das Flaggschiff der kompletten Jurtendächer. Seine Geometrie entspricht mit 18 Segmenten dem Gigaset, welches du aus sechs Kohtenblättern und sechs Zwischendachteilen bauen kannst.

Bisher war das recht aufwendig zu lösen und ein zusätzliches Jurtendach als Rauchlochabdeckung nötig.

Das Giga-Großjurtendach schließt mit einem normalen Rauchloch ab und kann so einfach wie jede gewöhliche Jurte aufgestellt werden.

Aus dem Durchmesser mit über 900 cm ergibt sich eine Grundfläche von etwa 65 m². Wahrlich ein großer Raum für große Veranstaltungen.

Die Giga-Großjurte besteht seitlich aus 18 Feldern und kann mit 9 Doppelzeltbahnen oder entsprechend vielen Viereckzeltbahnen geschlossen werden.

Giga-Barbarossa

Auch die Trapezbahnen der Serie Barbarossa können verwendet werden. Damit erhöht sich der Durchmesser am Boden auf 11,5 m und die Grundfläche wächst auf über 100 m². Das ist mehr Platz, als eine typische Vier-Zimmer-Wohnung.

Die Doppelstock - Superjurte


Wenn es nach dem Motto "Größer, schneller, weiter" geht, dann bist du mit einer zweistöckigen Superjurte schon mal gut dabei. Die Jurte auf dem Bild stand als "Koordinationsjurte" für die Lagerleitung auf Yuchungfang. Ebenerdig beherbergt sie neben etlichen Informationstafeln und einem kleinen Sekretariat auch mehrere PC-Arbeitsplätze, etwas Stauraum und eine Karamalzbar.
In der zweiten (halb offenen) Etage bietet die Jurte einen Versammlungsplatz für bis zu 15 Personen. Rein der Optik wegen wurde diese Jurte mit den Seitenstangen ausserhalb der Planen aufgestellt und hatte eine Seitenwandhöhe von ca. 4 Metern.

Hier siehtst du die Konstruktion im Inneren der Jurte, welche komplett aus Stangenholz und Schwartenbrettern realisert wurde, um trotz der vielen Technik ein pfadfinderisches Bild zu bieten. Lediglich bei den Pinnwänden sind wir Kompromisse eingegangen, da diese sehr felxibel gehandhabt werden sollten.

Villa Pacatum - Anbauten an die Doppelstockjurte

Villa Pacatum

 Nachdem der Testbau mit der kleinen Kapelle des VCP Bilche gut geklappt hat,soll auf dem Bundeslager des VCP "Leinen los, auf zu neuen Abenteuern" die Villa Pacatum entstehen.

Hierbei handelt es sich um eine doppelstöckige Superjurte mit angebautem Kohtenturm und zwei kleinen Seitenschiffen.

Villa Pacatum von oben

 Der Turm wird über zwei Felder mit der Jurte verbunden. Dadurch ergibt sich in der hohen Jurte ein gutes Raumgefühl.

Villa Pacatum von vorne

 Die Seitenschiffe bleiben einstöckig. Diese über zwei Felder sauber abzuspannen wird nicht ganz trivial sein. Zumal wichtig ist, dass keine ebenen Flächen entstehen, in denen sich Regenwasser sammeln kann. Hier gilt es zu beachten, dass die Dachfläche der Seitenschiffe eine entprechende Dachneigung bekommt.

Da hier das "Erdgeschoss" die Höhe einer Superzeltbahn hat, wäre die auch gut mit den Seitenteilen des Jurtenerkers zu lösen.

Villa Pacatum von der Seite

Für das komplette Projekt benötigt es in dieser Zusammenstellung folgende Planen

  • 1 x Großjurtendach 
  • 4 x Kohtenblatt
  • 10 x Doppelzeltbahn
  • 12 x Super-Doppelzeltbahn
  • 4 Seitenplanen Jurtenerker
  • 1 x Jurtenabdeckplane
  • 1 x Kohtenabdeckplane

Die Villa Pacatum lebt

Villa Pacatum, doppelt Jurte mit Kohtenturm

Von uns waren nur die Skizzen und das Kirchenfenster. Idee und Umsetzung kommt vom VCP Bilche. Auf dem Bundeslager 2010 in Almke, entsteht diese kleine Kirche für das Unterlager "Alma Mater".

Für 5000 Teilnehmer gibt es vier Zeltkirchen. Die Villa Pacatum hat sicher mit den schönsten Lichteinfall und zaubert eine besonders schöne Atmosphäre. Ein schöner Platz, um für kurze Augenblicke dem regen Treiben eines solch großen Zeltlagers zu entfliehen.

mehr Bilder zur Doppelstock - Superjurte

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Die Fünfer-Jurte


Gerade in kalten Jahreszeiten oder in unwirtlichen Gegenden, wie hier zum Beispiel an Weihnachten am Polarkreis, empfiehlt es sich auch in einer Jurte Raum zu sparen und sich aufs nötigste zu beschränken. Statt sechs Kohtenplanen zu einer normalen Jurte zu knüpfen, kannst du das selbe auch nur mit fünf Planen tun. Dadurch wird die Jurte im Durchmesser enger, aber auch höher.
Bei dem einwöchigen Zeltlager in Lappland bei fast 40 Grad Minus haben wir die Jurte nur mit einer halben Seitenwandhöhe aufgebaut, um so den zu heizenden Raum noch weiter zu verringern.

Die Maße der Fünfer-Jurte

Maße Fünfer Jurte

Auf fünf Kohtenblättern baust du eine Fünfer-Jurte. In der obigen Skizze siehst du die Maße einer entsprechenden Konstruktion aus Kohtenblättern und Seitenplanen.

Im Beispiel verwenden wir die hohen Seitenplanen (Super-Viereck- oder Super-Doppelzeltbahn) mit ca. 205 cm wirksame Seitenhöhe.

Mit den normalen Seitenbahnen mit 165 cm wird die Konstruktion entsprechend 40 cm niederer.

Der Durchmesser beträgt immer 508 cm, die Seitenhöhe 205 cm (oder 165 cm) und die Mittelhöhe ca. 437 cm (oder 397 cm).

Es ist auch ein komplettes Jurtendach für die Fünfer-Jurte mit einer geringeren Dachneigung lieferbar, damit kommt die Konstruktion auf etwa 300 cm (oder 260 cm) in der Mitte.

Die Werte in den Klammern beziehen sich jeweils auf die normalen Seitenplanen (Viereck- und Doppelzeltbahn)

Die Jurte - Ein System - Vier Größen

Maße Jurte

 Unsere Jurten gibt es von der Stange in verschiedenen Größen.Drei Dachdurchmesser (5 m, 6 m und 8 m) können mit zwei Höhen (ca. 160 cm und ca. 200 cm) kombiniert werden.

Die Jurte

Im oberen Bild siehst du das Ursprungsmodell mit ca. 6 Meter Durchmesser und 160 cm Seitenhöhe. Die exakten Maße und wie wir dahin kommen, kannst Du hier nachlesen. Die Jurte hat eine Grundfläche von etwa 29 m².

Maße Superjurte

Die Superjurte

Mit den höheren Seitenwänden wir die Jurte zur Superjurte. Der Namenszusatz kommt von der Herstellerbezeichnung der höheren Seitenplanen "Super-Viereckzeltbahn" und "Super-Doppelzeltbahn". Leider wird dieser Begriff regional teilweise auch für die Großjurte verwendet, so dass eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht.

Die Superjurte bezeichnet die Jurte mit dem Durchmesser von ca. 6 Meter und einer Seitenhöhe von ca. 2 Meter.

Maße Großjurte

Die Großjurte

Jurten mit dem größeren Dach und einem Durchmesser von ca. 8 Meter bezeichnen wir als Großjurte. Damit erreicht die Grundfläche etwa 50 m².

Maße Supergroßjurte

Die Supergroßjurte

Auch die Großjurte kann mit den höheren Seitenplanen kombiniert werden. Dadurch ergibt sich auch an den Seiten die volle Stehhöhe.

Während es das Jurtendach mit sechs Meter Durchmesser sowohl in der Ausführung "ohne Traufkante", als auch "mit Traufkante" gibt, steht das Großjurtendach nur "mit Traufkante" zu Verfügung.

Beide Varianten unterscheiden sich im Aufbau durch einen geringen Höhenunterschied, der sich durch die unterschiedliche Anbringung der Knöpfleiste zum Verbinden der Planen ergibt.

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Die Jurte - Einbein, Zweibein oder Dreibein?

Schnitt Jurte Dreibein

Wie ist die Jurte konstruiert? Das Prinzip ist sehr einfach. Die Jurtenseitenwände stehen auf gewöhnlichen Zeltstangen und sind nach aussen hin mit Zeltschnur und Hering abgespannt. Nun muss einfach nur noch die Mitte Daches nach oben. Wie und womit ist eigentlich egal!

Am bekanntesten ist die Lösung, das Jurtendach mittels eines Dreibeins im Inneren nach oben zu bringen. Dazu werden einfach kleine Baumstämmchen vom Förster verwendet, oder auf eine steckbare Lösung für Mittelstangen zurückgegriffen.

Schnitt Jurte Einbeim

Was mit drei Stangen geht, geht jedoch auch mit nur einer Stange. Die technische Lösung ist die gleiche. Das Jurtendach muss eben irgendwie nach oben. Und mit unserer Aufbauanleitung für die Jurte ist das sogar der einfachste Weg, eine Jurte schnell und zuverlässig aufzustellen.

Die Vorteile dieser Variante sind auf jeden Fall

  • wenig Holz notwendig (für Transport)
  • kaum Platzbedarf in der Jurte
  • schnell aufzubauen (auch alleine)

Nachteilig ist eher

  • die Stange steht dort, wo ein Feuer hingehört 

Wobei es auch keinen Abbruch tut, wenn die Stange schief und nicht ganz in der Mitte steht. Das hatten wir auch schon mal anhand der Schiefen Jurte durchgemessen und so hätte auch ein Feuer in der Jurte Platz.

Schnitt Jurte Zweibein

Grundsätzlich halten wir das Zweibein für einen guten und praktikablen Kompromiss.

  • es spart immer noch Mittelstangen
  • lässt großzügig Platz für das Feuer
  • auch Tische und Bänke finden fast ungehindert Platz

und mit einem Querbalken lässt sich auch Grill oder Topf gut übers Feuer hängen.

Jurte Zweibein mit Feuer

Eine Mittelstange der besonderen Art

Baum als Mast für die Jurte

Foto: Martin Deckers, DPSG Stamm Hartefeld

Besonders nachhaltig, besonders stabil und Schatten spendet diese Variante eines Einbeins in der Jurte auch noch. In dem Fall stand der Baum wohl einfach nur im Wege und wurde geschickt in das Rauchloch integriert, aber er könnte ohne weiteres auch die tragende Funktion übernehmen.

Besonders bei der abgebildeten Theaterjurte ist dies sehr einfach möglich. Links bei der Großjurte mit dem Komplettdach dürfte dies schon etwas schwieriger werden.

Hast du auch schon Büsche und Bäume in deine Jurte einbauen müssen?

Die Jurte - eine ausführliche Anleitung

Diese Anleitung beschreibt den Aufbau einer Jurte. Zum Aufstellen verwenden wir eine einfache Mittelstange. Auch wenn diese Anleitung in erster Linie für Jurten der Marke Tortuga geschrieben ist, so gilt dies vom groben Ablauf ebenso für Troll und Rainbow. Wir beschreiben insbesondere den Aufbau der normalen Jurte mit sechs Meter Durchmesser und 1,65 Meter Seitenhöhe. Höhere Jurten oder auch die Großjurte mit acht Meter Durch-messer können damit ebenfalls aufgestellt werden.

Für eine Jurte benötigst du

1 Jurtendach oder 2 Halbdächer oder 6 Kohtenblätter
6 (8) Doppelzeltbahnen oder 12 (16) Viereckzeltbahnen
1 Jurtenabdeckplane
1 Jurtenkette
12 (16) Aufstellstäbe
12 (16)Abspannseile
12 (16) Heringe
2 Seile zu 300 und 600 cm
1 Blockseilrolle
1 Mittelstange zu 410 cm
Die Zahlen in Klammer sind für die Großjurte. Statt der Kette kannst du auch ein Jurtenkreuz verwenden und die Blockseilrolle dient lediglich unserer Bequemlichkeit.

Das Dach auslegen

Ein Komplettdach kannst du am Stück auslegen. Halb-dächer oder einzelne Kohtenblätter verbindest du zuerst wie bei einer Kohte mit Schlaufen und Ösen. Lege das fertige Dach mit der Außenseite nach oben auf dem Boden aus. Je akkurater du dabei bist, umso besser steht deine Jurte später. Es entsteht ein gleichmäßiges Zwölf-eck, die Grundform einer Jurte. Bei der Großjurte sind es entsprechend 16 Ecken.
Schau dir das Dach genau an. Von jeder Ecke geht eine Naht zur Mitte zum Rauchloch hin. Die gedachte Verlän-gerung dieser Naht zeigt dir später, wo der Hering und damit auch die Abspannschnur hin soll.

Die Aufstellstäbe (auch Seitenstangen genannt) auslegen.

Die Länge der Aufstellstäbe sollte der Höhe der verwen-deten Seitenplanen entsprechen. Die Teleskopstangen kannst du je nach benötigtem Maß einstellen. Die normalen Seitenplanen (Viereck- oder Doppelzeltbah-nen) haben eine Höhe von ca. 165 cm. In Verbindung mit Fensterelementen oder mit den hohen Seitenplanen (Superviereck- oder Superdoppelzeltbahn XL) kommst du auf ca. 205 cm Seitenhöhe.
Nimm deine Aufstellstäbe und lege sie mit der Spitze an die D-Ringe des Daches (bei einem Dach mit Traufkante) bzw. an die Ösen (bei einem Dach ohne Traufkante). Lege die Aufstellstäbe so, dass sie im Geiste die Linie der oben genannten Naht nach außen verlängern. Deine Stangen liegen also sternförmig um das Dach herum und zeigen alle auf den Mittelpunkt der Jurte.
Am Fuß der Aufstellstäbe ist der richtige Punkt für die Heringe. In festem Boden eignen sich die T-Profilheringe, in der weichen Wiese halten ordentliche Holzpflöcke manchmal besser. Die Heringe schlägst du zu einem guten Teil in den Boden ein.

Die Abspannschnüre befestigen

Die nutzbare Länge deiner Abspannschnüre sollten etwa die anderthalbfache Länge der Aufstellstäbe haben. Befestige ein Ende am D-Ring (oder Öse) des Jurtendaches und das andere am Hering. Ob du später von oben nach unten spannst oder umgekehrt ist reine Geschmackssache.

Die Seitenstangen aufstellen.

Als nächstes kannst du bereits deine Seitenstangen aufstellen und somit den Rand des Daches auf das gewünschte Maß anheben. Bis hierher bist du alleine gut zurecht gekommen. Mit etwas Erfahrung könntest du auch alleine weitermachen. Es ist jedoch sehr hilfreich ein oder zwei weitere Menschen hinzu zu bitten. Diese können dir jetzt die Stangen halten.
Stelle eine beliebige Stange aus, indem du die Spitze in die Öse des Daches steckst und dann die Stange von innen heraus in die Senkrechts bringst. Wenn ihr zu weit seid, macht dein Partner dies gleichzeitig an der gege-nüber liegenden Stange. Alleine machst du einfach an dieser Stelle weiter.
Die nächsten zwei Stangen sind jeweils die in der Mitte zwischen den schon stehenden. So stellst du alle zwölf (sechszehn) Aufstellstäbe auf. Dadurch, dass die Ab-spannschüre schon an Dach und Hering befestigt sind steht dein Jurtendach nun schon in der Luft. In der Mitte hängt es wie eine Zisterne nach unten durch.
In dem Moment ist das Gebilde noch wackelig und anfällig für Wind (deswegen besser zwei Helfer, welche je eine Stange halten). Aber sobald du die Abspann-schnüre gleichmäßig gespannt hast, steht das Dach von alleine.

Die Kette einhängen

In das Rauchloch in der Mitte der Dachplane hängst du die Jurtenspinne ein. Bei der normalen Jurte sind dies sechs Kettenarme, bei der Großjurte hat diese Spinne acht Arme. Mit den Schäkeln kannst du die Kette sowohl an D-Ringen, wie auch an Ösen befestigen. Bei einem Dach aus einzelnen Kohtenblättern achtest du darauf, jeweils zwei Ösen mit einem Schäkel zu verbinden.
Statt der Jurtenspinne kannst du auch ein Jurtenkreuz verwenden. Dieses hängst du mit den Riegeln in Öse oder D-Ring ein.
In den Karabiner im Zentrum der Jurtenspinne bindest du das lange Seil ein. Es dient dir später zum hochziehen des Jurtendaches.

Die Mittelstange aufstellen

Bevor du die Mittelstange aufstellen kannst, bindest du mit dem kurzen Seil die Blockseilrolle nahe dem oberen Ende der Stange an. Durch diese Rolle fädelst du auch das lange Seil hindurch. Jetzt nimmst du die Mittelstange, läufst damit von außen unter das Jurtendach und steckst die Spitze aus dem Rauchloch heraus. Auch hier sind helfende Hände willkommen, denn es gilt die Mittelstange durch das Rauchloch senkrecht aufzurichten. Das geht am besten, wenn du beim Aufrichten der Mittelstange das Dach bereits etwas mit in die Höhe ziehst.
Steht deine Mittelstange gerade, kannst du das Jurten-dach mit dem langen Seil ordentlich nach oben auf-spannen. Geht das nicht richtig, bekommst du nicht alle Falten aus dem Dach oder hängt es an manchen Stellen sogar bedenklich durch?
Prüfe deine Abspannpunkte (sprich Heringe). Liegen sie wirklich alle in der geraden Linie von Abspannseil und Naht im Dach? Wenn dies stimmt, dann kannst du durch leichtes variieren in der Stärke der Abspannung und dem Anheben des Daches dieses ordentlich aufspannen.

Die Seitenplanen einhängen

Bei einem Dach mit Traufkante kannst du ganz einfach die Seitenplanen ein knöpfen. Zum Verbinden der Planen werden jeweils beide Knöpfe und Knopflöcher miteinander verknüpft. Die Seitenplanen kommen von innen gegen die Knopfleiste des Daches. Die Eck-Ösen der Seitenplanen werden bei den neuen Dächern (DGBM) mit den kleinen Gurtbändern gesichert.
Bei den Dächern ohne Traufkante werden die Eckösen der Seitenplanen mit in die Spitze der Aufstellstäbe eingehängt. Dazu musst du jede Stange noch einmal herausnehmen und wieder einsetzen. Das geht ganz gut, wenn du die Stangen am Boden schräg nach innen herausnimmst.
Selbstverständlich kannst du die Seitenplanen bereits ganz zu Beginn ans Dach knüpfen. Vor allem für kleine Menschen und hohe Seitenwände ist dies zu empfehlen, da es sonst mit der Zeit lahme Arme gibt, wenn du alle Seiten weit über Kopf anbringen willst.
Wenn du die Seitenplanen alle senkrecht miteinander verbunden hast, ist deine Jurte so gut wie fertig. Du kannst die Aufstellstäbe noch einmal richtig ausrichten und damit auch die Seiten der Jurte straffen. Zudem kannst du die Seitenplanen am unteren Ende ebenfalls mit Heringen sichern. Das ist bei windigem Wetter sehr vorteilhaft.

Wie kommst du in die Jurte?

Entweder lässt du einfach ein ganzes Feld frei, durch welches du in die Jurte hinein kannst, oder du lässt eine senkrechte Verbindung offen und kannst die Seitenpla-nen dort jeweils wie ein Dreieck zur Seite schlagen. Mit einem kurzen Stück Bindeschnur kannst du die Seiten-bahnen an der gewünschten Stelle festbinden bzw. einhängen.

Brauchst du eine Jurtenabdeckplane?

Die Jurte ist ein Feuerzelt. Und am besten zieht der Rauch ab, wenn das Rauchloch weit geöffnet ist. Nur kommt dadurch auch gerne der Regen ins Innere der Jurte. Wenn dich dies nicht sonderlich stört bist du nun fertig. Willst du dich vor dem Regen schützen, solltest du die Abdeckplane anbringen.

Wie wird die Jurtenabdeckplane befestigt?

Deine Abdeckplane besteht aus sieben Feldern und hat acht Ösen, um daran dünne Schnüre anzubringen. Wir verwenden in aller Regel Sisal (billige Bindeschnur), das kannst du auf die gewünschte Länge zuschneiden und auch für viele andere Zwecke verwenden. Bei einer Jurte mit sechs Meter Durchmesser sollten die Schnüre etwa vier bis fünf Meter lang sein.
Nun kannst du die Abdeckplane nach oben aufs Dach ziehen, in der Mitte hochsteigen, dich durchs Rauchloch zwängen und die Spitze der Abdeckplane um den Kreuzungspunkt der beiden Mittelstangen binden. Das ist recht umständlich, wir machen uns das Ganze etwas einfacher und nicht in schwindeliger Höhe.
Wichtig ist die Entscheidung, wie hoch die Abdeckplane später über dem Rauchloch hängen wird. Soll sie dicht schließen und der Stoff möglichst auf dem Jurtendach aufliegen? Oder soll ein mehr oder minder großer Spalt für den Rauchabzug bleiben? Das legst du bereits mit dem Bindepunkt der Mittelstangen fest. Denn idealer-weise wird an dieser Stelle auch die Jurtenabdeckplane um die Stangen gebunden.
Und das geht eben am besten, wenn das Dach herabge-lassen ist, dann hast du bequem die Füße auf dem Boden, kannst dir das Rauchloch um die Schultern hängen und alles entsprechend vorbereiten.
Die Schnüre sollten nicht verheddert sein, sonst kommst du nachher von außen schwerer dran, wenn du das Dächlein über dem Rauchloch abspannen willst.
Zuletzt nimmst du deine acht Schnüre und legst die mit einem Spannknoten an die entsprechenden Abspann-schnüre an. Welche die richtige ist, das musst du einfach ausprobieren. In der Theorie ist es jede zweite Abspann-schnur, das hängt nun aber auch ein wenig von der Anbringung ab, wie der Stoff fällt und wie sich die Abdeckplane ziehen lässt. Zum Schluss sollte auf jeden Fall ein Segment der Jurtenabdeckplane überlappend abgespannt sein.
Du kannst die Abdeckplane eben auch so anbringen, dass deren Stoff auf dem Jurtendach aufliegt und so bestmöglich gegen den Regen schützt. Mittels der Schnüre kannst du die Jurtenabdeckplane jederzeit wieder zur Seite ziehen, z.B. die Hälfte (oder mehr oder weniger) aufziehen, den Rauch raus lassen und später wieder schließen.
Wie bei allem im Jurtenbau macht die Übung den Meister und die Freude am Experimentieren zeigt dir den für dich richtigen Weg.

 

Übrigens gibt es diese Anleitung für die Jurte auch als Podcast

Anleitung zur Jurte als PDF

Anleitung Jurte

Was nutzen schon viele Informationen im Internet, wenn du draußen auf der Wiese stehst und zum ersten Mal deine Kohte aufstellen möchtest? Deswegen bieten wir dir unsere einfache Übersicht zum aufbau der Kohte auch als PDF an. Das kannst du ausdrucken, in die Hosentasche stecken und auch mal nachschauen.

AnhangGröße
PDF Icon jurte.pdf1.35 MB

Aufbaufehler

Eine Jurte aufzustellen ist nicht schwer. Und doch wiederum so komplex, dass auch gerne geübte Jurtenbauer den einen oder anderen Fehler machen. Nicht immer... aber immer mal wieder.

So kannst du z.B.

  • zu steil abspannen
  • zu unsymetrisch abspannen
  • das Dach zu locker lassen
  • das Dach zu straff spannen
  • Jurtendächer falsch herum einbauen
  • usw...

Manches passiert dir nur einmal, anderes immer wieder. Mit den folgenden Artikeln wollen wir niemanden bloßstellen oder gar behaupten, wir könntes es besser. Das ist keineswegs unsere Absicht.

Wir haben nur die Hoffnung, dass wir dir den einen oder anderen Fehler ersparen können, wenn du vorher hier ein wenig geschmökert und vielleicht sogar geschmuzelt hast.

Denk immer dran: Jurten zu bauen kann auch ein schönes Experimentierfeld sein. Den einen richtigen Weg gibt es nicht, sondern jeder hat seine eigene Methode.

Gerne kannst du uns auch deine eigenen Fehler und Erfahrungen aufmerksam machen, vielleicht kannst du so auch anderen helfen, es besser zu machen.

Hast ein paar Fotos oder Geschichten zu typischen Aufbaufehlern?

Jurtendach falsch herum aufgebaut

Jurtendach falsch herum

 Fotos: Dominik Vogel

Gleich zwei Gruppen hatten uns diesen Sommer angefragt, ob ihre Jurtendächer einen Konstruktionsfehler hätten. Irgendwie sei die Traufkante komisch angebracht.

Dieser Irrtum ist schon vielen passiert, welche nur die modernen Dächer mit Traufkante kennen. Bei denen ist die Traufkante aussen angebracht und darunter (also innen) die Knöpfleiste für die Seitenplanen.

Nur gibt es eben auch Jurtendächer ohne Traufkante, bei welchen die Plane direkt mit der Knöpfleitse abschließt.

Und was führt nun zu dem Fehler, das Dach falsch herum einzubauen? Das verdanken wir dem Stoffstreifen, der unter das Jurtendach ohne Traufkante eingenäht ist. Dieser wird gerne mit einer Traufkante verwechselt und das Dach verkehrt herum ausgelegt.

Jurtendach falsch herum

Diese Streifen dient jedoch lediglich dazu, den Übergang von Dach zu Seitenwänden von innen gegen Zugluft abzudichten. Er hängt also innen in der Jurte etwas nach unten.

Wenn er oben übersteht, so wie auf den Bilder zu sehen, dann hilft es nur, alles nochmal auseinander zu nehmen und das Jurtendach zu wenden.

Keinesfalls könnt ihr das so lassen, der nächste Regen würde nicht abfließe, sondern sich hinter dem Stoffstreifen sammeln und irgendwann die Jurte zu Boden reißen.

Die Jurte und ihre Teile

Die Jurte besteht im Grunde aus 6 Kohtenblättern und 12 Viereckzeltbahnen. Es gibt jedoch heute auch Varianten mit einem Komplettdach oder zwei Halbdächern. In der Grundversion mit ca. 160 cm Seitenhöhe benötigst du:

  • 6 Kohtenblätter (oder ein Komplettdach oder 2 Halbdächer)
  • 12 Viereckzeltbahnen oder 6 Recheckzeltbahnen
  • 1 Rauchlochabdeckung (ohne Abbildung)
  • 1 Stange von ca. 4 Meter
  • 12 Stangen con ca. 1,60 Meter
  • 1 Jurtenkreuz oder 1 Jurtenspinne
  • 3 Seile
  • 2 Seilrollen
  • 12 Abspannseile
  • 24 Heringe
  • etwas Schnur

Wenn du die Jurte statt mit einer Stange mit einem Dreibein (oder Zweibein) aufstellst, dann sollten diese Stange etwas länger sein. Ebenso, wenn du die Jurte mit Fensterplanen erhöhst.

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Die Satelliten-Kohte

Satellitenkohte

Wie verbindest du Jurte und Kohte zu einer gemeinsamen Einheit? Mit der Kohte als Satellit kannst du Raum und Funktion der Jurte sehr schön erweitern. Die Jurte bietet dir  Platz zum Leben, Kochen, Essen und feiern. Und die bis zu vier Kohten als Satelliten können deine Schlafräume sein, in denen auch tagsüber Gepäck und Schlafsäcke an ihrem Platz bleiben können. Mit einem Durchgang in der vollen Höhe deiner Jurten-Seitenwand kommst du bequem in deine Kohte. Der Durchgang ist sehr dicht und vor Wind und Regen gut geschützt.

Der Aufbau ist recht einfach. Bau deine Jurte wie gewohnt auf. Ebenso verfährst du mit deiner Kohte, nur dass du im ersten Schritt das Quadrat soweit in deine Jurte hinein legst, dass sich die Kanten schneiden und eine Ecke des Jurtendachs und der Kohte vereinen. Spann deine Kohte wie üblich auf und knüpfe zuletzt die Schlaufen, die jetzt in der Jurte liegen, wieder auf.

Jetzt kannst du ein Dreieck der Jurtenseitenwand und die "überschüssigen" Teile der Kohtenblätter in der Jurte nach innen hochschlagen oder (noch besser) zusammenrollen. Damit erhältst du einen sehr dichten Übergang zwischen den beiden Zelten.

Eine Kohte belegt zwei Felder der Jurte und braucht noch etwas weiteren Platz darüber hinaus. So kannst du bis zu vier Kohten als Satellit an einer Jurte anbringen, da du immer ein Feld frei lassen musst. Bei einer Großjurte kannst du bis zu fünf Kohten aussen herum anordnen.

Die Seitenmaße der normalen Jurte

Jurte Maße Seite

Wie hoch ist eine Jurte in der Mitte? Wie hoch ist die Jurte an der Seite? Diese Frage lässt sich gar nicht so pauschal beantworten. Für obiges Bild gehen wir von einer normalen Jurte mit 608 cm Durchmesser und einem Komplettdach mit Traufkante aus, wobei selbst dieser Wert je nach Feuchtegehalt des Stoffes und der Stärke der Abspannungen zwischen 605 und 615 cm variieren kann.

Die Seitenhöhe der normalen Seitenplanen entspricht 165 cm. Bei dem Jurtendach mit Traufkante kann diese Höhe auch voll genutzt werden. Bei Dächern ohne TRaufkante ergibt sich durch die Überlappung nur eine Seitenhöhe von 160 cm.

Spannend wird es nun in der Mitte. Wie hoch kommt das Dach nach oben? Hier spielt vor allem die Zugkraft der Abspannleinen und an der Kette oder Kreuz eine wichtige Rolle. Ist das Dach zu stark nach aussen abgespannt (sprich: der Durchmesser größer als 608cm) kommt es in der Mitte weniger weit nach oben und umgekehrt.

Aber selbst beim idealen Maß kannst du durch das Spannen des Jurtendaches nach oben um etwa 20 cm variieren. Sinnvoll ist eine Erhöhung des Daches um etwa 80 cm. Damit ergibt sich in obigem Bild eben eine Höhe von ca. 245 cm unter dem Rauchloch.

Superjurte Maße Seite

Eine Superjurte ist etwa 44 cm höher in allen Maßen. An der Seite also ca. 209 cm und in der Mitte zwischen 280 und 300 cm.

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Die Theaterjurte

Theaterjurte Ovaljurte

Foto: Yuchungfang

Du kennst sie unter dem Namen Theaterjurte oder auch als Ovaljurte. Mit einfachen Theaterplanen kannst du eine Jurte künstlich in die Länge ziehen. Ein Feld mehr, zwei Felder mehr oder gar drei? Rein in der Theorie gehen unendlich viele. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Stabilität und die Kunst der Abdeckung des Rauchlochs immer komplexer wird, je mehr Theaterplanen (oder Ovalplanen) du einbaust.

Theaterjurte Ovaljurte

Im Bild siehst du in hell die entsprechende Verlängerung, die entsteht, wenn die Jurte mit zwei Zwischendachplanen und zwei Viereckzeltbahnen verlängert wird.

Lange Theaterjurte

Hier sind es nun schon drei Elemente, welche die Ovaljurte zu einem richtig langen Schiff machen.

Die Theaterplanen lassen sich natürlich nicht nur eine nach der anderen zwischen zwei Halbdächer einbauen, sondern nahezu beliebig mit den Kohtenblättern kombinieren.

Der Hexenhut

Hexenhut Jurte mit drei Theaterplanen

Foto: Ronald

Der Hexenhut ragt in den sommerlichen, blauen Himmel. Die Konstruktion aus einer Jurte, drei Zwischendachplanen (Theaterplanen, Ovalplanen) mit einer Wanderkohte als Abdeckung für das große Rauchloch in der Mitte hat eine eindrückliche Form und gibt etwa 70 Menschen Platz.

Ronald vom Interessenkreis Jugandarbeit der Kath. Pfarrgemeinde "Zu den Hl. Aposteln" in Erlangen hat in diesem Sommer diese Variante als Versammlungszelt ausprobiert. Leider waren die Ketten in der Mitte etwas zu kurz, so dass sich das Schwarzzelt nicht ganz straff abspannen lies.

Schief aber schön

Mit den richtigen Maßen beim Aufbau würde dieses "kleine Gigaset" sogar sehr gut stehen. Das siehst du auch im Modell, welches für die ersten Planungen gebaut wurde.

Der Hexenhut im Modell

Hier ist auch gut zu sehen, wie sich immer zwei Kohtenbahnen mit einer Zwischendachplane abwechseln. Im digitalen Modell sieht das Gebilde so aus. Hieraus ergibt sich auch der Durchmesser von ca. 7,50 Meter. Also immer noch kleiner als eine herkömmliche Großjurte.

Hexenhut

Mehr Fotos vom Modell gibt es auch noch und in der Galerie des IKJA findest du die Konstruktion auf manch stimmungsvollem Bild im Hintergrund.

Grundriss einer Theaterjurte

Grundriss Ovaljurte Theaterjurte

Die Theaterjurte oder auch Ovaljurte hat die gleichen Grundmaße, wie eine Jurte auch. Mit einer wirksamen Kantenlänge von 157 cm ergibt sich ebenfalls ein Durchmesser von  608 cm. Durch die Verwendung von den entsprechenden Theaterplanen (auch genannt: Ovalplane oder Jurten-Zwischendachteil), lässt sich die Jurte nun in der Längsrichtung jeweils um 157 cm verlängern.

Im obigen Fall, bei der Verlängerung um ein Segment hat die Theaterjurte nun eine Länge von 765 cm, bei zwei Segmenten sind dies schon 922 cm und bei drei Segmenten 1079 cm. Es gilt einfach l = 608 cm + n * 157 cm. Wobei "l" die Länge der Jurte ist und "n" die Anzahl der Segmente. Für die Verlängerung um ein Segment benötigst du jeweils zwei Theaterplanen.

Die Theorie des Jurtenbaus

[img]http://gallerie.jurtenland.de/main.php?g2_view=core.DownloadItem&g2_item...
Alle Wege führen nach Rom. Und sicherlich gibt es zu viele unterschiedliche Methoden eine Jurte aufzubauen, wie es Pfadfinderinnen und Pfadfinder gibt. Baust du mit sechs Menschen eine Jurte auf, dann hast du sechs verschiedene Meinungen, wie es am besten geht.
Auch unsere Methode ist nur eine von vielen, die nicht den Anspruch hat, die beste zu sein. Es gibt vermutlich schnellere Wege für den Aufbau einer Jurte. Es gibt exaktere Methode, um sicher zu stellen, dass die Jurte auch ja gerade steht. Und es gibt auch Methoden, die verschiedene Hilfsmittel zur Hand nehmen oder den einen oder anderen Trick in Petto haben.
Unser Weg ist einfach ein pragmatischer, der sich als gut erwiesen hat, wenn wenig Menschen zum helfen und halten da sind, oder wenn windiges Wetter herrscht. Das Ergebnis ist gut genug um ein regnerisches Herbstlager zu überstehen, allerdings wirst du nicht den ersten Preis in der Massgenauigkeit gewinnen.

Die Geometrie der Jurte

Im Grunde ist die Jurte (ein nicht ganz gleichwinkeliges) Zwölfeck. Um dies ohne große Verzerrungen aufzustellen, die nachher zu Wassersäcken führt ist es wichtig bestimmte Kräftelinien einzuhalten. Im obigen Bild sind dies die grünen Linien.
Und genau die sind für euch wichtig, um den richtigen Punkt für den Hering zu finden. Manche messen die Punkte für die Heringe mit Massbändern oder Seildreiecken aus, manchen nageln sie einfach blind in den Boden.
Eine einfache, schnelle und auch ausreichende Methode ist es, das Jurtendach an der gewünschten Stelle auszulegen, schön gerade zu ziehen und schon mal die Spannschnüre an den D-Ringen oder Schlaufen anzubringen.
Wenn du nun mit der Schnur in der Hand die "Flucht" zur Naht suchst und dabei eine gerade (gedachte) Linie erhältst, dann liegst du völlig richtig. Fünf Zentimeter hin oder her, das ist nicht wichtig. Und manchmal bei steinigem Boden auch gar nicht zu vermeiden.
Die Entfernung des Herings zum Jurtendach sollte in etwa der geplanten Höhe der Jurte entsprechen. Damit hat deine Schnur später einen Winkel von 45 Grad zu Boden und Plane. Das gibt einen guten Halt.

Die Reihenfolge des Aufbaus

Aufgrund der obigen Variante, den Standort und die Punkte für die Heringe festzulegen, empfehlen wir dir folgende Reihenfolge beim Aufbau:
- Jurtendach auslegen, evtl. vorher zusammen knüpfen
- Spannschüre anbringen
- Heringe einschlagen
- Spannschüre am Hering einhängen und die ungefähre Länge einstellen
- Stangen bereit legen
- jeweils zwei gegenüberliegende Stangen aufstellen
- Spannschnüre spannen
- Mittelstange(n) aufstellen
- Jurtendach hochziehen
- Seitenplanen nach Bedarf anbringen
- Seitenstangen ausrichten
- Jurte nochmal ordentlich spannen

Jurtentrichter

So sieht die abgespannte Jurte aus, bevor du den Mittelmast stellst.

Die Rauchlochabdeckung kannst du ganz nach deinem Geschmack entweder vor dem Hochziehen des Daches oder im fertig aufgebauten Zustand anbringen. Im letzteren Fall ist eine leichte Leiter oder etwas ähnliches nützlich. 

Wenn du das nun ein paarmal gemacht hast, dann steht eine Jurte mit drei oder vier Menschen in etwa zwanzig Minuten. Wenn jeder Handgriff sitzt und alles gut vorbereitet ist, dann schaffst du das sicherlich auch wesentlich schneller, aber du bist ja nicht auf der Flucht, sondern suchst nur Fluchtpunkte für die Heringe.

Die freistehende Jurte - das Jurtengerüst

Jurtengerüst

Fotos: Roman Holzer

Sei es das mittelalterliche Pflaster beim Dorffest oder die frische Asphaltdecke auf dem Parkplatz hinter der Kirche, die Gemüter würden sicher recht hoch schlagen, wenn du die Baohrmaschine ansetzt, um deine Heringe in den Boden zu bekommen.

Es gibt genug Situationen, in denen entweder keine Heringe gesetzt werden können, oder sogar die Abspannseile als solche hinderlich wären. Wenn es nur die Heringe wären, die stören, kannst du es noch mit sogenannten Schwerlastankern versuchen, deine Jurte aufzustellen, aber ganz ohne Seile hilft nur ein Gerüst, um der Jurte die gewohnte Form zu geben.

Norbert Tautorat hat hier Varianten für verschiedene Formen der Jurte entwickelt. Seine Metallwinkel können mit einfachen Dachlatten zu Jurtengerüsten für die normale Jurte, als auch für die Großjurte zusammengesteckt werden. Auch gibt es Erweiterungssets für Ovaljurten.

Angeboten  werden nur die Winkel. Die Stangen dafür kann sich jeder einfach selbst machen. Von Norbert Tautorat gibt es dazu eine kurze und eine ausführliche Anleitung, in denen er dir das notwändige Know-how vermittelt, wie aus normalen Dachlatten und den Winkeln das passende Gerüst wird.

Am Ende dieses Artikels kannst du dir die beiden Pdf-Dateien herunterladen.Von Roman haben wir schöne Bilder vom Aufbau der Jurte mit Gerüst erhalten.Diese zeigen in wenigen, einfachen Schritten, wie du vorgehen muss.

Jurtengerüst - unteren Ring auslegen

Du beginnst mit dem unteren Ring. Die richtigen Winkel sind jene, die unten flach sind und bei denen ein kleiner Winkel mit Loch nach oben zeigt. Die oberen Winkel sind die mit der Schraube als Spitze.

Jurtengerüst - senkrechte Stangen

Es folgen die senkrechten Latten des Jurtengerüst. Die Länge dieser Latten ist abhängig davon, wie du deine Jurte aufstellst. Hast du hohe Seitenwände oder die Normalen? Soll der Stoff unten auf dem Boden möglichst abdichten, oder noch ein wenig Luft in die Jurte lassen? 10 cm weniger als die Höher der Seitenplanen sind ein gutes Maß. Details findest du in den unten angehängten Beschreibungen.

Jurtengerüst - oberer Ring

Jetzt kannst du den oberen Ring fertigstellen. Das Gerüst hat genug Spiel in sich, so dass du bequem auch die letzten Latten einfügen kannst.

Jurtengerüst - Dach einhängen

Als nächstes kannst du das Dach einhängen. Bei der hohen Variante solltest du aufpassen, dass die Ösen sauber über den Schrauben der oberen Winkel sitzen. Wer hier zu eilig vorgeht kann leicht den Stoff des Daches verletzen.

Jurtengerüst - Mittelstangen

Wie beim normalen aufbau mit Heringen und Seile kannst du nun die Mittelstangen einsetzen und das Dach nach oben ziehen. Ob du dabei eine, zwei oder drei Mittelstangen verwendest bleibt deinen Vorlieben und Erfordernissen überlassen.

Jurtengerüst - Seitenplanen

Der vorerst letzte Schritt ist das Einknüpfen der Seitenbahnen. Damit ist die Jurte geschlossen und steht ordentlich auf festem Boden. Du kannst die Seitenwände auch unten an den Winkeln abspannen, um das ganze noch etwas zu straffen.

Nun solltest du jedoch bedenken, dass der viele Stoff eine gute Angriffsfläche für den Wind bietet. Und bereits ein leichtes Lüftchen kann die Jurte nun anheben und vor sich her schieben. Es macht also Sinn, die Jurte noch etwas zu beschweren, oder anderweitig zu befestigen. Die oben genannten Schwerlastanker sind auch hier eine gute Alternative.

Jurtengerüst - von innen

Von Innen sieht das nun so aus. Die oberen Latten eignen sich übrigens auch gut, um Dekoration oder Kleiderhaken anzubringen.

Das Jurtengerüst in 3D

Jurtengerüst

Konstruierst du gerne deine Jurten, Kohten und Zeltlager am Computer? Auch für das Jurtengerüst haben wir nun die passende Datei für das Zeichenprogramm Sketchup, mit welchem sich klasse Skizzen und Pläne zeichnen lassen.

Jurtengerüst

Hier findest du das Jurtengerüst bei Google Sketchup

 

Das Kohtengerüst

Hochkohte mit Kohtengerüst

Mittlerweile sind viele von den Jurtengerüsten überzeugt, erlauben sie doch eine Jurte auf festem Boden aufzustellen. Gerade, wenn keine Heringe verwendet werden können ist dies eine Möglichkeit die Zelte aufzustellen.

Oft haben sich unsere Besucher schon gefragt, ob es diese Möglichkeit nicht auch für Kohten gäbe. Nun haben wir eine Kleinserie auflegen lassen, welche es möglich macht, auch die Kohte mit hohen Seitenwänden und dem Gerüst aufzubauen.

Hier gibt es die passenden Winkel für das Kohtengerüst.

Die richtigen Winkel für die Jurte

Winkel Jurtengerüst

Welche Winkel für welche Jurte? Vor allem bei der Ovaljurte ist es nicht einfach die richtigen Winkel für den Aufbau mit dem Jurtengerüst zusammen zu stellen.

Zumal es neben den normalen Komplettsets für die 5er-, 6er- und 8er-Jurte auch noch Erweiterungssets und Zusatzsets zum Erweiterungsset gibt.

Jurtengerüst 24 Teile

Für die normale Jurte mit 6 Meter Durchmesser benötigst du das Set mit 24 Teilen. Jedes grüne Teil im Bild steht für zwei Winkel, das Fussteil und das Kopfteil. diese sind alle gleich und haben einen Winkel von 30 Grad.

Jurtengerüst Ovaljurte

Willst du deine Jurte zur Ovaljurte verlängern, dann ändern sich teilweise die Winkel. Die roten Teile haben nur noch einen Winkel15 Grad. auch diese musst du wegen Kopf- und Fussteil doppelt zählen. Du brauchst also das Erweiterungs-Set mit 8 Teilen, um deine Jurte zur Ovaljurte zu machen.Vier grüne Teile kannst du dann weglegen, diese benötigst du nicht mehr. Oder du nimmst gleich das Set mit 28 Teilen speziell für die Ovaljurte. Dann kannst du mit den 20 Winkeln zu je 30 Grad keine normale Jurte stellen. Hierfür fehlen dir dann die besagten vier Winkel

Erweiterung Gerüst Ovaljurte

Soll deine Ovaljurte mehrere Felder zur Verlängerung bekommen, dann brauchst du zusätzlich das Zusatz-Set mit vier Teilen je Segment, das hinzu kommt.

Geflügelte Mutter am Jurtengerüst

Flügelschraube am Jurtengerüst

Foto: Matthias Fischer, Märchenzelt

Was tun, wenn der Wind unter die Planen greift? Steht die Jurte am Eingang offen und eine Windböe fährt hinein, so kann es dir passieren, dass das Jurtendach von der Stangenspitze (oder im Falle des Jurtengerüstes vom Kopfwinkel) gehoben wird.

Drück die nächste Böe das Dach wieder runter, dann stanzt die Stange ein Loch in den Stoff, wo es nicht hingehört.

Bei starken Winden kommt dies sogar bei sehr ordentlichen Abspannungen vor. Sowohl das Jurtengerüst als auch unsere Holzstangen verfügen an der Spitze über ein Gewinde. Eine einfache Mutter oder besser eine Flügelmutter hindert das Jurtendach davonzuhüpfen und verhindert so vermeidbare Schäden am Zeltmaterial.

Die schiefe Jurte

Ausgehend von unserem Ansatz, die Jurte auch bei einem Feuer im Inneren nur mit einer Stange aufzustellen, kam die Diskussion auf, dass die auftretenden Kräfte zu einem höheren Verschleiss beitragen. Gerne möchten wir dies in wenigen Worten anhand eine Skizze beleuchten.

Vorab dazu die Ergebnisse einiger Messungen an einer aufgebauten Jurte. Das Jurtendach selbst wirkt mit einer Kraft von 20 bis 30 kilo auf die senkrechte Stütze (egal, ob Ein-, Zwei-, oder Dreibein). Gemessen haben wir dies hinreichend genau mit einer Federwage zwischen Kette und Zugseil.

Der Zug in einer der sechs Ketten liegt übrigens zwischen 7 und 10 Kilo. Ebenfalls gemessen mit einer Federwaage zwischen den Kettengliedern.

Genaueres zu den wirkenden Kräften findest du in dem Artikel "Welche Kräfte wirken an einer Jurte

Fall A:
Die Jurte steht exakt gerade und es treten keine Seitenkräfte durch Wind, unregelmässige Abspannung oder einen unebenen Boden auf. In diesem Fall würde eine Dachlast von zusätzlichen 100 Kilo (Regen oder Schnee) direkt senkrecht vom Aufhängepunkt auf den Boden zeigen. Die 100 Kilo gehen direkt in die Stange der Jurte und diese muss und wird das einfach aushalten.

Fall B:
Die einzelne Stange der Jurte steht schief. Im Falle der Abbildung entspricht dies etwa einen halben Meter ausserhalb der Mitte, bei einer Jurte mit Stehhöhe (Seitenplane plus Fensterplane). In diesem Falle spalten sich die wirkende Kräfte in ein Kräfteparallelogramm auf. Das Parallelogramm verläuft in unserer Annahme einmal entlang der Stange und einmal vereinfacht vom Aufhängepunkt zum Hering. Wir haben es nicht auf die Kommastelle berechnet, da in unseren Augen das Bild bereits für sich spricht.
Die 100 Kilo Schnee auf dem Dach (grüner Pfeil) wirken immer noch senkrecht nach unten. Die Stange bekommt davon etwa 95 Kilo ab (oranger Pfeil) und lediglich 10 Kilo wirken zur Seite (roter Pfeil).
Und eben diese 10 Kilo Seitenlast sollten in der Realität unter all den anderen Bedingungen vernachlässigbar klein sein.

Anmerkungen und Korrekturen nehmen wir gerne unter ralph@jurtenland.de entgegen.

Grundriss einer Jurte

Grundriss Jurte

Die Jurte ist eine der Grundformen bei der Konstruktion mit Schwarzzelten. Im idealisierten Fall stellt die Jurte ein gleichseitiges Zwölfeck dar, welches einen Aussenradius von 608 cm aufweist. Der Innenradius hat 587 cm, eine Seite im Idealfall 157 cm.

Auch hier ist zu beachten, dass nicht das Planenmaß von 165 cm wichtig ist, sondern die um Zug und Überlappung bereinigten Werte (wir rechnen im Schnitt eben mit 157 cm). Dies ist jedoch auch sehr vom Alter und Zustand der verwendeten Planen abhängig.

Einen weiteren Einfluss auf das reale Maß einer Jurte hat auch die Art des Aufbaus. Bringe ich mehr Zug auf das Jurtendach oder bringe ich mehr Zug auf die Abspannseile? Und zu guter letzt haben auch natürlichen Schwankungen im Zuschnitt der Planen (durch die Naturfaser Baumwolle) mit 1 bis 2% einen großen Einfluß. Wäre alles um nur 2% größer, so hätte die Jurte plötzlich schon einen Durchmesser von 620 cm.

Maße Großjurte

Bei der Großjurte ist dies entsprechend, wie oben. Vor allem aber wirken sich Schwankungen in den Maßen durch Feuchtigkeit noch deutlicher aus. Bei Nässe zieht sich ein Baumwollstoff zusammen. Bei Trockenheit dehnt er sich wieder.

 

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In hellem Gewand

Jurte naturell

Schwarz ist sicherlich die Farbe, die bei Kohte und Jurte die meisten Leidenschaften entfacht. Aber es gibt sie natürlich auch in heller. Naturell, fast weiß steht die Jurte dann im Sonnenlicht da.

Was du selbst bevorzugst, dass musst du selbst mit dir ausmachen. Ob die verschiedenen Farben, schwarz und naturell, Vor- oder Nachteile haben, dass sind eher philosophische Betrachtungen, als technisch objektive Grundlagen.

Wärmt sich ein schwarzes Zelt in der sommerlichen Sonnen eher auf, als ein weißes? Man könnte es meinen, aber Fachleute sprechen bei schwarzem Stoff sogar von klimatisierenden Eigenschaften, ähnlich den Schwarzzelten der Nomaden in der Wüste.

Siehst du auf weiß den Dreck schneller, als auf schwarz? Wir finden, das macht bei braunem Untergrund nicht wirklich einen Unterschied. Lediglich beim befeuern der Jurte macht sich der Russschleier auf naturellem Gewebe um vieles deutlicher bemerkbar, als auf schwarz.

In Verarbeitung und Qualität entspricht das naturelle Gewebe der Serie KD38 von Tortuga. Aufgrund der kleineren Zielgruppe werden die anderen Qualitäten nicht in naturell angeboten. 

Jurtenburg im Zeitraffer

Auf dem Zeitraffer-Video sieht man, wie in knapp 8 Stunden eine Jurtenburg entsteht. Angefangen mit einem Gigaset, welches doppelt hoch aufgebaut worden ist. Anschließend wurde eine doppelthohe Ovaljurte für die Bühne angebaut.

Und das ganze noch um einen 8m Satelliten für das Café "Echt Durstig" für das Wölflingslager Echt Bissig erweitert. Das ganze wurde von einem Aufbau Trupp aus 10 Leuten gestemmt. Mittwoch abends wurde der Mittelmast gestellt und mit Drahtseilen abgespannt. Der Rest wurde Donnerstag den Tag über schön entspannt aufgestellt.

Das ganze Zelt wird Diözesan-Sommerfest genutzt und Wölflingslager Echt Bissig als Versammlungszelt. Es wird noch mit einer großen Bühne versehen und bietet dann jede Menge Platz für die Rahmenshow und die 150 Wölflinge.
Bei dem Wölflingslager "Echt Bissig" haben sich die Wölflinge mit dem Thema Kinderrechte auseinander gesetzt. Ganze im Zeichen der Jahresaktion und des Jubiläums im letztenJahr (20 Jahre Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen)  

Welche Kräfte wirken an einer Jurte?

Kraftmessung Jurtendach

Welche Kräfte muss eine Jurte aushalten? Welche Kräfte treten innerhalb der Konstruktion auf? Wie verändern sich diese Kräfte zum einen bei Wind und Wetter, zum anderen bei verschiedenen Varianten des Aufbaus? Da uns diese Fragen schon lange im Geiste umtreiben haben wir mittel einiger Federwaagen die Größenordnungen dieser Kräfte experimentell gemessen.

Im folgenden seht ihr unseren Versuchsaufbau und die entsprechenden Ergebnisse. Sicherlich ist dies nicht repräsentativ für alle Jurten, aber es gibt einen verlässlichen Überblick über die Größenordnung der wirkenden Kräfte. 

Versuchsaufbau Jurte

Die Kraft am Dach

Eine normale Jurte zieht mit 18 bis 30 daN (Dekanewton) am Seil. Das entspricht vereinfacht einer Last von 18 bis 30 Kilo, die am Seil hängen und welche die Mittelstütze (egal, ob mit einem, zwei oder drei Beinen aufnehmen muss. Der Wert ist abhängig von der Spannung, die du auf das Dach bringen willst. Unsere Erfahrung ist, dass bereits 20 Kilo Zug ausreichen, um das Dach so zu spannen, dass keine Wassersäcke entstehen.

Gemessen wurde dieser Wert an einem trockenen, etwas älteren Ganzdach mit Traufkante von Tortuga. Bei Wind und leichtem Regen ändern sich die Messwerte sich nur unwesentlich um +/- 10%.

In der Kette selbst teilt sich die Kraft in sechs Stränge auf. Es entstehen auch entsprechende Kräfte-Parallelogramme, mit dem Ergebnis, dass die Zugkraft an einer Öse etwa 7 bis 10 daN (oder eben Kilo) ausmacht.

Spannung im Jurtendach

Das Bild zeigt ein Jurtendach mit einer "Spannung" von 17 bis 18 Kilo 

Die Kraft am Hering

Verschiedene Messungen mit einer Federwaage im Abspannseil ergaben Werte um 14 daN (oder Kilo) Zug zwischen Hering und Jurtendach. Leider konnten wir dies bisher nicht im Regen testen, es ist jedoch zu vermuten, dass dieser Wert aufgrund des Schrumpfens nasser Baumwolle höher wird.

Was bedeuten diese Messungen?

Wenn du nun in Betracht ziehst, welche Zugkräfte die verwendete Baumwolle aufnehmen kann (z.B. 80 daN bei dem Stoff Cotton Top KD38 von Ten Cate), dann ergibt sich bei der Abspannung ein sehr großer Spielraum mit bis zu 500% Sicherheit. Zumal an den belasteten Stellen die Jurtendächer oft durch Gurte oder aufgesetzte Stoffteile verstärkt sind. Bei Jurtendächern aus sechs Kohtenplanen fällt dies durch die Verbindung von zwei Planen mit je einer Öse oder Schlaufe noch besser aus.

An den Ösen des Daches ergibt sich ein noch besseres Verhältnis, mit über 800% bis 1000% Sicherheit. Dies ist sicherlich notwändig, um mit Schneelasten und unbeabsichtigten Wassersäcken umgehen zu können. Klar gilt es zu vermeiden, dass Schnee oder Wasser das Jurtendach nach unten drücken. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir jedoch, dass die Jurtendächer große Mengen davon vertragen und meist der Hering im aufgeweichten Boden als erstes nachgibt, bevor das Material reißt.

Experiment Schiefe Jurte

Wie wirken sich "Aufbaufehler" aus?

Angeregt durch die Diskussion um die "Schiefe Jurte ", mit einem einzigen schrägen Mittelmast haben wir auch dazu einige Messwerte ermittelt.  Die Annahme ist, die einzelne Mittelstange deutlich schräg zu stellen, um trotzdem noch in der Mitte ein Feuer machen zu können. Dadurch erhöht sich erwartungsgemäß die Last auf der einen Seite der Jurte.

Unsere Messwerte ergeben, dass die Federwaage in einem Kettenstrang statt 7 daN nun etwa 11 daN anzeigt. Die Federwaage im Aufziehseil allerdings zeigt kaum andere Werte als vorher an. Die Kraft, die auf den Hering wirkt erhöht sich auf 19 daN.

So zeigen sich in der Tat um bis zu 50% höhere Belastungen auf das Zeltmaterial, wenn der Mittelmast (extrem) schief steht. Trotzdem glauben wir, dass dies aufgrund der hohen Sicherheiten bei nicht gerade extremen Wetterlagen sehr gut vernachlässigt werden kann. 

Wie transportierst du deine Jurte?

Wohin mit der Jurte? Du hast dir eine Jurte gekauft und frägst dich nun, wie du diese am besten verpackst, transportierst und lagerst? Vorweg: eine Antwort, die auf alles und jeden passt gibt es dazu nicht.

Denn es stellen sich dazu folgende Fragen:

  • Wofür verwende ich die Verpackung?
  • Was darf die Verpackung zusätzlich zur Jurte kosten?
  • Wieviel Platz benötige ich dafür?

Brauche ich Kisten, die ich gut anpacken kann und die das Material schützen, weil die Transporte rustikal zugehen? Wird das Zelt öfter auf LKW verladen, öfter verliehen oder gar quer durchs Land verschickt, dann darf es bestimmt eine stabile Alukiste sein.

Soll die Jurte möglichst in einen kleinen Kofferraum passen? Dann sind Kisten viel zu sperrig und eher Packsäcke angesagt.

Muß es eine günstige Lösung sein? Dann haben auch wieder die Packsäcke die Nase vorn. Kisten, ob Holz, Stahl oder Alu sind eher recht teuer (ausser die aus dem Baumarkt, aber die taugen auch nichts).

Sinnvoll ist sicher, wenn wir uns zuerst überlegen, welche Packstücke es bei einer Jurte gibt:

  • Die Zeltplanen (Dach, Seitenwände, usw.)
  • Die Jurtenstangen für die Mitte
  • Die Aufstellstäbe für die Seiten
  • Das Zubehör (Seile, Heringe, Kette, Rolle)

Beginnen wir mit den Zeltplanen...

Das Dach bekommt ihr von uns in einem passenden Packsack geliefert. Die Seitenplanen sind jeweils einzeln. Ein günstige Lösung ist, alle Planen zusammen, also Jurtendach und Viereck- oder Doppelzeltbahnen in eine Jurtenpacktasche zu verpacken. Für eine Großjurte wäre die Großjurtenpacktasche dann passend.

Willst du für die Planen eher eine Kiste verwenden, so wäre eine Kiste mit den Maßen 100 x 50 x 40 cm ausreichend für eine normale Jurte. Die Großjurte empfiehlt es sich, auf zwei Kisten aufzuteilen. Es soll schließlich noch tragbar sein. Das Zubehör würde dann auch noch in diese Kisten mit hinein passen.

Eine Idee ist es auch, das Dach in seinem mitgelieferten Packsack zu lassen und für Seitenplanen der Jurte eine einfach „Bäckerkiste“ zu verwenden. Das sind die Gitterkisten aus Kunststoff, in der die Bäcker morgens ihre Brötchen zu den Filialen liefern. Das kostet wenig bis nichts, wenn du einen guten Draht zum Bäcker vor Ort hast. Zum Lagern und transportieren sind diese Kisten ideal, weil sie Luft an den Stoff lassen und gut anzupacken sind.

Wohin mit den langen Holzteilen der Jurtenstangen?

Die steckbaren Mittelstangen der Jurte, ob als Einbein, Zweibein oder Dreibein sind als Packstück 150 cm bzw. 180 cm lang und je nach Anzahl Stangen ein unterschiedlich dickes Bündel. Hier eignet sich fast nur der Jurtenstangenpacksack. Eine passende Kiste gibt es im Handel nicht.

Die günstige Alternative ist, die Stangen einfach mit zwei Gurtbändern zu bündeln.

Und die Aufstellstäbe?

Die meisten Aufstellstäbe am Markt lassen sich auf das Maß von ca. 115 cm zusammenschieben bzw. entsprechend teilen. Hierfür gibt es passende Gestängepacksäcke, Sperrholzkisten und Aluminiumkisten., die etwa eine Länge von 120 cm haben.

In diese Kisten gehen je nach Stärke der Stäbe zwischen 12 und 20 Stangen hinein. Auch hier ist evtl. noch Platz für das Zubehör.

Bei den Säcken ist es so, dass diese durch den Transport früher oder später durch die Stangenspitzen leiden. Da hilft alle Sorgfalt nicht, irgendwann wird sich eine Stangenspitze ihren Weg suchen.

Kisten sind bei den Stangen die praktikabelste Lösung, wenn es nicht am Platz scheitert.

Die Aufstellstäbe mit Seil oder Gurt zu bündeln ist meist mit Ärger verbunden, denn irgendeine Stange rutscht dann immer aus dem Bündel. Besser geht das mit einem kräftigen Gaffatape (Einweg) oder starken, passenden Gummis (Mehrweg).

Es bleibt das Zubehör...

Hast du deine Jurte mit allem drum und dran bei uns gekauft, dann bist du hier schon fein raus. Dein Zubehör ist in einer kleinen Kunststoffkiste mit den Maßenca. 40 x 30 x 25 cm. Ansonsten tut es jede kleinere Kiste.

Von Packsäcken würden wir auch hier wegen scharfkantigen Heringen abraten.

Wie machen wir das?

Für die Planen habe ich eine Aluminiumkiste, für die Holzstangen nichts, die kommen so auf den Hänger. Die Seitenstäbe liegen in einer Sperrholzkiste und das Zubehör mit vielen anderen Sachen, die man so braucht oder eben auch nicht in einer weiteren Alukiste.

Und dann noch ein Tipp wegen der Kisten...

Unser komplettes Sortiment an stabilen Aluminiumkisten, welche dir über Generationen gute Dienste tun werden, findest du in unserem Kistenladen.

Wieviel Menschen passen in eine Jurte?

Jurte mit Biertischen

Oft wird uns die Frage gestellt, wieviel Menschen passen in eine Jurte? Wir stellen dann gleich die Gegenfrage: Willst du darin Sitzen, Schlafen, Feiern, Tanzen, Heiraten? Sind das alles Kinder oder Erwachsene? Ist es nur für den Moment oder soll die Jurte Heimstatt über längere Zeit sein?

Es ist nicht einfach, denn alle Antworten zwischen vier und vierzig Menschen sind auf ihre Art korrekt. Nehmen wir für unseren Versuch ausführlicher zu Antworten die normale Jurte mit sechs Meter Durchmesser und 1,65 Meter Seitenhöhe.

Willst du die Jurte mit Tischen und Bänken einrichten?

Im Bild oben siehst du, dass vier typische Biergarnituren gut in die Jurte hineinpassen. Siend die dann alle belegt ist jedoch nicht mehr viel Bewegungsfreiheit dazwischen zum Laufen. Zum Sitzen und gemütlich was Trinken haben so bis zu 40 Menschen Platz. Zum Essen wären es jedoch nur 32 Menschen. Und wie gesagt, mit Bedienen wird es schwierig, an den Rand passt auch nicht mehr viel.

Jurte mit Bierbänken

Willst du dich in der Jurte versammeln?

Einmal mit Bierbänken im Kreis können etwa 25 bis 30 Menschen am Rand entlang sitzen. Eine Reihe vorne dran passen vielleicht nochmal 20 Menschen. Doch wielange du so wie Hühner auf der Stange sitzen willst, bleibt dir überlassen.

Wenn du mit vielen Kindern auf Isomatten am Boden sitzen willst, um gemeinsam zu singen, dann ist auch 30 eine gute Zahl. Da passt dann auch noch ein Feuer in die Mitte.

In der Jurte schlafen

Willst du in der Jurte schlafen?

Sind das große Menschen, die nicht nur wegen der Körpergröße Raum beanspruchen, sondern auch ein wenig Bewegungsfreiheit um sich herum gewöhnt sind, dann ist sicherlich das Dutzend (12 Menschen) das Maximum. Vor allem, wenn noch Gespäck dazu kommt.

Kuschelige Kinder, die nachts von einer Isomatte zur nächsten rutschen passen auch sicher mal doppelt soviel rein. Allerdings solltest du dann kein Feuer mehr in der Jurte einplanen.

Jurte mit Feldbetten

Ist es dir wichtig, auf Feldbetten zu schlafen, dann kannst du bereits ab dem achten Feldbett nicht mehr in der Jurte laufen. Sieben ist sicher das Maximum, mitviel Gepäck sicherlich noch weniger.

Willst du in der Jurte leben?

Vorneweg, wir waren kürzlich mit den Kindern und Eltern aus unserem Kindergarten bei sehr miserablem Wetter zelten. alles in allem waren wir 25 kleine und große Menschen, haben in der Jurte Stockbrot gemacht, gegrillt, Kleider getrocknet, Holz gesägt und das alles auf einmal.

Es ist eine schöne Atmosphäre, aber man freut sich auch wieder darauf in den Regen zu stehen und die Ruhe zu geniessen. Wer sich in einer Jurte über mehrere Tage einrichten möchte kann dies auch mit vielen Menschen machen, manch einer wird aber schon mit vier Schlafplätzen, Lagerfeuer, Kochplatz, Holzvorrat, Gepäck, Lebensmitten die Jurte voll auslasten.

Es kommt eben darauf an, was du vorhast mit deiner Jurte.

Zwei Jurten verbinden

zwei Jurten mit Tunnel

Wenn du zwei Jurten miteinander verbinden willst, dann ist das recht einfach machbar. Du musst dich nur zwischen tausend Möglichkeiten entscheiden. Sollen die Jurten eher getrennt voneinander stehen, so bietet sich der Tunnel an. Du brauchst dazu genau eine Viereckzeltbahn zusätzlich zu dem Material für die beiden Jurten.

Etwas knifflig ist nur der richtige Abstand der beiden Jurten, damit du den Tunnel auch richtig spannen kannst, um Wassersäcke zu vermeiden. Bau einfach erst eine Jurte auf, dann setze die Dachplane des Tunnels an und daran kannst du wiederum die zweite Jurte gut ausrichten. Die beiden Mittelpunkte sind dann übrigens ca. 765 cm auseinander (für den, der es vorher ausmessen und markieren mag).

Jurte verbinden

Einen direkteren Übergang kannst du schaffen, wenn du die beiden Jurten an einer Seite ohne weitere Planen zusammen knöpfst. Das ist schon wesentlich sicherer, was Wassersäcke angeht, aber du hast so immer noch einen Punkt, wo viel Dachfläche eine Art Zisterne bildet und das Risiko eines Wassereinbruchs ist durchaus gegeben.

Zwei Jurten verbinden

Elegant wird es bei der Verbindung von zwei Jurten über zwei Felder. Sie rücken dadurch etwas näher zusammen, der Durchgang wird so breit, dass du die Jurte fast schon als ein Raum nutzen kannst. Nur bleibt jetzt etwas Stoff übrig, der irgendwie verstaut sein will. Wenn du die beiden (eigentlich nun überflüssigen) Ecken mit einer langen Stange nach oben ziehst, dann verhindert die dadurch entstehende Haifischflosse auch jeglichen Wassersack oder undichte Knopfleisten.

Hier siehst du im Zeitraffer den Aufbau der letzten Variante. Mit zwei geübten Personen brauchst du dafür etwa eine Stunde.

Die Haifischflosse

Haifischflossen an Jurtenburgen

Die Haifischflosse entsteht, wenn du zwei Jurtendächer über zwei Felder miteinander verbindest. Durch die Verbindung von zwei Zwölfecken über mehr als ein Feld entsteht unweigerlich eine Schnittmenge an Stoff, welche erstmal zuviel ist. Und dieser Stoff muss nun irgendwo hin, wo er nicht im Wege ist und im besten Fall auch noch dafür sorgt, dass an der Verbindungsstelle kein Regenwasser eindringen kann.

Grundriss zwei Jurten

Idealerweise erreichst du dies, indem du die zwei überflüssigen Stofflappen ganz normal über die Knopfleiste verbindest und dann wie eine Art Flosse nach oben abspannst. Das geht von unten her mit einer langen Stange. Diese wird dir jedoch meist in der Jurte im Weg sein.

Um darauf zu verzichten, kannst du die Haifischflosse auch nach oben abspannen. Dazu kannst du zum Beispiel die entsprechenden Seile über die Spitzen der Mittelmasten führen. Für die richtige Kraftverteilung eignen sich eine Blockseilrolle an der Spitze der Flosse.

Wo die Floss ausläuft und die beiden Jurten zusammenkommen, entstehen meist recht hohe Kräfte. Dort kannst du die Lage etwas entspannen, wenn du die Schraube verwendest, um alle Ösen der Planen an dieser Stelle zusammen zu verbinden. Dies sind vier Ösen, bei der Verwendung von Kompletdächern mit Seitenbahnen oder gar sechs Ösen bei einzelnen Kohtenblättern.

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Barbarossa

Jurtendach Barbarossa

Foto: Tortuga-GmbH  

Seit 2007 gibt es diese neue Bauform. Das Jurtendach Barbarossa hat eine wesentlich steilere Dachneigung und ein kleineres Rauchloch, als ein herkömmliches Jurtendach. Die geringere Neigung zu Wassersäcken ist nur ein kleiner Vorteil, denn zusammen mit der neuen Trapezplane und einem nachrüstbarer Volant macht dies die alte Jurte damit zu einem vollwertigen Ritterzelt.

Selbstverständlich sind die alten wie die neuen Planen kompatibel. So kann das Jurtendach Barbarossa auch mit normalen Seitenplanen aufgestellt werden.

Barbarossa Jurte

Foto: Tortuga-GmbH 

Das Baukastensortiment um die Schwarzelte ist so um zwei weitere Elemente gewachsen, welche für die Zukunft sicherlich viele Gestaltungsmöglichkeiten im Jurtenbau erlauben.

Der Hersteller des neuen Jurtendachs Barbarossa deutet auch die Moglichkeit an, das Jurtendach mit wechselnden Feldern in Schwarz und Weiß zu produzieren. Auf diese Variante sind wir besonders gespannt, denn erst dadurch wird das Ritterzelt perfekt.

Das Barbarossa als Komplettangebot findest du in unserem Shop. Ebenso die entsprechenden Einzelteile für das Ritterzelt.

Die Maße der Barbarossa-Jurte

Maße Barbarossa Jurte

Kompatibel und doch ein völlig anderes Zelt. Da die Barbarossa-Jurte sich deutlich von den herkömmlichen Jurten unterscheidet, sich aber trotzdem nahtlos in das vorhandene System von Tortuga einpasst, haben wir euch in der obigen Graphik die Abmessungen der Barbarossa-Jurte als Mittelalterzelt (Ritterzelt) zusammengestellt.

Entscheidend für die Kompatibilität ist das Maß von 608 cm Durchmesser für das Jurtendach. Dieses Maß ist identisch mit den herkömmlichen Jurten und auch die Konpfleisten sind bei beiden Dächern in gleicher Art ausgeführt.

Deutlich unterschiedlich ist das Maß der Dacherhöhung des Jurtendaches. Bei einem normalen Dach wird ca. 80 bis 100 cm Höhe in der Spitze des Daches erreicht (übrigens lediglich durch die Spannung im Stoff). Bei der Barbarossa sind das schon 230 cm, bzw. 250 cm bis zur gedachten Spitze des Daches. 

Drei Jurten

Schon mit drei Jurten und wenigen anderen Planen kannst du schöne Jurtenburgen bauen. Wir zeigen dir hier drei einfache Varianten, die alle leicht aufzustellen sind und ähnlich viel Platz im Inneren bieten. Die einfachste Variante besteht einfach darin, drei Jurtendächer wie im folgenden Bild über jeweils zwei Segmente zu verbinden.

Drei Jurten verbinden

Zwar staut sich hier an den Verbindungen später der überflüssige Stoff, aber das kannst du leicht beheben, indem du diesen nach oben als kleine Spitzen wegspannst. Das geht entweder über Stangen von unten, oder mittels Seile über die Mittelstangen der jeweils benachbarten Jurten. Die Mitte dieser Konstruktion solltest du etwas anheben, damit das Wasser nach aussen ablaufen kann und das Dach in der Mitte nicht wie eine Zisterne wirkt.

Du kannst die drei Jurten auch nur über ein Segment verbinden. Jedoch lassen sich regelmässige Zwölfecke so nicht lückenlos verbinden.

Drei Jurten mit Lücke

An der grünen Fläche erkennst du die offene Stelle bei dieser Variante. Findige Köpfe haben hierfür die Dreieckzeltbahn entwickelt, um auch diese Stelle dicht zu bekommen. Oder du nutzt es einfach als Rauchloch für ein zentrales Feuer in deiner Dreierjurtenburg.

Sehr schön, aber auch etwas komplexer ist die folgende Variante, bei der die drei Jurten jeweils noch durch eine Viereckszeltbahn auf Distanz gehalten werden.Dazu brauchst du immer noch nicht mehr Material, als deine drei Jurten. Denn die entsprechenden Seitenbahnen hast du noch vom Inneren der Jurtenkonstruktion übrig.

Dreier Jurte mit Kohtenkamin

Besonders elegant wirkt diese Variante einer Jurtenburg, wenn du in die grüne Freifläche eine spitze Kohte aus drei Kohtenbahnen einsetzt und diese hochziehst. Das wirkt dann fast wie ein Räucherkamin aus dem französischen Jura. Von den drei gezeigten Varianten ist dies sicherlich die aufwändigste Bauweise. Dafür bietet sie jedoch auch ein wenig mehr Innenraum und erlaubt in der Mitte aufgrund der Höhe auch ein ordentliches Lagerfeuer.

Wenn du zu diesen Konstruktionen Bilder hast, dann stellen wir diese gerne mit dem entsprechenden Quellennachweis hier ein. Schreib uns dazu einfach eine Mail an info@jurtenland.de 

Die Dreier-Burg mit Kohtenspitze

Jurtenburg aus drei Jurten

Foto: Arno Bockhaus

Die Skizzen und Ideen von Jurtenland lassen sich gut nachbauen. Von unserem Artikel haben sich die Pfadis aus Gievenbeck in Münster inspirieren lassen. Gleich beim ersten Zeltlager im Jahr haben sie die oben abgebildete Jurtenburg aufgebaut und fanden die Konstruktion sogar überraschend einfach. Ihr Feedback ist jedoch, dass die Zeltmitte noch etwas mehr angehoben werden müsste, um bei schlechtem Wetter eindringendes Wasser zu verhindern, bzw. zumindest zu minimieren.

Das Jurtentrapez

Jurtentrapez

Im Grunde funktioniert es wie mit den Bienenwaben. Jurten lassen sich mit etwas Findigkeit (denn eigentlich sind es eher Zwölfecke statt Sechsecke) beliebig kombinieren. Wie dies mit drei Jurten aussieht haben wir euch schon gezeigt. Die vierte Jurte ist dann auch keine Kunst mehr.

Etwas aufwändiger werden nur die Abspannungen und es emphielt sich ab dieser Größe die Masten ordentlich zu sichern. Dadurch lassen sich dann auch die entsprechenden Aufhängepunkte für die "Haifischflossen" gut nach oben abspannen.

Bemaßung des Jurtentrapez

Mittlerweile wird es mit der Bemaßung etwas komplexer. Auch hier ist es von Vorteil, wenn du schon vor dem Aufbau der Jurtenburg weist, wo welcher Hering sitzt, wo die Austellstäbe und die Mittelstangen hinkommen. Umso leichter ist der Aufbau und desto schöner steht das Jurtentrapez später

Jurtentrapez von oben

Für diese Konstruktion haben wir zwei Varianten als Plan. Einmal mit einfacher Seitenhöhe, einmal mit doppelter Seitenhöhe. Beide Varianten findest du im Anschluß an den Artikel zum als PDF zum Download.

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Bilder vom Aufbau des Jurtentrapez

Jurtentrapez Aufbau

Der Schlosshof von Schloss Ortenber bietet schöne Perspektiven für den Aufbau einer Jurtenburg. Hier entsteht der erste Vierteil, der geplanten Konstruktion. Mit Kamera und Webcam haben wir den Verlauf dokumentiert. Diese Aufnahmen zeigen wir euch, sobald sie entsprechend sortiert und aufbereitet sind.

In der Galerie von Jurtenland findest du eine Auswahl unserer Bilder von der Bundesversammlung.

Eine Variante zum Jurtentrapez

Jurtentrapez mit einer Doppelstock-Jurte

Foto: Matze, DPSG Stamm Hattenhausen

Für eine Zirkusaufführung hat der Stamm Hattenhausen eine Variante des Jurtentrapez entworfen. dies erlaubt in einer der vier Jurten die doppelte Höhe. Durch den Niveausprung zwischen den Dächern ist dies vor allem bei starkem Regen nicht ganz trivial, aber durch die geschickte Verseilung gut gelöst.

Hast du auch Bilder von deinen Projekten mit Schwarzzelten? Gerne berichten wir darüber auf Jurtenland.

Materialliste Jurtentrapez

Für ein einfaches Jurtentrapez benötigst du das folgende Material. Angenommen haben wir dabei den Aufbau mit einer einfachen Seitenwandhöhe von 165 cm und den Verzicht auf möglichst viele Stangen im Innenraum.

  • 4 x Jurtendach 600 cm, am besten ohnen Traufkante oder je 6 Kohtenblätter
  • 4 x Jurtenabdeckplane
  • 28 x Viereckzeltbahn oder entsprechend 14 x Doppelzeltbahn
  • 28 x Aufstellstab
  • 28 x Abspannseil ca. 300 cm
  • 28 x Hering, 30 cm
  • 28 x Erdnagel, 20 cm
  • 4 x Mittelmast ca. 500 cm
  • 5 x Seil, 6 m
  • 10 x Seil, 10 m
  • 4 x Seil, 20 m
  • 4 x Zeltpflock, 50 cm
  • 14 x Karabiner
  • 9 x Blockseilrolle

Grundsätzlich empfiehlt es sich, weitere Seile, Rollen, Karabiner und Heringe in Reserve zu halten. Je nach Bodenbeschaffenheit können unterschiedliche Heringe sinnvoll sein, um die Kräfte der Konstruktion gut abfangen zu können.

Verseilung Jurtentrapez

Verseilungsplan Jurtentrapez

Am schönsten steht das Jurtentrapez mit vier Mittelmasten und ohne weitere Innenstangen. Dies erreichst du mit einer durchdachten Verseilung recht einfach. Der obige Plan zeigt dir Tragseile (rote Linien) und zusammengehörige Seilrollen (runde Punkte)

Die Tragseile sind feste Verbindungen zwischen den Mittelmasten, bzw. deren Abspannungen nach Außen. Dies geht am besten, wenn die Seile auf die richtige Länge gebracht werden und dann mittels Karabiner an den Masten befestigt sind.

So ergibt sich zum Beispiel das Maß 527 cm von Mitte Mast zu Mitte Mast. Rechnet man ca. 10 cm je Karabiner muss die wirksame Länge des Seile bei 507 cm liegen. Die Schlaufen mitgerechnet reicht also gut ein Seil mit 6 Meter, um dies entsprechend zu binden.

Die bunten Punkte geben die Orte für zusammengehörige Seilrollen an, durch welche die Hochziehseile geführt werden. Diese werden an den entsprechenden Stellen in die Tragseile, bzw. an die Masten gebunden.

  • Organge: Hochzielseile für die Jurtenketten
  • Lila: Hochzielseile für die außeren Haifischflossen
  • Gelb: Hochziehseile für die beiden Mittelpunkte
  • Rot: Hochziehseil für die mittlere Haifischflosse

Jeweils eine Rolle am Mast und eine Rolle im Tragseil gehören hier entsprechend zusammen.

Die Seile werden bereits am Boden eingeklinkt und beim Aufstellen der Masten ist zu beachten, dass alles frei läuft und sich nicht doch unabsichtlich verdrillt hat. Im Zweifel ist eine gute Leiter hilfreich, um noch die eine oder andere falsche Verseilung zu entwirren.

Entsprechende Verseilungen und deren Pläne helfen dir auch bei kleineren und größeren Jurtenburgen den Überblick zu wahren.

Wie löst du dies bei deinen Konstruktionen?

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Gigaset

Maße Gigaset

Letztendlich gibt es kein Ende beim Erweitern eines Gigasets. Mit immer mehr Theaterplanen zwischen den Kohtenplanen kannst du (physikalische Grenzen mal ausser acht gelassen) deine Jurte bis ins Unendliche vergrößern.

Üblich ist meist ein Gigaset, welches mit einer oder zwei Theaterplanen zwischen jeder Kohtenbahn konstruiert wird. Oft haben diese Varianten auch Namen wie "Dicke Berta" oder "Qualle".

Gigaset

Um die Einzelteile der Kontruktion dicht zu bekommen, schichtest du einfach die verschiedenen Ebenen übereinander, ähnlich einer chinesischen Pagode. Ein gutes Bild dieser Konstruktion findest du auch im Schwarzzeltarchiv des VCP Recke

Hier siehst du eine schematische Darstellung des Gigaset. Daran kannst du erkennen, wie die einzelnen Dachebenen pagodenartig übereinander geschichtet sind. Je mehr Dächer übereienander liegen, umso komplexer wird deren Abspannung und umso windanfälliger wird das ganze Gigaset, da der Wind zwischen den Dächern sehr große Angriffsflächen findet.

Pagodendächer des Gigaset

Die entsprechenden Maße kannst du den beiden folgenden Darstellungen entnehmen. Im oberen Bild findest du auch die Maße für die benötigte Aufhängung. Wir empfehlen dafür eher leichte Seile, als eine schwere Kette, welche das Dach unnötig nach unten drückt.

 

 Gigaset mit Kette

Gigaset Ebene 2

Die genannten Maße sind gemittelte Wirkmasse. So ist die wirksame Kantenlänge einer Kohtenbahn mit 157 cm angenommen. Durch Alter und Verzug der Planen, sowie der allgemeinen Toleranzen können die Werte in der Realität leicht unterschiedlich sein. 

Die passende Kette für ein einstufiges Gigaset findest du bei uns im Shop. Der Eigenbau ist hier beschrieben.

 

 

Das Gigaset akurat abspannen

Gigaset

Fotos: Jens Leiss

Das Gigaset ist mit ca. 900 cm Durchmesser eine sehr großzügige und eigentlich auch einfach Zeltkonstruktion. Lediglich beim Abspannen ist etwas Hirnschmalz notwendig, wenn die Jurte akurat stehen soll.

Sehr vorbildlich seht dieses Gigaset für einen Polterabend. Gut zu sehen ist, wie die Abspannseile des oberen Daches über zusätzliche Aufstellstäbe abgespannt sind. Diese Stangen haben keinerlei tragende Funktion, sondern dienen nur dazu, den notwendigen flachen Winkel der Seile deutlich zu verkürzen.

Gigaset

Nur durch diese einfache Maßnahme lässt sich das Gigaset in beiden Ebenen des Daches unabhängig ausrichten ohne zuviel Platz zu benötigen. Und letztendlich ist dies auch die Voraussetzung, wenn das Zelt so schön, wie auf dem Bild stehen soll.

Die Abspannseile des oberen Jurtendaches könnten sogar noch weiter zurückgenommen werden, wenn die zugehörigen Stangen leicht nach aussen geneigt wären.

Diese Stangen sollten die Seitenhöhe des Gigaset etwa um 40 cm überragen. Dieses Maß ist jedoch davon abhängig, welche Distanz die beiden Dachebenen haben sollen.

Von der Planung in die Realität

Gigaset

Fotos und Graphik mit Erlaubnis des Eigentümers

Das Gigaset ist eine imposante Erweitteg zur Jurte. Sechs Kohtenblätter, werden mit sechs Zwischendachplanen fast zur dreifachen Grundfläche erweitert. Simon hat uns dazu von der Planung zur Umsetzung einige schöne Bilder geschickt.

Gigaset Sketchup

Am Anfang stand die Planung des Gigaset als 3D-Modell in Sketchup. Als Grundmodell wurde hier ein Entwurf von Jurtenland verwendet, jedoch mit den Details wie Bühne, Bestuhlung und einigen Menschen ergänzt.

Gigaset

So lässt sich das Platzangebot schon vor dem Aufbau sehr gut einschätzen. Hier wurde das Gigaset vorwiegend für gemeinschaftliche Abendveranstaltungen in einem größeren Zeltlager genutzt.

Gigaset Zeltlager

Das besondere an diesem Gigaset ist die angesetzte Hochkohte. Dadurch ergibt sich nochmals zusätzlicher Raum, aber die Abspannungen der vergrößerten Jurte und am oberen Jurtendach werden dadurch etwas komplexer und sollten gut durchdacht sein.

Jurtendom

Fast schon der Klassiker unter den Jurtenburgen ist der Jurtendom. Wie Bienenwaben schmiegen sich sieben Jurtendächer aneinander. Von oben würdest du fast eine Blume erkennen.

Jurtendom

Aufgebaut und mit Tischen und Bänken bestuhlt gibt ein Jurtendom etwa Platz für 150 Menschen. Dabei bleibt auch noch reichlich Raum zum Laufen und für Büffets, Getränke und je nach Wunsch auch für eine kleine Bühne.
Ohne große Einrichtung können hier über 200 Menschen für eine Feier ein Dach über dem Kopf finden. Dabei solltet ihr jedoch auch die äußeren Jurten auf jeden Fall in Stehhöhe bringen.

Aufbauanleitung für eine Jurtenburg mit 10 Jurten

Zu der 54. Bundesversammlung der DPSG im Jahr 1992 hat der Stamm Sachsen eine großartige Jurtenburg aus 10 Jurten aufgestellt. Das Projekt ist in einer lesenswerten Aufbauanleitung dokumentiert, welche sehr schon zeigt, wie du am besten bei eigenen Konstruktionen vorgehen kannst.

Mit Erlaubnis von Jörg Berresheim möchten wir dir im Anhang gerne diese Anleitung zu Verfügung stellen. Auf den Seiten des Stamm Sachsen über Kohten und Jurten findest du auch weiteregute Anleitungen zum Thema.

AnhangGröße
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Der Aufbau des Jurtendoms

Jurtendom

Fotos: Noemi Dieumgard, Landesjamboree 2007

Eine einzelne Jurte aufzustellen ist eine Sache, eine viel größere Sache ist der Bau eines Jurtendom. Im Grunde ist es jedoch weniger der Unterschied beim Können, sondern eher beim Fleiß, den die großen Jurtenbauten verursachen. Hier möchten wir dir gerne den groben Ablauf beim Bau von Jurtenburgen anhand einiger Bilder zeigen.

Vom Plan in die Realität

Alles beginnt mit einem guten Plan des Jurtendoms. Diesen Plan übertragen wir mit langen Maßbändern und Plöcken in die Realität. Es ginge zwar auch ohn, aber deutlich einfacher wird es später, wenn du dir vorher die entsprechende Mühe machst. Der Jurtendom steht so deutlich gleichmäßiger.

Der Mitteldom

Als nächstes legst du alles Baumaterial parat und beginnst mit dem doppelstöckigen Mitteldom. Die Höhe der Stangen errechnet sich aus der Höhe deiner Seitenwände und dem Höhengewinn durch die Dachneigung der äußeren Jurten.

Da du aus dem Plan schon die richtigen Abspannpunkte kennst, ist es ein leichtes die Leinen gleich sauber zu verspannen.

Mitteldom Jurtendom

Die äußeren sechs Jurtendächer werden jeweils über zwei Felder mit dem Dom verbunden und ebenfalls über zwei Felder untereinander verknüpft. Gut ist es, wenn du hierfür Jurtendächer ohne Traufkante verwendest oder auch einzelne Kohtenblätter, denn eine Traufkante verhindert die Dächer stabil verbinden zu können.

Seitenjurten am Jurtendom

So bringst du nun ein Dach nach dem anderen um deinen Dom an.

kleine Hilfsmittel beim Jurtenbau

Manche verwenden dafür auch mal kleine Hilfsmittel. Im Grunde reichen ein paar Leitern völlig aus, um an den Knöpfleisten arbeiten zu können.

Vorhang zu beim Jurtendom

Hier sind alle Jurtendächer bereits miteinander verknöpft.

Seitenjurten ausspannen

Sobald alle Dächer angebracht sind kannst du diese gleichmäßig nach aussen abspannen. Bitte achte darauf, dass sich der Dom in der Mitte nicht verdreht. Wenn du dich an die ausgemessenen Abspannpunkte hältst ist das recht einfach.

von Innen gesehen

So sieht die Jurtenburg inzwischen von innen aus. Die Dächer sind oben, hier fehlen noch die Mittelstangen der Satelitten.

Seitenwände einknüpfen

Jetzt ist es Zeit, die Seitenplanen anzubringen. Da dies fast die meiste Arbeit macht, ist es gut, den Bau der Jurtenburg so zu planen, dass am Ende des Tages alle Jurten geschlossen sind. Mit offenen Wänden ist der Jurtendom sonst zu windanfällig.

fast fertig

Hier ist die große Jurtenkostruktion fast fertig. es fehlen noch die Jurtenabdeckplanen über den Rauchlöchern und einige Abspannungen zwischen den Jurtendächern.

Fertig ist der Jurtendom

Beim Landesjamboree 2007 haben wir gleich zwei dieser Dome kombiniert und mit einem weiteren Dom verbunden. Dabei waren letztendlich 15 Jurten verbaut. Leider standen diese nicht allzulange, da am zweiten Tag des Aufbaus ein Sturm mit bis zu 100 Stundenkilometer über das Gelände zog, der uns einen der beiden Dome zerstörte.

Der Jurtendom als 3D-Modell

Jurtendom 3D

Mittels dem einfachen 3D-Zeichenprogramm Sketchup von Google ist es ein Leichtes dem Jurtendom als dreidimensinales Gebilde zu zeichen und es hinterher aus allen Richtungen zu betrachten.  Wir haben in dieser Version versucht die wichtigsten Details darzustellen. Um den zeichnerischen Aufwand in Grenzen zu halten sind trotz der möglichst realistischen Wiedergabe einige vereinfacht Annahmen getroffen, wie sich der Stoff beim Abspannen verhält.

Jurtendom 3D Einblick

Die wichtigsten Masse lassen sich in Sketchup gut und hinreichend genau ablesen. Sehr schön an diesem Modell zu erkennen ist, was mit dem "überschüssigen" Planenmaterial bei der Verbindung der Aussenjurten passiert. Nicht zu sehen ist dies jedoch bei der Verbindung zum mittleren Dom. 

Die Maße des Jurtendom

Maße des Jurtendom

Der Jurtendom ist ein komplexes Gebilde, der um so exakter und damit auch schöner steht, wenn die Abmessungen in sich stimmen. Id dem obigen Bild findest du die in der Theorie des Jurtenbaus richtigen Abmessungen, um den Jurtendom aus deinem Kopf in die Landschaft übertragen zu können.

Ob das dann nachher auch wirklich so passt, dass wiederum hängt sehr von deinem Zeltmaterial ab. Baumwolle ist ein Naturprodukt mit unterschiedlichen Eingenschaften, es dehnt und streckt sich je nach Feuchtigkeit und Alter. Die Toleranzen sind groß. Selbst 2% machen beim Durchmesser schon fast 40 cm Unterschied aus.

Unsere grundlegende Vorgehensweise beim Aufbau ist wie folgt:

  • Messpunkte aus dem Plan auf die Wiese übertragen. Das geht gut mit einem langen Maßband und ein paar Holzpflöcken. Am besten misst du dir bereits die Punkte für die Heringe mit aus und schlägst diese bereits ein.
  • Stellen des Mittelmasten mit dem zentralen Dache des Domes. Hierbei ist es hilfreich, gleich die oberste Reihe von Seitenplanen anzuknüpfen.
  • Stellen der 12 inneren Seitenstangen und Abspannen an den entsprechenden Heringen.
  • Anknüpfen der sechs äußeren Dächer
  • Stellen der äußeren Seitenstangen und Abspannen an den entsprechenden Heringen.
  • Einknüpfen der Seitenplanen um die komplette Jurtenburg

Wenn du nun exakt gemessen hast, dann steht auch dein Jurtendom schon sehr akkurat. Mit kleinen Korrekturen kannst das vermutlich noch etwas optimieren.

Die farbigen Dreiecke sind Beispiele für unsere Hilfen beim Ausmessen der einzelnen Punkte. Wenn du öfter eine Jurtenburg baust, dann kannst du dir auch entsprechende Schnüre knüpfen und die Punkte gleich markieren. Das spart viel Arbeit beim Kopfrechnen und manchen Rechen- und Denkfehler.

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Die Höhe des Jurtendom

Höhe Jurtenburg

Wie hoch wird deine Jurtenburg? Das ist sehr davon abhängig, welches Material du verwendest. Zu aller erst fliessen natürlich die Seitenplanen in die Rechnung ein. Hier im Beispiel rechnen wir mit jeweils einer Seitenhöhe ohne Fensterplanen für die äusseren Jurten und zusätzlich eine Seitenhöhe für den Jurtendom.

Wichtig ist zusätzlich noch der Zugewinn an Höhe durch die Dächer. Denn damit dein Jurtendom möglichst schön ausgespannt werden kann und sich die Wassersäcke minimieren lassen, ziehst du die äusseren Dächer in der Mitte höher als aussen. Bei Komplettdächern sind das ca. 80 bis 100 cm, um welche dein Dom in der Mitte höher kommt. Bei Dächern aus einzelnen Kohtenplanen kann das jedoch auch deutlich weniger sein, da sich diese völlig anders unter Zug dehnen.

So ergibt sich aus obigem Beispiel z.b. für die 12 Stangen des Doms eine Länge von 420 cm (160 + 100 + 160 cm). Mit einer Reihe Fensterplanen (oben oder unten ist egal) wären das schon 460 cm. Wobei es auf 10 cm mehr oder weniger in dieser Rechnung nicht ankommt. Das verschwindet wieder in den allgemeinen Toleranzen. Letztendlich muss wahrscheinlich auch jeder diese Maße nochmal ein wenig auf sein eigenes Material und seine eigene Bauweise abstimmen. 

 

Vom Plan in die Realität

Maße einer Jurtenburg

Es erfordert etwas räumliches Vorstellungsvermögen, wenn du die farbigen Punkte deiner Planskizze in die Realität übertragen willst. In detaillierter Kleinarbeit kannst du mit einem langen Maßband entsprechende Hilfsdreiecke aufspannen, welche dich zu jedem Punkt (Stange oder Hering) deiner zukünftigen Jurtenburg führt.

Die Pflöcke in Bild stellen im Vordergrund die Aufstellstangen der äußeren Jurten dar. Ebenfalls sind die Mittelpunkte der Jurten, sowie die zwölf Domstangen ausgewiesen. Bei der notwendigen Sorgfalt sitzt jeder Pflock mit einer Genauigkeit von +/- 5 cm an seinem Platz. Auch wenn diese Vorarbeit einige Zeit in Anspruch nimmt, so zahlt sich dies hinterher um ein Vielfaches aus, da du so schon jeden Hering am richtigen Fleck einschlagen kannst, bevor die erste Plane aufgespannt wird.

Der Lohn deiner Arbeit mit Pflock, Maßband und Hammer ist eine Jurtenburg, die sehr akkurat abgespannt ist. Vor allem, wenn es darum geht größere Bauten zu kombinieren ist es sehr hilfreich, den gewünschten Grundriss ordentlich zu vermessen, damit am Schluß nicht irgendwo 20 cm fehlen und nichts mehr zusammen passt.

Bei der vorliegenden Variante in der Kombination zweier Jurtenburgen mit zentraler Verbindungsjurte weicht dann beim Nachmessen der fertigen Burg das längste Maß von über 30 Meter gerade mal um 10 cm ab. Dieser Wert liegt deutlich unter der Fertigungstoleranz der einzelnen Planen. 

Die Palastjurte

Im Grunde ist der Jurtenpalast ein normaler Jurtendom, welcher etwas asymetrisch aufgeschnitten und um drei Theaterplanen an jeder Seite verlängert ist. Dadurch entseht ein Innenhof ähnlich einer arabischen oder römischen Villa. Der Schwierigkeitsgrad bei diesen Projekt ist es, die "Verlängerung" zu stabilisieren, denn der Innenhof bietet bei schlechtem (vor allem böigem) Wetter eine nicht zu unterschätzende Angriffsfläche.

Die geometrische Jurtenburg


Die Geometrie einer Jurtenburg passt auf kein Karopapier. Um korrekt zeichnen zu können, benötigst du ein Raster aus gleichseitigen Dreiecken, mit einer Kantenlänge von ca. 152 cm oder eben dem entsprechenden Massstab, um es etwas handlicher zu halten.
Auf der Grafik siehst du einen Jurtendom, aus einem zweistöckigen Dom , umgeben von sechs normalen Jurten. Grau hinterlegt sind die einzelnen Jurten. Die roten und grünen Linien entsprechen den "Fluchtlinien", um die Jurte akkurat verspannen zu können. Denn nur so lässt sie sich (fast) ohne Wassersäcke und ziemlich sturmsicher aufbauen.
Die roten und grünen Punkte markieren somit die Plätze für die Heringe. Diese sind jeweils so angeordnet, dass auch die Spannschnüre des Doms über die äusseren Jurten hinwegreichen.

Jurtenburgen kombinieren

Ebenso, wie jede einzelne Plane mit anderen kombiniert werden kann, so wie jede Jurte wieder mit jeder anderen kombiniert werden kann, so kannst du auch ganze Jurtenburgen weiter zusammenfügen. Die obige Abbildung entspricht einfach zweimal dem Jurtendom, welche wiederum mittels einer Doppelstockjurte verbunden sind.
Schwierig wird das ganz nur beim Planen der Spannleinen, denn oft stehen sich dann eigentlich die einzelnen Bauelement selbst im Weg.

Mit etwas Nachdenken und Geschick beim Aufbau kannst du dies jedoch alles entsprechend miteinander verknüpfen.
Der vorliegende Plan soll auf dem Landesjamboree 2007 als Bürgerbüro, Organisationszentrale und Staffzelt umgesetzt werden.

Orgakomplex Landesjamboree Skizze

Gebaut haben wir letztendlich nur eine Kleinigkeit anders. Die Jurtenburg stand nach reichlich Arbeit ein paar Tage. Aber Windböen über 100 Stundenkilometer haben eine Hälfte schnell wieder flasch gelegt. Da weitere Stürme zu erwarten waren, haben wir auf die Verbindungsjurte in der Mitte verzichtet und die beiden Dome separat mit Sturmverspannung aufgestellt.

Bürgerbüro Landesjamboree Skizze

Jurtendom deluxe

Doppelstöckiger Jurtendom

Fotos: Aaron Bach

Dieser Jurtendom wurde anlässlich einer Pfadi-Hochzeit errichtet. Geplant und gebaut vom Stamm Vasqua und der Siedlung Yakima aus dem Gau Nassau-Oranien, GNO VCP.

Diese Konstruktion hat eine Fläche von 179m² und bietet bis zu 150 Leuten Platz an Biertischgarnituren. Die Konstruktion kommt mit 7 Innenstangen (Masten) aus und bildet so einen geräumigen und offenen Raum.

Allerdings erhöht sich dadurch auch die Gefahr von Wassersäcken deutlich. Eine detaillierte Beschreibung des Aufbaus findet Ihr in dem folgenden Artikel sowie in der Planskizze des Jurtendom Deluxe.

An dieser Stelle soll noch einmal allen Helfer gedankt werden die dieses Projekt möglich gemacht haben.

Gut Pfad Anne & Aaron

Jurtendom als Hochzeitszelt

Aufbau eines doppelstöckigen Jurtendom

Die Jurtendächer auslegen

Fotos: Aaron Bach

Es sind grundsätzlich immer die gleichen Schritte, die beim Aufbau einer Jurtenburg aufeinander folgen. Hierauf diesem Bild siehst du schön, wie nach einem durchdachten Plan gearbeitet wird...

  • Jurtenburg entwerfen und berechnen
  • den Plan in die Realität übetragen
  • Pflöcke stecken (oder andere Markierungen anbringen)

Wenn es, wie in diesem Fall ein zusammenhängendes Dach in einer Ebene ist, dann lohnt es sich, alles zusammen auszulegen, zu verbinden und die künftigen Aufhängungen anzubringen.

Die Jurtendächer aufstellen

Dann kannst du mit genügend Helferinnen und Helfern als erstes die Aufstellstäbe um die Jurtenburg stellen. Das ist Grunde der gleiche Vorgang, wie bei einer einfachen Jurte.

Die Jurtenseitenwände stehen

Und schon sieht die Jurtenburg ganz passabel aus. Nur das Dach fehlt noch und muss mit den geplanten Verseilungen hochgezogen werden.

Dies kann je nach Komplexität der Jurtenburg ein Weilchen dauern, bis alle Planen auf der richtigen Höhe sind und die richtige Spannung haben, so dass Wassersäcke weitestgehend vermieden werden.

So sieht der Jurtendom zu dem Moment von innen aus

Von innen sieht die Jurtenkonstruktion inzwischen so aus. Später werden hier nur noch sieben Stützen stehen. In jedem Rauchloch eine. Diese tragen das komplette Dach und an den Verseilungen dazwischen können alle anderen Aufhängepunkte abgespannt werden. Gut, wer hier den Überblick bewahren kann.

Der fertige doppelstöckige Jurtendom

Außen ist die Verseilung besonders auffällig und es erschließt sich vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick, was wie getragen wird. Dazu wirfst du am besten einen Blick in den umfangreichen Plan von Aaron Bach.

Der Plan zum Jurtendom deluxe

Pläne für den doppelstöckigen Jurtendom

Skizzen: Aaron Bach

Gut geplant ist halb gebaut. Mit ordentlichen Skizzen und gerechneten Maßen baut sich jede größere Jurtenkonstruktion viel einfacher. Im Anhang findest du sowohl Pläne, als auch ein CAD-File des doppelstöckigen Jurtendom.

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Rainbow-Jurten

Rainbow-Jurte

Das System der Rainbow-Kohten ist ebenfalls wie bei den herkömmlichen Marken modular aufgebaut. Es sind alle Bestandteile vorhanden, um damit auch Jurten bauen zu können. Durch den Schnitt der Kohtenbahnen werden die Dächer aus acht einzelnen Blätter zusammengesetzt. Es stehen jedoch auch Jurten-Halb-Dächer zu Verfügung.

Die Rainbow-Jurte ist ein gleichseitiges Achteck mit einem Durchmesser von ca. 670 cm. Durch die Seitenplanen mit integriertem Fenster und einer Höhe von ca. 190 cm hat die Rainbow-Jurte annähernd auf der gesamten Fläche eine angenehme Stehhöhe. Mit einer Grundfläche von 35 m² ist die Jurte des Rainbow-Systems ein sehr vielfältiges Zelt. Als Aufenthaltszelt bietet sie einer größeren Gruppe Schutz und Unterkunft, so dass darin bequem Tische und Bänke für bis zu 50 Personen Platz finden.

Zum Schlafen bietet die Rainbow-Jurte ebenfalls einer großen Gruppe Raum. Bis zu 30 Personen können mit Gepäck und Liegematten untergebracht werden.

Aus technischer Sicht ist die Rainbow ein komfortables, sicheres Feuerzelt aus modernen Materialien. Statt Holzstangen werden Alu-Teleskop-Masten für den Aufbau verwendet. Statt schweren Ketten oder Kreuzen nutzt die Rainbow leichte Gurtbänder und Beschläge aus Aluminium.

Der Aufbau wird dadurch erleichtert, dass die Rainbows nur geschlauft werden. Alle Verbindungen zwischen den Planen bestehen aus Schlaufen und Ösen. Auf die klassischen Doppelknöpfe wird komplett verzichtet. Die Verbindung ist dadurch stabiler und vor allem viel schonender zu den Händen.

Satteljurte

Für die Rainbow-Jurte steht eine weitere Dachplane zu Verfügung, welche aus einer runden Jurte, eine ovalförmige Satteljurte mit fast 70 m² macht. Anders wie bei Tortuga oder Stromeyer entsteht hierbei kein riesiges Rauchloch, sondern ein sattelförmiges, geschlossenes Zwischenteil.

Aufbauanleitung Rainbow Jurte

Hier findest du die ausführliche Anleitung zum Aufbau der Rainbow-Jurte

Grundriss und Maße der Rainbow-Satteljurte

Grundriss der Satteljurte

Die Satteljurte der Rainbow besteht aus zwei Halbdächern (oder zwei Mal vier Kohtenblätter) und einem speziellen Verbindungsteil, welches die Jurte um zwei Felder verlängert. Die Grundfläche einer Rainbow-Jurte vergrößert sich somit von 31 m2 auf etwa 75 m2.

Rainbow-Kohten

Rainbow Kohten

Von den Kombinantionsmöglichkeiten ist auch das System der Rainbow-Kohten sehr interessant und vielfältig einsetzbar. Auf dem Bild sieht du fünf Rainbow-Kohten, die mit speziellen Dachplanen verbunden sind. Variante hat eine Grundfläche von etwa 90 m² und damit ähnlich viel Platz wie in einer Vier-Zimmer-Wohnung. 

Aufbauanleitung Rainbow 3er Kohte

Hier findest du eine ausführliche Anleitung zum Aufbau der Rainbow 3er-Kohte

Aufbauanleitung Rainbow Kohte

Hier findest du die ausführliche Anleitung zum Aufbau der Rainbow-Kohte.

Sakrales

Katedrale des CPD Bula 2008

Kirche, Dom und Kathedrale sind beliebte Objekte für Jurtenbauer mit großen Ambitionen. Ob technisch aufwendige Konstruktionen wie bei der Kathedrale von Black Castle, oder bodenständige Lagertechnik beim CPD - Es entstehen immer wieder beeindruckende Bauten.

Die Kathedrale der CPD

Jurtenkathedrale des CPD

Sie steht nur wenige Tage auf dem Bundeslager der CPD. Eine gigantische Kathedrale aus Kohtenstoff, welche den Raum für 1600 Menschen umhüllt. Die Baumeister sind Georg und Bernhard aus dem Gau Sueben der CPD. Mit einer Länge von 30 Meter, einer Breite bis zu 24 Meter ergibt sich eine Grundfäche von fast 600 m².

Kathedrale des CPD

Für den Bau braucht es 500 Viereckzeltbahnen, 100 Kohten- und Ovaljurtenbahnen. Die Zentralkuppel misst in der Höhe 9 Meter, die Kirchenschiffe 6 Meter und die beiden mächtigen Türme sogar 11 Meter.

Hohe Masten tragen die Kontruktion

Die gesamte Kathedrale ist an acht Masten mit bis zu 12 Meter Höhe, den beiden Türmen und je drei Scheren über den Kreuzschiffen und dem Chor aufgehängt. Die Masten stehen wie in ihren steineren Schwestern, zwischen dem Hauptschiff und den Seitenschiffen.

Masten und Luftstütze

Das Dach selbst ist frei tragend und wird durch eine Luftstützenkonstruktion gestützt. In der Kuppel trägt eine einzelne Luftstütze die Spitze der Konstruktion.

Die Kuppel der Kathedrale

Zur Abspannung der Masten werden 3,8 Kilometer Kunsthanfseile mit einem Durchmesser von 10 mm verwendet. Für die Bünde in den Türmen, bei den Masten und zur Verbindung der Planen braucht es weitere 10 Kilometer Bindeschnur.

Viele Seile halten die Planen

Unser Dank geht an Bernhard für die technischen Daten der Kathedrale. Sie wurde innerhalb von acht Tagen mit bis zu 30 Menschen erbaut. Für den Abbau braucht es nur einen Tag.

Der Aufstieg im Turm

Uns gefällt die Einfachheit, mit der diesesgroße Zelt aufgestellt wurde. Keine Jurtenschrauben, keine Stahlpflöcke, sondern Schnur und Holz halten das Konstrukt. Und auch bei kräftigeren Winden wabert zwar etwas die Hülle aus Stoff, aber die Kathedrale als solche steht sicher verankert da. Fast wie für die Ewigkeit...

Die Kohte als Zeltkirche

Kohte als Zeltkirche

Foto:Andreas Irmer, DPSG Bielefeld

Zwei Besonderheiten prägen diese Kohte. Zum einen ist sie recht untypisch statt mit einer Seitenwand mit Fensterplanen aufgebaut, zum anderen beherbergt sie eine kleine Zeltkirche.

Diese stand 2008 auf Irland. Andreas schreibt uns dazu folgendes:

[quote]Zeltkirchen sind in der Mitte der 1990er Jahren in einigen Diözesanverbänden entstanden um auf Diözesanveranstaltungen spirituelle Räume als Erlebnisräume anzubieten.

In 2010 schließlich initiierte der DPSG Bundesverband in Zusammenarbeit mit missio eine solche Zeltkirche auf Bundesebene in mehreren roten Jurten.
Auf dieser Idee aufsetzend begleitet unseren Stamm seit ca. 2003 eine kleine Zeltkirche in stammesweite Pfingst- und Sommerlager.

Dieses "Zelt Gottes unter den Menschen" wird dann als Kohte errichtet. Das Zelt bietet Rückzugsmöglichkeiten in ein freundliches, spirituell erlebbares Ambiente (mit Kruzifix, Decken, Literatur, Ewigem Licht, Malbildern, Weihrauchduft, Lagertagebuch, Gebetswürfeln,...), dass zu Gesprächen, zum Relaxen, zum Lagertagebuch schreiben, zum... einlädt.

Bei schlechten Wetterlagen erwies sich dieses Zelt aber verschlossen als zu dunkel. Deshalb ergänzten wir ab 2008 rundum Gaze-Fensterbahnen, die in der Regel selbst bei Regen offen bleiben können und das Zelt - auch wenn die Dachelemente geschlossen sind -hell genug halten um ohne weitere Lichtquelle auszukommen.

Nach und nach wird für die Zeltlagerteilnehmer dieses besondere Zelt selbstverständlich und wird durch die Ausstattung mit Neugierde angenommen.[/quote]

Die kleine Kapelle

Kapelle aus Jurte und Kohte

Es müssen nicht immer die großen sakralen Bauwerke sein, die uns in Ehrfurcht erstarren lassen. Bereits mit einer kleinen Jurtenburg aus Jurte, Kohte und ein paar extra Seitenplanen lässt sich eine feine Kapelle bauen, die auch etwas Anspruch an die Erbauer stellt.

Das benötigte Material ist in den meisten Gruppen vorhanden oder lässt sich von Freunden noch dazu leihen. Das besondere Schmankerl wäre natürlich noch die abgebildete Kirchenplane, aber die ist nicht zwingend notwendig.

Die Konstruktion selbst ist nur eine Hochkohte mit doppelt hohen Seitenwänden und eine normale Jurte (oder Großjurte). Schwierig ist nur der Moment den hohen Turm mit einem Aussenzweibein aufzustellen, dies ginge jedoch auch mit einem Mittelmasten.

Die Jurte wird einfach im Anschluss an den Turm über ein Feld angebaut. Allerdings hast du am Übergang einen kleinen Schwachpunkt, was den Regen bertifft. Schöner wäre es auch noch, die Jurte über zwei Felder in den Turm zu intergrieren, aber hier wird der Übergang noch etwas komplexer und du hast irgendwo zuviel Stoff, den du sorgsam verspannen musst.

Am besten geht dies dann, wenn du die Planen am Übergang nicht knöpfst, sondern übereinanderlegst und entsprechend verschnürst.

Der Turm des VCP Bilche

Turm an Jurtenkapelle

Ein Vorhaben des VCP Bilche ist es, den Kohtenturm der kleinen Kapelle an eine Supergroßjurte anzubauen. Gehen wir dabei von einer Überlappung von Turm und Jurte in zwei Feldern aus, dann sieht die Zusammenstellung des Turmes wie oben aus.

In der ersten Etage braucht der Turm ebenfalls  Super-Viereck- bzw. Super-Doppelzeltbahnen. Daraus ergibt sich dann auch das kleine Blindfenster zum Ausgleich unter dem Kirchenfenster.

Dabei ist jedoch zu beachten, das bei dieser Stückelung um das Kirchenfenster herum die Knöpfe und Knopflöcher nicht exakt aufgehen. Dies liegt daran, dass die oberen beiden Knöpfe der Super-Planen anders angeordnet sind. Würde man das Blindfenster in die Mitte zwischen die beiden Kirchenfenster nehmen, ginge das alles passend auf.

Die Super-Doppelzeltbahn links unten fehlt, weil an dieser Stelle der Übergang zur Super-Großjurte liegt.

Die Kapelle in der Realität

Die Kapelle des VCP Bilche

Fotos: VCP Bilche

Das Pfingstlager ist der richtige Anlass für den VCP Bilche seine neue Kapelle einzuweihen. Es soll der Probeaufbau für das diesjährige Bundeslager des VCP werden. Noch steht der Nebel über der Landschaft, als die Jurte als Hauptschiff der kleinen Kapelle schon steht.

Aufbau im Nebel

 Etwas aufwendiger wird es schließlich mit dem Turm. Um nachher nicht in windiger Höhe knüpfen zu müsse, wird das obere Stockwerk schon fertig zusammengebaut.

Aufbau des Turmes

 Und dann müssen für einen Moment alle an die Stangen, um den Turm aufzustellen. Am besten geht das natürlich, wenn jeder eine Ecke übernimmt.

Das Kirchenfenster

 Da die untere Etage hier mit Super-Zeltbahnen (Höhe 209 cm) gebaut wird, bekommt das Kirchenfenster noch ein Bilndfenster als Verlängerung.

Seitenschiffe an der Kapelle

Und damit die Kapelle auch nicht gar so klein wird, erhält sie eine Erweiterung aus mehreren Seitenplanen. Hier gilt es jedoch darauf zu achten, dass bei Regen keine Wassersäcke entstehen und die Planen in der richtigen Reihenfolge übereinander liegen.

Noch ein wenig besser ginge dies mit den neuen Bauteilen für den Jurtenerker.

Skizzen für die Jurtenkapelle

Kapelle Übergang

Wie werden bei der kleinen Kapelle, Jurte und Kohtenturm miteinander verbunden? Um im Inneren der kleinen Jurtenkonstruktion ein gutes Raumgefühl zu haben, macht es Sinn, Turm und Jurte über zwei Felder zu verbinden.

Das ist zwar wegen der Überlappungen nicht ganz trivial zu lösen und erfordert etwas Bastelei und Improvisation, jedoch ist das Ergebnis eine zusammen nutzbare Fläche und nicht nur ein angebauter Turm ohne Bezug zu der Jurte.

Kapelle von oben

Für diese Variante benötigst du folgende Planen:

  • 1 x Jurtendach
  •  4 x Kohtenblatt
  • 5 x Doppelzeltbahn für die Jurte (7 bei der Großjurte)
  • 7 x Doppelzeltbahn für den Turm (evtl. davon ein Kirchenfenster)
  • 1 x Jurtenabdeckplane
  • 1 x Kohtenabdeckplane

 

Hochzeit in einer Jurtenkirche

Jurtenburg als Kirche

Foto: Christopher Parthier 

Mit dem Wunsch die Jurte zur Kirche zu machen, müssen nicht immer gleich Rekorde gebrochen werden. Auch im "kleinen" lassen sich mit dem Schwarzmaterial aus Kohte und Jurte interessante Konstruktionen bauen. Hier ist es eine Kirche, die das Ambiente für den Gottesdienst einer Pfadfinderhochzeit schafft.

Mehr Bilder von Chris zu dieser Jurtenkirche haben wir in der Galerie veröffentlicht. Dort sind auch unschwer die einzelnen Bauabschnitte zu erkennen, die zeigen, wie die Kirche aufgebaut ist. Einen detaillierten Artikel findest du bei Scout-o-Wiki. Dort sind auch detaillierte Baupläne hinterlegt.

Jurtenkathedrale von Black Castle

Jurtenkathedrale von Black Castle

Zum XX. Weltjugendtag in Köln errichtet das Black Castle Team am Rheinufer eine gigantische Kathedrale aus Schwarzzelten. Das beeindruckende Zeltgebäude erschaffen zahlreiche Helferinnen und Helfer in nur zehn Arbeitstagen vor Ort. Während dem Weltjugentag dient die Zeltkirche aus Schwarzzelten den Katechesen.

Gottesdienst in der Jurtenkathedrale

Sogar unser Bundespräsident Horst Köhler besucht diese ausgewöhnliche Jurtenburg, der selbst bindfadenartiger Regen nichts anhaben kann.

Jurtenkathedrale im Regen

Grundlage der durchdachten Konstruktion ist ein hölzernes Gerüst, dessen Komplexität am besten bei einem Blick in den Dachstuhl der Jurtenburg zum Vorschein kommt.

Dachstuhl der Jurtenkathedrale

Weitere Infos, Fotos und Baupläne für die Jurtenkirche von Black Castle findest du auf der Homepage von Black Castle 2005 .

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung des Black Castle Teams. 

Verschiedenes

Kochstelle

Aus den Planen von Kohten und Jurten lassen sich beliebig viele unterschiedliche Konstruktionen entwerfen. Die grundsätzlichen Varianten haben wir euch jeweils schon in einer eigenen Rubrik aufgelistet. Hier wollen wir nun Raum bieten, um individuelle Lösungen vorzustellen. Gerne kannst du uns dazu auch deine eigenen Entwürfe, Fotos und Geschichten zusenden.

Bei dem oberen Foto wurde eine einfache Abdeckung aus Viereckzeltbahnen bzw. Doppelzeltbahnen über einer Kochstelle angebracht. Dies schützt vor Sonne und auch einigermaßen vor Regen. Diese pfadfindergerechte Kochstelle steht im übrigen nicht auf einem Zeltlager, sondern in unserer Kindertagesstätte Schneckenhaus in Offenburg.

Das Kohtenschloss

Kohtenschloss

Das Spiel mit Form und Vielfalt der Kohten und Jurten hat schon eine lange Tradition. Wer die erste Jurtenburg gebaut hat ist uns nicht bekannt (aber vielleicht finden wir dies mit deiner Hilfe noch heraus). Dies hier ist ein Dokument aus dem Jahr 1964 und skizziert ein Kohtenschloss.

Um eine zentrale Hochkohte mit Viereckplanen (Seitenhöhe 165 cm) gruppieren sich vier normale Kohten. Die Eingänge sind entsprechend hochgeschlagen, so dass sich dreieckige Übergänge von der hohen Kohte zu den niederen bilden. Vor diesem symetrischen Aufbau ist im gleichen Stil eine Fünfer-Kohte als Hochkohte angebaut. Aus heutiger Sicht würde man auch Fünfer-Jurte sagen, da es diese Konstruktion inzwischen auch mit einem Dach aus einem Stück gibt.

Interessant an der Skizze ist, dass alle Kohten mit Innen-Zweibein gestellt sind. Heute ist es eher üblich Kohten mit einem Aussen-Zweibein zu stellen. Dies würde auch bei dem Kohtenschloss gut machbar sein und reichlich Platz im Inneren des Schlosses sparen.

Abgedruckt ist dieser Entwurf von Emi aus dem Gau Dreieich in dem Heft

Jungenland, evangelische Jungenzeitschrift, Januar 1/1964, Herausgeber Christliche Pfadfinderschaft Deutschland in der Evangelischen Jugend Deutschlands, Schriftleiter Rudolf Jacobi

PS: Gerne kannst du uns auf ähnliche Dokumente hinweisen, die Jurtenburgen und Kohtenkonstruktionen aus vergangenen Zeiten zeigen. 

Ovaljurte mit Türmchen zum Dorffest

Ovaljurte mit Türmchen

Fotos und Graphik: PdF Hoffenheim

Es wirkt fast wie mittelalterliche Zinnen hinter der wehrhaften Stadtmauer. Auf jeden Fall ist die Ovaljurte mit ihren drei Türmen der Hingucker auf dem Dorffest.

Jurte zum Dorffest in Hoffenheim

Die Jurte ist Zentrum für ein reichhaltiges Kinderprogramm und dem abendlichen Lagerfeuer für die Teenies von Hoffenheim.

Skizze für die geplante Jurte

Für Planung und Aufbau empfiehlt sich eine gute Skizze. Für die Umsetzung wurden folgende Menschen und Zeiten benötigt:

  • Abstecken: 1 Person - 1 Stunde
  • Aufbau: 6-8 Personen - 7 Stunden
  • Abbau: gerade mal 2 Stunden inkl. Verpacken

Insgesamt stand die kleine Jurtenburg drei Tage und hat allen Beteiligten viel Freude bereitet.

Hier findest du die Materialliste zu diesem Projekt.

Materialliste - Ovaljurte mit Türmen

Ovaljurte mit Türmen

Foto: PdF Hoffenheim

Für die Konstruktion der Ovaljurte mit drei Türmchen benötigt die PdF Hoffenheim folgendes Material:

  • 2 Halbjurtendächer
  • 2 Zwischendachteile
  • 6 Kohtenplanen
  • 1 Ovaljurtenkette
  • 3 "Spitzenkonstruktionen" - die noch überarbeitungswürdig sind
  • 1 Ovaljurtenabdeckplane
  • 28 Vierecksbahnen
  • 20 Fenster
  • 6 Stangen 8-10m
  • 1 Stange 5m
  • 12 Aufstellstangen 2m
  • 8 Aufstellstangen ca. 3,50m
  • 16 Abspannschnüre ca. 4m
  • 6 Abspannschnüre ca. 7m
  • 2 Abspannschnüre ca. 10m
  • 24 T-Herige 30cm
  • 2 T-Heringe 50cm
  • 2 Seile 30m
  • 2 Seile 20m
  • 3 Seile 10m
  • Strick für Bünde, Anbringung der Abdeckplane, Befestigung der Umlenkrollen
  • 5 Umlenkrollen

Ovaljurte mit Türmchen in 3D

Skizze zu der kleinen Jurtenburg

Entwurf: PdF Hoffenheim

Eine Jurtenburg steht oft nur einige Tage. Eine digitale Skizze in 3D hilft beim Entwurf und schafft zumindest ein dauerhaftes, virtuelles Abbild einer Konstruktion.

Im Anhang findest du die Ovaljurte mit drei Türmchen, so wie sie die PdF Hoffenheim zum Dorffest aufgebaut hatte.

Die Datei kann mit Google Sketchup bearbeitet werden. Hier findest du weitere Modelle von Kohten, Jurten und Jurtenburgen

AnhangGröße
Datei dorffestjurte_final.skp250.05 KB
Datei dorffestjurte_final2.skp228.95 KB
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Türme aus Kohten und Jurten

Leuchtturm Bundeslager VCP 2010

Seit Babel will die Menschheit hoch hinaus. So auch die Pfadfinder, wenn es darum geht aus Kohten und Jurten Türme zu bauen.

Dieser Leuchtturm stand z.B. auf dem Bundeslager des VCP in Almke 2010. Passend zum Thema "Leinen los, auf zu neuen Abenteuern" weist er den Weg über ein Lagergelände mit 5000 Teilnehmern.

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Ein Turm zu Ehren von Burg Rieneck

Kohtenturm der Burg Rieneck

Er könnte dem Schiefen Turm von Pisa Konkurrenz machen... aber der DickeTurm des Bundeslagers des VCP 2010 stellt ein Abbild der Burg Rieneck dar.

Mit über 10 Meter Höhe ist nur halb so groß wie das Original aus Stein, dafür jedoch seiner sieben- bzw. achteckigen Bauweise im Detail nachempfunden.

Gebaut wurde die Nachbildung des "Dicken Turm" von der Bürgerschaft der Burg Rieneck, welche sich um Erhalt und Entwicklung der Burg kümmert.

Die beeindruckenden Ausmaße erkennst du am besten in dem Rohbau.

Rohbau Dicker Turm

Foto: Mogge, CPD

Großartiges

Black Castle 2007 Der Entwurf

Auch für das Jubiläumsjahr 2007 hat sich das Black Castle Team großes vorgenommen. Unter dem Motto "100 Jahre 100 Dächer" soll im Sommer 2007 eine gigantische Jurtenburg  entstehen.

Informationen gibt es für Interessierte af der Homepage von Black Castle . Dort kannst du auch die Aktionen der vergangenen Jahre nachlesen 

Der Jurten-Gigadom

Jurtendom mit Gigadach

Fotos: DPSG Weil der Stadt

Eine bisher wohl einmalige Konstruktion entstand zum 30-jährigen Bestehen der DPSG Weil der Stadt. Die Inspiration dazu kommt von dem Achterdom des Stamm Haslach aus Südtirol, hier findet jedoch ein Giga-Großjurtendach für den Dom Verwendung und aussen rum reihen sich neun Jurten. Der Dom ist abgesetzt mit einer weiteren Etage aus Viereckplanen und Kirchenfenstern.

Die Jurtenburg des Stamm Sperber

Jurtenburg Singefest DPBM 2012

Fotos: Felix Bode, Stamm Sperber, DPBM

2012 hat der Stamm Sperber aus Brühl bei Köln das Bundessingefest des Deutschen Pfadfinderbundes Mosaik ausgerichtet. Dafür entstanden ist eine große Jurtenburg aus 13 Jurten mit einer Gesamtfläche von ca. 360 m².

Jurtenburg DPBM Singefest 2012

Jurtenburg Stamm Sperber 2012

Der Stamm hatte dabei die freundliche Hilfe zweier Architekten aus dem Bund des DPBM, die auch die angehängten Zeichnungen gemacht haben.

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Die Markthallte der CPD

Markthalle in Waiblingen

Fotos: Martin Hottinger (Hathi)

Zuletzt stand die große Markthalle aus Viereckzeltbahnen in Waiblingen zum 100. Jubiläum der CPD. Als wir 2008 auf dem Bundeslager der CPD zu Besuch waren musste diese Konstruktion aufgrund des Wetters leider vorher abgeplant werden.

Markthalle - eine Konstruktion aus Stangenholz und Voereckzeltbahnen

Weitere Bilder findest du in unseren Webalben.

The Black Magic auf dem Jamboree 2007

theblackmagic

Jurten kannst du auch mit großen Gerät aufstellen. Ein logistisches Meisterwerk und eine vielgelobte Einrichtung war das Blackmagic auf dem Worldjamboree 2007. Eine großartige Jurtenburg war der Treffpunkt für das deutsche Kontingent des RdP (Ring deutscher Pfadfinder). Viele Bilder und das Drumherum um dieses Projekt findest du direkt auf der Seite von The Black Magic

Und so sah es schliesslich nach dem Aufbau aus... wirklich großartig!

theblackmagic

Alle Fotos von The Black Magic 

Treibgut - Eine Oase fürs Bundeslager des VCP

Treibgut eine Oase des Bundeslager VCP 2010

Schön, einzig und recht komplex stellt sich die Oase "Treibgut" auf dem Bundeslager des VCP in Almke bei Wolfsburg dar.

Ein mächtiger Turm mit Kranauslegern beherrscht die Wiese. An ihm aufgehängt schweben ein Gigaset und der umliegende Kranz von Jurten.

Treibgut Jurtenburg Turm im Detail

Der Turm selbst ist eine wahre Ingenieursleistung. Die vielen Seile und Rollen sind fast nicht mehr zu überschauen. Der Wunsch war, die Konstruktion der Jurtenburg innen von zusätzlichen Stützen frei zu halten. In älteren Versionen, so z.B. in Dänemark steht die Jurtenburg noch mit einem, bzw. zwei zentralen Masten.

Mit dem hier gezeigten Turm bleiben sechs Pfosten im Zelt stehen, aber dafür ist alles deutlich schlanker (wenn auch etwas aufwendiger) als eine einzige mächtige Stütze.

Zudem ergibt sich in der Mitte ein schönes Rund für eine Feuerstelle.

Treibgut Jurtenburg innen

Im Inneren zeigt sich die Jurte recht spartanisch. Strohsäcke und Feuerschale sind die einzige Einrichtung. Umso aufwendiger präsentiert sich wieder Bar und Küche. Fast alles vom Warmwasserbereiter bis zum versteckten Kühlcontainer ist selbst entworfen und gebaut.

Treibgut Jurtenburg Bar

Und abends, wenn hunderte von Pfadfindern im Zelt feiern, zeigt die Oase sich schließlich von der ihrer schönsten Seite...

Konstruieren mit Viereckzeltbahnen

Langzelt aus Viereck und Doppelzeltbahn

Foto: Heiko Kampka vom Stamm Graf von Zinzendorf

Mindestens bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts waren Zelte, geknüpft nur aus Viereckszeltbahnen noch an der Tagesordnung. Die sogenannte Heereszeltbahnwar weit verbreitet und sehr flexibel einzusetzen. Heute führen die Planen eher ein Schattendasein im Jurtenbau.

Skizze Langzelt

Dabei kannst du schöne Dinge daraus bauen, wenn du Phantasie hast, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen oder eines der alten Pfadfinderbücher. Die gängigen Varianten damals waren Langzelte und kleine Pyramiden.

Spitzzelte aus Viereckzeltbahnen

Bereits in den 20er Jahren hatte Tusk ein Aufenthaltszelt mit 128 dieser Zeltbahnen bauen lassen. Aber auch die kleinen Spitzzelte sind schon seit langer Zeit bekannt und fast schon wieder in Vergessenheit geraten.

spitze Zelt mit Viereckplanen

Foto: Archiv der Jugendbewegung

Wir finden, gerade bei thematischen Veranstaltungen, wo es darum geht z.b. Wikingerzelte, mittelalterliche Formen nachzuempfinden oder das ganz abstrakte zu wagen sind die quadratischen und rechteckigen Planen sehr vielfältig zu handhaben.

Hast du selbst schon experimentiert und das eine oder andere schöne Exemplar aufs Foto gebannt, dann freuen wir uns über deinen Beitrag.Schick Foto und Text einfach an ralph@jurtenland.de oder melde dich an und verfasse deine eigenen Beiträge.

Blachenzelte

Blachenzelte

Foto: Frank Kissling

Blachenzelte erfreuen sich vor allem in der Schweiz großer Beliebtheit. Die Militärblachen sind kompatibel zu den Viereckzeltbahnen der Jurten und können auf die gleiche Weise verwendet werden.

Klassische Bauformen sind Firstzelt, Berliner und das Normadenzelt. Detaillierte Infos findest du auch bei den Pfadi Region Weiach Stamm Schilda

AnhangGröße
PDF Icon Blachenzelt.pdf189.05 KB

Jurte mit Militärblache

Jurte mit Militärblache

Foto: Rob Url

Was haben Jurte und Militärblache gemeinsam? Den gleichen Knopfabstand und das gleiche Grundmaß. Und deswegen sind sie auch kompatibel untereinander. Die Schweizer Militärblache, auch Zelteinheit genannt, entspricht in den Abmessungen unserer Viereckzeltbahn.

 Beide haben das Kantenmaß von 165 cm mit jeweils acht Doppelknöpfen und Knopflöchern im Abstand von ca. 20 cm.Lediglich hat die Blache gegenüber der Viereckzeltbahn noch eine Halsschnur, welche es ermöglicht die Blache als Poncho zu tragen.

Die kleinen Pyramiden

kleine Pyramide aus 3 Viereckplanen

Sie ist klein, besteht aus drei Viereckzeltbahnen, die jeweils um die Hälfte umgeschlagen sind. Ob darin Platz zum Schlafen ist, dass muss du für dich selbst entscheiden. Die untere Kantenlänge hat zwar ca. 220 cm, die Höhe ist mit etwa 90 cm jedoch nicht das beste Maß.

Der Aufbau eines Spitzzeltes

Dennoch wollen wir an diesem Beispiel zeigen, wie die quadratischen Planen zu einer dreieckigen Pyramide werden. Alles, was hell ist, im oberen Bild wird umgeschlagen und im Grunde nicht benutzt (es dichtet aber bestens gegen Wind und Regen).

Die drei Bahnen werden im Winkel zusammengeknüpft. Wenn du jetzt die beiden übrigen Knüpfleisten zusammenziehst und auch miteinander verbindest, brauchst du nur noch eine Stange (90 cm) und drei Heringe. Fertig ist deine eigene Cheopspyramide.

Aufbau Spitzzelt9

Nach dem gleichen System nun entstehen alle größeren Varianten der Zeltpyramide. Es kommen nur mehr Planen hinzu und mit jeder Ebene steigt die Mittelhöhe des Zeltes um ca. 90 cm. Hier sind es neun Viereckzeltbahnen, die eine Grundfläche von 4,40 Meter x 4,40 Meter ergeben.

Pyramide und Kohte

Da passt dann schon was rein. Von der Größe ist diese Konstruktion fast mit einer Kohte vergleichbar. Lediglich ein Rauchabzug lässt sich nicht so einfach realisieren. Und natürlich könnte auch dieses Zelt mit Aussenzweibein statt Mittelstange aufgestellt werden.

Vergleich der Kohte und Spitzzelt von oben

Die nächste Variante ist dann eine Pyramide aus 18 Viereckzeltbahnen, 660 cm Kantenlänge und etwa 270 cm Mittelhöhe.

Der Aufbau für ein Spitzzelt mit 18 Planen

Nun wird dies langsam richtig stattlich und kann sich bald mit einer Jurte vergleichen. Spätestens jetzt solltest du dir auch Gedanken darüber machen, die Seiten durch zusätzliche Stangen oder Abspannschnüre nach aussen zu ziehen, damit die großen Stoffflächen nicht durchhängen. Ebenfalls ist es wichtig die Viereckzeltbahnen auch an den Ösen zu verbinden. Dies geht prima mit einer kleinen Schnur.

Pyramide und Jurte

Das geht nun ewig so weiter. Als nächstes brauchst du 30 Planen, dann 45 Planen. Aber vergiss nicht: Mit der größe des Zeltes steigen auch die Kräfte, die auf das Material wirken und die werden irgendwann zu groß.

Und noch ein Tipp: Achte immer darauf, dass die einzelnen Planen dachziegelartig miteinander verknüpft werden. Ein Fehler und das Regenwasser des halben Gebilde läuft dir in den Schoss.

 

Vierecke breiten sich aus

Das große Dach aus Vierecken

Fotos: Christoph Dibak, Freizeitblogger.de (Creative Commons)

Auf dem Pfingstlager der Landesmark Schwaben stand 2006 diese nette Konstruktion. Gefunden haben wir dies bei Flickr. Im folgenden Bild kannst du kompletten Ausmaße der Konstruktion erfassen. Uns gefallen insbesondere die sechs Spitzen und der punktsymetrische Aufbau des Gebildes.

komplette Ansicht

Auf der Flickr-Seite zu dem Bild finden sich auch ein paar Kommentare zu der Konstruktion.

Kurioses


Auch wenn die Urspünge der Kohten und Jurten in rein praktischen Gründen der Nomaden lagen, so darfst du heute auch sehr zweckfrei mit den Kohtenbahnen und Viereckzeltbahnen experimentieren. Der einzige Sinn hinter schönen Bauten ist oft nur das Spiel mit der Form. Und der Nutzen ist meist künstlerischer Natur...

Das Hamsterrad

Jurtenrad

Zugegeben, wir haben es nicht ausprobiert. Aber beim graphischen Gestalten eines Bildes für die Rubrik Kurioses auf Jurtenland sind wir etwas ins Spielen gekommen. Dunkel im Hinterkopf meinen wir sogar ähnliches schon auf einem Bild gesehen zu haben. Schliesslich leben die Pfadfinder ja nach dem Motto: Was denkbar ist, ist auch machbar! Wer traut sich und baut das Jurtenrad, bzw. das Hamsterrad? Damit lässt sich dann auch leicht durch die Wölflinge den Strom für die Kaffeemaschine im Lager erzeugen... 

Der Leuchtturm auf der Jurtenburg

Jurtenburg mit Leuchtturm

Foto: Jurtenburgteam - Stamm Wilde Gesellen

Über dem Bundeslager der Weltenbummler dreht sich ein Leuchtturm. Kein gewöhnlicher Leuchtturm, sondern eine Konstruktion aus zwei Rundzelten auf einer Jurtenburg.

Andreas sagt dazu:

[quote]Zum Zeitpunkt der Anfrage an das Bundeslager Orga Team war noch
vollkommen offen wie die Burg aussehen würde oder wer denn
mitmachen würde. Aber nachdem das Lagermotto bekannt war, wir
Unterlagen für den Zeltplatz bekamen, konnte die Ideenschmiede
los gehen. Unser Bundeslager führt uns an die Nordsee und damit
war dann recht schnell ein Thema für unsere Jurtenburg gefunden -
Leuchtturm. Es soll ein Leuchtturm werden. Gemäß dem Motto "Die
Vier Elemente" diese miteinander verbinden. Weit Hinaus aufs Meer
soll er leuchten, von der steifen Brise erfasst sein Licht über
Ostfriesland verbreiten, gebaut auf friesischen Torfboden und in
seinem inneren ein Feuer, dass uns alle im Kreis verbindet.
Wir werden einen Aufenthaltsbereich bauen für das gemeinsame
Feuer und die Singerunden. Als Halle an unsere eigentliche
Herausforderung - dem Leuchtturm. Begehbar soll er sein, leuchten
soll er und an seinem Fuße die Leuchtturmbar beherbergen. Für die
Kuppel des Turmes haben wir uns etwas ganz besonderes überlegt,
eine Kuppel die sich tatsächlich dreht. Zwei alte Alexzelte
wurden zusammen genäht und bildeten eine Art Diamant aus dessen
Innerem ein Scheinwerfer seinen Kegel über den Zeltplatz warf.
Für die Technik war Einfallsreichtum gefragt. So kamen sowohl
banale Dinge wie Wasserrohr, oder der Motor eines Schreibtisches
als auch CNC und Lasertechnik zum Einsatz.

Unsere Mannschaft aus Wilden Gesellen, Freunden aus Würzburg,
Mittelfranken & Berlin und sogar Ehemaligen nahm sich dem Bau
wieder an. Eine tolle Woche![/quote]

Verbaut wurden für diese Konstruktion übrigens:

  • 1 Theaterjurtendach
  • 7 Jurtendächern
  • 1 Turmspitze
  • 49 Seitenplanen à 2m
  • 47 Seitenplanen à 1,6m

Die Maße der Konstruktion sind ca.

  • 25,5m lang (ohne Abspannungen)
  • 17m breit (ohne Abspannungen)
  • 8,2m Höhe Leuchtturm
  • 285m² Fläche
  • 2000m Schnur

Mehr Bilder findest du in der Galerie von Andreas auf Jurtenland oder auf der Seite des Jurtenburgteam der Weltenbummler

Die Panzergarage

Panzergarage

Kohtenbahnen und  Viereckzeltbahnen sind nicht die einzigen modularen Zeltbahnen. Bereits vor 1900 verwendeten verschiedene Heere Zeltbahnen, welche aneinander geknöpft werden konnten. So war die damals gebräuchliche deutsche Heereszeltbahn in ihren Maßen auch das Vorbild der heutigen Viereckszeltbahn für den Jurtenbau.

Diese Planen gab und gibt es in verschiedenen Schnitten und Maßen und auch mit verschiedenen Knopfabständen. Alle aber eignen sich dazu sowohl kleine, als auch große Zelte zu konstruieren. Hier im Beispiel siehst du eine sogenannte Panzergarage.

Wir meinen, das kommt dem heutigen Jurtenbau schon sehr nahe... 

Panzergarage Gerüst

Die Bilder dazu wurden uns freundlicheweise von Sven Kroll zu Verfügung gestellt. 

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Ein Ufo im Landeslager

Jurten-Ufo

Foto: Vigo 

Ein Ufo landet im Landeslager 2004 des VCP Württemberg. Es steht dort als Lagertor für das RR-Teillager. Unter großen Anstrengungen kann die Konstruktion in sich auch gedreht werden, wie das folgende Bild zeigt.

Ufo Landeslager 2004 VCP

Foto: Vigo 

Das Schwierige an dieser und auch entsprechenden Konstruktionen ist das Eigengewicht, bzw. die Stabilität und Statik und daraus einen passenden Kompromiss zu finden. 

Kohtenhängematte

Hängematte aus Kohtenbahn
Foto: Frank Bartmann

Ob es zur Nachahmung empfohlen ist muss jeder für sich selbst entscheiden, jedoch mit erwas Vorsicht lässt sich ein Kohtenblatt auch als Hängematte verwenden. Die Gewährleistung bei den Händlern / Herstellern dürfte man sich damit allerdings verwirken. Fraba schreibt dazu im PT:

"Wir haben schon häufiger im steilen Gelände mit normalen Kohtenbahnen Hängematten gebaut. Wichtig ist hierbei, dass du nicht die Kauschen an der Plane nutzt sodern an den Ecken 3-4cm runde Steine einwickelt und mit dickem Seil abbindet. Dann wird die Dreieckspitze zum erhöhten Kopfende und im Fußbereich wird die Plane im Viertelsbereich eben auslaufen, sodass die Füße nicht unangenehm hochhängen. Wichtig noch: man muss unbedingt ein Schaffell oder eine Iso reinlegen, da es sonst am Rücken sehr kalt wird."

In einer Nachricht an uns konkretisiert Frank die Verwendung noch etwas. 

"Die Kohtenbahn Hängematte war eine Idee die wir aus der Not geboren hatten. Wir waren im mittleren Schwarzwald an der Kleinen Kinzig unterwegs und fanden keinen ebenen Stellplatz am See der nicht gleich entdeckt werden kann. Da haben wir am Hang drei Bäume mit einem gleichmäßigen Abstand von ca. 5m gefunden um in der Mitte ein kleines Feuer zu machen. Die Hängematten dienten uns neben der Schlafgelegenheit als entspannte Sitzgelegenheit am Feuer.

Und nochmals zur Konstruktion, das spitze Ende der Kohtenbahn nicht mit den Kauschen in der Bahn abspannen, die reissen ziemlich sicher aus, aber ein ca. 3-4cm runden Stein eingewickelt mit der Kohtenbahn und abgebunden mit einem 8mm Seil verteilt die Kraft auf viel Stoff. Am Fußende haben wir nicht die äußersten Ecken genommen sondern ungefährt ein Viertel weiter innen.

Die Liegefläche muss dann so ausgerichtet werden, dass der Kopfteil leicht erhöht und das Fussende waagrecht ausläuft. Der Liegekomfort steigert man, wenn der Baum am Fußende ein wenig dicker ist, sodass die Liegefläche nicht seitlich zusammengedrückt wird.

Wirklich wichtig du brauchst unbedingt was gegen die Käjte von unten mindestens ein Schaffell oder eine Isomatte. Keine Reisigruten einlegen, Kollege hatte das mal versucht (anderes Haik), da hat es mal kurz ratsch gemacht und die Kohtenbahn war entladen... und entzwei. Daher sollte man diese Hängematte nur mit stabilen relativ neuen Bahnen bauen..."

Wir würden sogar empfehlen, die schwere Qualität KD24 zu verwenden, oder wer das Glück hat Kohtenbahnen aus KD48 zu besitzen fährt damit noch besser.

Aber Vorsicht, wir übernehmen keine Gewähr dafür, dass dies mit deiner Kohtenbahn auch so funktioniert und dass diese danach noch für eine Kohte verwendet werden kann. Die Plane wird sich je nach Gewicht des Schläfers verziehen können. Insbesondere an den Stellen, wo die Steine eingebunden sind. Ihr kennt das von den Wassersäcken. Sind erstmal Beulen im Stoff, gehen die meist nie wieder raus!

Gefunden im Pfadfindertreffunkt