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Hilferuf von Sylt

Jurte im Sturm auf Sylt

Foto: Fuhrmann

Was tun, wenn es mal so richtig windet. Nach Windstärke 8 bis 9 erreicht uns gestern abend der folgende Hilferuf von der Insel Sylt:

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im Frühjahr haben wir bei Ihnen eine 6 Meter und eine 8 Meter Jurte gekauft
und sind nun auf Jugendfreizeit in List auf Sylt mitten in den Dünen. Leider
hat uns das Wetter bisher nicht gerade verwöhnt und wir haben reichlich
damit zu tun unsere Jurten zu sichern: Gestern hatten wir mit 8-9
Windstärken den bisherigen Höhepunkt, dabei wurde das Dach der großen Jurte
so stark nach unten gedrückt, dass die Teleskopstangen auf der Luv-Seite um
30cm zusammen geschoben wurden. Gleichzeitig peitsche die ganze Nacht über
der Regen waagerecht über die Insel; wir haben es leider nicht geschafft die
Regenhauben nicht so an zu bringen, wie es sein soll > hier brauchen wir
unbedingt einen Aufbautipp von Ihnen!!! Bitte teilen Sie uns auch mit, wie
stramm die Seile gespannt werden müssen und ob man nur die großen Ringe an
der Traufkante zum befestigen der Seile benutzt oder auch die kleinen. Wie
hoch sollen die Seiten sein? Darf oder soll der Wind unter den Seitenbahnen
durchgehen? Sollten wir die Doppelzeltbahnen am Boden fixieren? Was müssen
wir bei durchnässtem Zeltmaterial beachten > eher stramm oder eher locker
spannen?

Wenn Sie ein bisschen Zeit hätten, uns zu antworten, wären wir sehr froh!
Vielen Dank und schöne Grüße aus dem hohen Norden

[/quote]

Selbstverständlich antworten wir noch mitten in der gleichen Nacht, denn wir wissen, wie es ist, mit einer Jurte im Sturm auszuharren. Wenn die Winde ziehen und zerren und man glaubt bei jeder Böe, das könnte nun die letzte sein.

[quote]

Windstärke 8 und 9 sind schon sehr beachtlich. Die Hersteller von Großzelten empfehlen hier oft schon die Zelte räumen zu lassen.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen jedoch ein paar Tipps ans Herz legen.
Wenn Sie wollen, dass Ihre Jurten stehen bleiben verwenden Sie soviele Schnüre, Abspannpunkte und Heringe wie möglich. Bei einer doppelstöckigen Jurte (3,60 m hohe Seitenwände) hatte ich letztes Jahr Windböen um die 100 km zu überstehen. Letztendlich hatten wir 48 Abspannpunkte und 250 Meter Seil verbaut.
Sie können die Jurte an den Ecken der Stangen abspannen.

Bitte achten Sie darauf, dass Sie zwar ordentlich Zug auf der Schnur haben, aber nicht soviel, dass es Ihnen die Ösen aus dem Stoff drückt. 45 Grad sind ein guter Winkel des Seiles. Auf den Bildern sieht das schon mal gut aus.
Zusätzliche Schnüre haben Sie ebenfalls schon angebracht, um die Traufkante vor dem Hochfliegen zu sichern. Auch das ist gut.

Die Seitenplanen spannen Sie mit Heringen an den Boden. Dicht, so das kein Wind hineinkommt. Die Seiten sollten dann glatt gespannt sein, so dass möglichst nichts vom Wind eingedrückt werden kann. Aber auch hier gilt, es nicht zu übertreiben.

Und jetzt suchen Sie nach zusätzlichen Abspannpunkten. Die haben Sie an den Seitenplanen auf halber Höhe. Oder alternativ, indem Sie die Schnur zwischen den Planen direkt an den Stangen fest machen. Dadurch können Sie die Zahl der Abspannpunkte nochmal deutlich erhöhen. Diese Seile können Sie noch flacher nach aussen abspannen, nutzen Sie jedoch immer einen eigenen Hering.

Wenn die Jurte nass wird zieht sie sich zusammen, wenn sie trocknet dehnt sie sich. Sie können also nachspannen, wenn das Zelt wieder trocken ist. Im Regen macht es Sinn zu kontrollieren, ob durch die zusätzlichen Kräfte die Heringe aus dem Boden kommen. In nassem Boden halten gute Holzheringe übrigens mehr als die Eisenheringe.

Bei dem Wetter werden Sie das Rauchloch nie richtig dicht bekommen. Hier kommt immer etwas Wind und Wasser herein. "Vom Himmel nicht durch ein Dach getrennt" hat es vor 80 Jahren der Erfinder dieser Zelte beschrieben :-)
Sie könnten jedoch die Abdeckplanen "umdrehen", so dass die Abspannpunkte innen liegen und diese dann an den Schäkeln der Jurtenkette festbinden, statt sie nach aussen abzuspannen.

Wenn die Windrichtung immer aus der gleichen Richtung weht, dann sollten Sie auch beim Knüpfen der Seitenplanen darauf achten, dass diese in der richtigen Richtung überlappen, so dass Wind und Wasser abgeleitet werden. Machen Sie jeden verfügbaren Knopf zu. Ändern Sie das jedoch nur, wenn kein Wind geht.
Evtl. könnten Sie noch Seile netzartig über das Dach spannen, so machen es die Mongolen bei Windgeschwindigkeiten über 200 km/h bei ihren Jurten.

Dann ist der schwache Punkt ihrer Jurten allerdings die Seitenstange. Wir hatten diese dann durch 7 - 10 cm Holzstämme ersetzt, nachdem der Wind uns diese reihenweise verbogen hatte.

Und wenn Sie je die Befürchtung haben, dass es noch schlimmer kommen kann, dann bauen Sie das Zelt lieber ab. Nehmen Sie dazu die Stangen raus (Vorsicht, dass keine Spitze die straff gespannte Plane berührt!!!) Legen Sie das Zelt auf den Boden und spannen das Ganze flach an den Boden.
So vermeiden Sie die schlimmsten Schäden am Zelt.

Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen schöneres Wetter

Anbei noch ein kleines Schicksal http://www.jurtenland.de/de/node/180

Und hier sehen Sie ein wenig das Geflecht um die hohe Jurte http://www.jurtenland.de/de/node/181

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